Ein heißer Tag, kaum ein Lüftchen und fast 1.500 begeisterte Football-Fans füllten das Stadion, um den Saisonstart der ifm Razorbacks gebührend zu feiern. Als die Sängerin Judith Mutschler sowohl die US-amerikanische als auch die deutsche Nationalhymne zum Besten gab, waren alle voller Vorfreude auf ein spannendes Spiel. Zudem hatten es die Verantwortlichen der Razorbacks zusammen mit dem TSB, der Stadt Ravensburg und vielen Sponsoren geschafft das alt ehrwürdige Stadion des TSBs auf die Gamedays der Razorbacks vorzubereiten. Entsprechend war es nur konsequent, dass TSB Vorstand Dr. Thomas Prüß den ersten Coin-Toss im TSB Stadion durchführte.
Doch es sollte anders kommen. Am Ende des Tages lautete das ernüchternde Ergebnis 52:12 für die Gäste aus Ingolstadt. Die Ingolstadt Dukes, als Aufsteiger aus der GFL 2 hochmotiviert, starteten fulminant in das Spiel und zeigten gleich im ersten Drive ihre Klasse. Bereits im siebten Spielzug gelang es Quarterback Matthew Weimer, seinen Receiver Sven Beyrich mit einem präzisen Pass zu finden, der den Ball erfolgreich in die Endzone brachte. Der Point after Touchdown war ebenfalls ein Erfolg, und so stand es schnell 7:0 für die Dukes.
Die Razorbacks schienen von Anfang an Schwierigkeiten zu haben, sich auf ihren Gegner einzustellen. Die kurzen Pässe wurden immer wieder von den starken Verteidigern der Dukes abgefangen, und die Offense der Razorbacks fand keinen Raum zum Atmen. Mit wenig Raumgewinn mussten sie den Ball wieder abgeben.
Über das gesamte Spiel hinweg wirkte die Ravensburger Defense unsortiert. Schon nach fünf Spielzügen fand der Quarterbacks der Dukes einen völlig freien Receiver tief im Feld der Razorbacks. Nur dem Glück war es zu verdanken, dass der Pass nicht festgehalten wurde, denn das hätte sichere Punkte für die Ingolstädter bedeutet. Doch nur drei Spielzüge später war es erneut Matthew Weimer, der den Ball an Gabriel Boccela weiterleitete und so das Scoreboard auf 14:0 erhöhte. (PAT war gut).
Die Razorbacks kämpften zwar tapfer, konnten aber keine Punkte erzielen. Stattdessen nutzten die Gäste ihre Chancen konsequent aus. Mit einem starken Laufspiel brachten sie sich immer wieder in eine gute Position und wurden belohnt, als ein Touchdown-Pass auf Anton Chereminsky erfolgreich war. Das Scoreboard zeigte bereits 21:0 für die Dukes.
Auch im weiteren Verlauf des Spiels konnten die Razorbacks keine erfolgreichen Drives aufbauen. Die Dukes hingegen setzten ihre dominante Offense fort und erzielten mit fast jedem Spielzug neue First Downs. Gabriel Boccela fing einen weiteren Pass und erzielte seinen zweiten Touchdown des Tages, was den Spielstand auf 31:0 erhöhte.
Die Razorbacks fanden einfach keinen Rhythmus und machten zu viele Fehler. Ein Fumble in der Offensive wurde von den Dukes gesichert und brachte ihnen erneut die Kontrolle über den Ball. Fünf Spielzüge später fing Sven Beyrich seinen zweiten Touchdown und erhöhte den Spielstand auf 38:0. Damit ging es in die Halbzeit, und die Stimmung bei den Razorbacks war auf dem Tiefpunkt. „Die erste Halbzeit war peinlich“, fasste Offense-Kapitän Michael Mayer die Leistung seiner Mannschaft treffend zusammen.
Die zweite Hälfte ging weiter wie die erste aufgehört hatte. Die Razorbacks erhielten zwar den Ball, doch schon nach wenigen Spielzügen wurden sie erneut gezwungen zu punten. Die Dukes ihrerseits marschierten übers Feld und Quarterback Weimer lief selber zum Touchdown und zum Zwischenstand von 45:0 (PAT gut).
Dem anschließenden Ravensburger Return folgte ein kurzer Run und dann ein Fumble von Bjerre, der erneut von den Dukes gesichert wurde. Fünf Spielzüge später fing Ingolstadts Nummer 80 Thomas Gandorfer einen Pass zum Touchdown. Score: 52:0 (PAT gut).
Erst im vierten Quarter ließen die Gäste, die bis dahin eine überragende Leistung zeigten, kleine Fehler zu. Ein Fumble wurde von Ravensburg gesichert und brachte die Hausherren wieder ins Angriffsrecht. Und knapp zehn Minuten vor Spielende hinterließen dann auch die Ravensburger ihre Spuren auf Score Board. Ein Pass von Bjerre auf Runningback Lennies McFerren bescherte den Oberschwaben sechs Punkte. Der PAT misslang auf Grund eines schlechten Snaps. Neuer Spielstand: 6:52 aus Sicht der Razorbacks.
Die Razorbacks kämpften weiter und versuchten sofort, den Ball wieder in ihren Besitz zu bekommen. Doch ein versuchter Onside-Kick missglückte, und die Dukes arbeiteten sich erneut über das Feld. Glücklicherweise fumbelte Quarterback Weimer den Ball, der in der Endzone von den Ravensburgern gesichert wurde. Touchback und Ballbesitz für die Razorbacks. Sie bewegten sich nun entschlossen über das Feld, und erneut war es Lennies McFerren, der Punkte für sein Team erzielte, dieses Mal durch einen Lauf. Die versuchte Two-Point-Conversion misslang, und der Spielstand lautete nun 12:52 für die Gäste. Dies sollte auch der Endstand sein.
„Es ist inakzeptabel, dass unser Spiel erst besser wurde, als die Dukes bereits gewechselt haben. Das kann nicht unser Anspruch sein“, kommentierte Offense-Kapitän Michael Mayer die Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit.
Die Dukes waren von Anfang an perfekt auf die Razorbacks eingestellt, so dass sich keine richtigen Drives entwickeln konnten. Doch immerhin arbeitete die Offensive Line, auf die die Coaches dieses Jahr ihr Augenmerk gerichtet hatten, gut. Bjerre erhielt Zeit, freie Receiver zu suchen. Doch unterband – wie geschrieben – das überragend spielende Backfield der Dukes größere Raumgewinne. Razorbacks Headcoach Sascha Brändle zieht entsprechend nach dem ersten Saisonspiel ein ernüchterndes Fazit „Wir haben es heute nie geschafft richtig ins Spiel zu kommen, geschweige denn unsere Bestform zu zeigen. Wir haben zwar gute Ansätze gezeigt, aber in vielen Punkten müssen wir noch deutlich besser werden.“ Dafür haben die ifm Razorbacks nun zwei Wochen Zeit, bevor das nächste Heimspiel ansteht. Dann kommen die Allgäu Comets aus Kempten in die Türmestadt. Die Comets haben ihr erstes Saisonspiel gegen die Saarland Hurricanes in einer Punkteschlacht mit 52:48 gewonnen.