Die Marburger hätten einen Sieg mit mindestens 12 Punkten Differenz benötigt, um vom
Tabellenende wegzukommen – so mussten sie mit der sechsten Niederlage und weiterhin als
Tabellenletzter die Heimreise antreten.

Wie bereits bei der Hinspielniederlage begannen die Mercenaries stark und gingen gleich im ersten Drive mit 0:7 in Führung. Elliot Bodman warf einen Touchdownpass auf Devon Smith und Lennard Treckmann verwandelte den PAT. Smith war an diesem Tag der beste Marburger Spieler, bei großer Hitze musste er beide Wege spielen, Receiver und Cornerback, und beides tat er sehr erfolgreich.

Dies war nötig, da der als Ersatz für Darius Lewis vorgesehene Cory McCoy nicht rechtzeitig die Freigabe des Mexikanischen Verbandes erhielt. Sein bisheriges Team, die Fundidores Monterrey / Mexico hatten diese rechtzeitig erteilt. Der ehemalige Spieler von Marshall Thundering Herd (MRSH), bekannt aus dem Kinofilm „We are Marshall“ hätte dem Marburger Team an diesem Tag in der Defense sicher gutgetan.

Spielberechtigt war der neue Runningback Dondi Penick Jr., der nach dem Ausscheiden von Danny Farley den zweiten A-Spot in Marburgs Offense besetzt. Penick Jr. spielte College auf der Murray State und für die Colorado State University Pueblo (CSU). Zuletzt spielte er in der Arena League für Green Bay Blizzard. Obwohl er erst in dieser Woche eingereist war, hatte er sich schnell gut eingeführt und mit einigen starken Läufen überzeugt.

Bei den Cowboys musste der Offense Coordinator Justin Sottilare wieder als Quarterback ran, und zeigte, dass er es immer noch kann und einen starken Arm hat. So führte er seine Cowboys in Field Goal Distanz und Kicker Baris Dasar traf zum 3:7 Anschluss. Die Mercenaries hatten in der Folge mit ihrem Fieldgoal-Versuch weniger Erfolg, dieser wurde geblockt.

Im zweiten Quarter scheitern die Marburger an einem 4. und 1 Versuch und müssen in der Folge noch eine 15 Yard Strafe wegen unsportlichem Verhalten hinnehmen. Die Cowboys nutzen diese Chance und holen mit einem weiteren Fieldgoal durch Dasar weiter auf, 6:7. Dann wird das Spiel immer wilder. Bodman verliert bei einem Sack den Ball und die Cowboys kommen in den Angriff. Doch Sadik Busch schlägt dem Cowboys Ballträger den Ball aus den Händen und bringt Marburg wieder in Ballbesitz. Aufgrund zahlreicher unvollständiger Pässe muss Marburg wieder punten, der Returner berührt den Ball, kann ihn nicht sichern und Niklas Fengler sichert den Ball. Auch aus dieser Gelegenheit können die Marburger Angreifer nichts Zählbares machen und die erste Hälfte endet mit einem weiteren QB Sack an Bodman. Erinnerungen an das Hinspiel wurden jetzt wach, da kamen die Mercenaries auch immer wieder gut über das Feld, konnten ihre Drives aber nicht mit Punkten abschließen.

In der zweiten Hälfte griff Cowboys Headcoach Nadine Nurasyid in die Trickkiste und machte Linebacker Colby Campbell zum Fullback. Dieser donnerte wie eine Kanonenkugel durch die Mercenaries Defense und erzielte nach mehreren Läufen einen Touchdown zur Münchner Führung, 12:7. Diese bauten sie mit einer TPC von Sottilare auf Austin Upshaw auf 14:7 weiter aus. Marburg kann wieder eine 4. und 2 Situation nicht verwerten und die Cowboys Dasar schießt ein weiteres Fieldgoal, 17:7.

Nach einem weiteren Marburger Punt können wieder die Münchner den Ball nicht sichern und Fengler erobert diesen zum zweiten Mal – ein sicher seltener Rekord. Diese Chance lässt sich Bodman jetzt nicht entgehen und wirft auf Smith zum 17:14, PAT Treckmann.

Im vierten Quarter sorgt Niklas Turza, ein Spieler aus der Mercenaries Jugend für ein Highlight. Er fängt eine Interception und trägt diese mit einem beeindruckenden Return ganz cool zurück in die Münchner Endzone. Marburg liegt wieder in Führung, 17:21, PAT Treckmann. Jetzt würden in der Gesamtrechnung nur noch acht Punkte fehlen. Aber es sind erneut die Cowboys, die punkten. Mit klassischem Power-Oldschool-Football ist es wieder Campbell, der nach mehreren Firstdowns seinen zweiten Touchdown erzielt, 24:21 PAT Dasar. Alle wussten was kommt, aber niemand konnte ihn stoppen.

Jetzt machte sich Frust bei den Mercenaries breit, die eine erneute 15 Yard Strafe wegen
unsportlichen Verhaltens hinnehmen mussten. Damit machten sie sich ihre Chance auf weitere Punkte selbst zunichte.

Nach den beiden Siegen der Cowboys gegen Marburg können diese jetzt relativ entspannt dem weiteren Saisonverlauf entgegensehen. Den Mercenaries bleibt nur die Hoffnung auf ihr Heimspiel am 27.08.2023 gegen die Ravensburg Razorbacks, dort können sie mit einem Sieg mit mindestens sechs Punkten Differenz (Hinspiel 21:26) vom Tabellenende wegkommen – vorausgesetzt, die Ravensburger bleiben in ihren weiteren Spielen weiter sieglos.

Foto: Lisa Malkus

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