Wie nahezu alle Teams in der Erima-GFL, mussten auch die Berlin Rebels viele Spielerabgänge in der zurückliegenden Offseason kompensieren und an einigen Stellen in der Mannschaft nachbessern. Für viele Footballkenner sind sie nichtsdestotrotz, überraschend gut in die Saison gestartet. Mit aktuell drei Siegen in fünf Spielen, liegen sie in der Erima-GFL Gruppe Nord auf Platz vier und konnten bisher durchaus überzeugen. Einem 21:13 Auftaktsieg gegen die Berlin Adler folgte ein deutliches 46:12 gegen die Marburg Mercenaries. Die große Überraschung war dann ein 30:23 Erfolg gegen die Dresden Monarchs. Die Niederlagen ereilte das Team von Headcoach und ehemaligen Spieler der New Yorker Lions Douglas Fryer gegen den Favoriten aus Potsdam (6:21) und am letzten Wochenende musste man sich dann etwas überraschend auch dem Aufsteiger aus Paderborn mit 8:16 geschlagen geben. Wie bereits angedeutet, hat sich bei den Rebels einiges verändert. Douglas Fryer, letztes Jahr noch Offense Koordinator, übernahm zusätzlich das Amt des Headcoaches. Ihm zur Seite als Verantwortlicher für die Defense, steht mit Jag Bal ein in der deutschen und europäischen Footballszene lange bekanntes und erfahrenes Gesicht, der nach zwei Jahren in der European League of Football wieder zurück in die GFL wechselte.
OFFENSE
Auf dem Feld mussten sich die Rebels zunächst nach einem neuen Quarterback umschauen. Für Donovan Isom kam der 28-jährige Connor Kaegi nach Berlin. Der über zwei Meter große Spielmacher kommt ursprünglich von der Ottawa University. 2022 coachte er die Quarterbacks an seiner Alma Mater. In der laufenden Erima-GFL-Saison stehen für ihn 8 Touchdowns durch die Luft, aber auch bereits 7 Interceptions zu Buche. Einen weiteren Touchdown erzielte der laufstarke Connor Kaegi am Boden selbst. Ihm zur Seite als bisher bester Passempfänger der Berliner steht mit dem 22-jährigen Bryce Goggin, ein in der Erima-GFL bzw. in Europa neues Gesicht. Der 1,91 m große Wide Receiver kommt direkt von der Southern Oregon University, wo er in den vergangenen Jahren einige Titel gewinnen konnte. Mit bisher sechs Touchdowns und einem erzielten Raumgewinn von über 400 Yards, konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen bis jetzt mehr als erfüllen und gehört zu den besten Passempfängern der Liga. Bei den Runningbacks findet man mit Tyrese Johnson-Fisher, das Pendant zu D’wayne Obi bei den Lions. Auch Fisher kommt von der britischen Insel, auch er spielte bei den London Warriors. Zuvor verbrachte der 23-jährige Brite einige Zeit in den USA und stand 2022 bei den Istanbul Rams in der ELF unter Vertrag.
DEFENSE
Für die Defense musste Jag Bal Ersatz für Rory Johnson finden, der jetzt als Trainer für die Rebels aktiv ist und damit als Motor und Antreiber auf dem Platz fehlt. Neben Paul Morant, der bereits seit der Saison 2019 im Kader der Hauptstädter steht, soll diese Rolle nun Defense Back Robert Kendall mit ausfüllen. Der bereits 30-jährige Amerikaner kommt aus der ELF vom Team der Berlin Thunder zu den Rebels und blickt auf eine längere Karriere in Europa zurück. Neben verschiedenen Teams in Italien spielte der Safety und Return Spezialist für die Mannschaften der Paderborn Dolphins, der Elmshorn Fighting Pirates und den Düsseldorf Panther. Bester Defensiv-Akteur in den vergangenen fünf Spielen ist der schwedische Linebacker Max Forsback, der bereits 2022 zu den besten seines Fachs im Kader der Berliner bzw. der GFL gehörte.
DOWN, SET, HUT
Für beide Mannschaften kann die Partie am kommenden Sonntag bereits richtungsweisend für im Hinblick auf die Playoffs werden. Können die New Yorker Lions auch ihr fünftes Spiel in Folge gewinnen, haben sie sich bereits ein kleines Polster, in Richtung der Plätze drei und vier in der Erima-GFL erarbeitet. Je nach Ausgang der Partie zwischen den Potsdam Royals und den Dresden Monarchs, könnten sie eventuell auch alleiniger Tabellenführer sein, sofern die Monarchs ihr Spiel gewinnen. Zwei Wochen später kommt es dann zum direkten Aufeinandertreffen zwischen den Lions und den Royals. Für die Berlin Rebels geht es primär darum, den Anschluss zu wahren. Nach dem guten Start mit drei Siegen folgten zwei Niederlagen, wobei vor allem die gegen den Aufsteiger aus Paderborn am meisten geschmerzt haben dürfte. Mit einem Sieg gegen die Löwen würde man den Anschluss an die Spitze der Gruppe Nord aufrechterhalten, mit einer weiteren Niederlage müssen die Berliner aufpassen, nicht aus den Playoff Plätzen herauszurutschen.
Es wartet also ein spannendes Spiel und ein im wahrsten Sinne des Wortes „heißer Kampf“ am kommenden Sonntag (25. Juni, Kickoff 15 Uhr, Einlass ab 13 Uhr) auf alle Footballfans im Braunschweiger Eintracht-Stadion.
