Testspiel gegen die Lions Leipzig endet knapp mit 10:8
Die Dresden Monarchs gewinnen den SACHSENBOWL und damit ihr erstes Testspiel im Jahr 2023. Gegen die Leipzig Lions taten sich die Sachsen allerdings lange schwer, konnten sich aber knapp mit 10:8 durchsetzen (0:0/3:0/7:0/0:8).
Football is back in Dresden. Die Season der sächsischen Erstligisten steht vor der Tür. Das Spiel am Samstag gegen die alten Rivalen aus Leipzig war ein erster Test, allerdings nicht ohne daraus ein kleines Prestige-Duell zu machen. Galt es doch, die Krone in Football-Sachsen in diesem als SACHSENBOWL ausgerufenen Match zu erobern. Und was waren das, vor allem in den Neunzigern, für packende Matches. Damals duellierten Dresden und Leipzig sich regelmäßig als Liga-Konkurrenten auf Augenhöhe. Mittlerweile sind die Monarchs schon lange erstklassig, die Lions stecken in Liga Drei fest. Und auch wenn so die Rollen von Favorit und Underdog klar verteilt schienen, so wenig klar war dann der Spielverlauf. Die Gäste nahmen von Beginn an den Fight an. Dresden spielte ausschließlich mit ihrer zweiten Reihe und alle jungen Spieler bekamen damit die Möglichkeit, sich den Coaches zu zeigen. So kam es, dass Leipzig als erster Punkte auf dem Fuß hatte, ein Fieldgoal-Kick im ersten Viertel geriet allerdings zu kurz. Besser dann die Hausherren, Mitte zweites Viertel, ebenso via Fieldgoal: Kicker Jonas Georgi zielte und hatte mehr Schwung und vollendete zur 3:0 Führung.
Nach dem Seitenwechsel setzte Dresdens Spielmacher Marvin mit einem gut getimten Pass seinen Receiver Dennis Pöche perfekt in Szene: Touchdown Monarchs plus Extrapunkt über Jonas Georgi zum 10:0! Leipzig hatte dann in einem spektakulären Spielzug die Möglichkeit, das Spiel zu drehen. Ein Lions-Pass noch aus der eigenen Hälfte konnten die Monarchs-Verteidiger fast schon abfangen, der Ball rutschte aber wieder aus den Händen und landete beim Leipziger Jakob Schramm. Der hatte so plötzlich freies Feld und die Endzone vor sich, sprintete schnell in Richtung gelobtes Land – nur um auf den letzten Schritten den Ball wieder zu verlieren.
Dresden und Leipzig lieferten sich weiter ein packendes Duell. Beide hatten immer wieder, gerade bei längeren Pässen, Möglichkeiten, doch beide ließen immer wieder Chancen aus. Dennoch: Leipzig kam im Schlussviertel eindrucksvoll zurück. Spielmacher Jonas Pflug legte gut zehn Minuten vor dem Ende mit seiner Offense einen beeindruckenden Drive auf den Kunstrasen in Dresdens Stadion an der Bärnsdorfer Straße. Und Leipzig belohnte sich mit dem verdienten Anschluss-Touchdown: Runningback Max Hobeck lief gleich zwei Mal hintereinander über rechts den kurzen Weg in die Endzone. Heißt: Touchdown für sechs und eine Conversion für zwei Punkte zum 10:8.
Die letzten Minuten ließen dann tatsächlich so etwas wie Bowl-Stimmung unter den gut 1.200 Fans aufkommen. Dresden versäumte es trotz Balleroberungen der eigenen Verteidigung den Sack zuzumachen. So wagte Leipzig in der letzten Minute noch einen letzten Angriff. Ein Fieldgoal hätte gereicht, um dem Favoriten im eigenen Stadion eine empfindliche Niederlage zuzufügen. Aber dem Lions-Spielmacher unterlief im entscheidenden Moment ein folgenschwerer Fehler: einen seiner Pässe fing Dresdens Yannik Heim ab und beendete so die Partie.
Für beide Mannschaften hat sich dieser erste Test durchaus gelohnt. Dresden gab vor allem der zweiten Garde viel nützliche Spielzeit und die Chance, sich fürs erste Team und die anstehende Erstliga-Saison zu empfehlen. Drittligist Leipzig fährt mit erhobenem Kopf und jeder Menge Ausrufezeichen nach Hause in die Messestadt zurück. Die Monarchs reisen dann in einer Woche zum zweiten und letzten Test nach Bayern zu den Straubing Spiders aus der GFL Süd.
Foto: Toni Bäsken