Bei brütender Hitze feierten die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag im OPTIMA Sportpark gegen die Ingolstadt Dukes mit 51:0 ihren neunten Saisonerfolg. Zum vierten Mal hielt die Haller Defense ihre Endzone sauber.
„Es hat mir gar nicht gefallen, wie wir angefangen haben“, sagte Halls Head Coach Jordan Neuman nach dem Spiel. Auch wenn er später mehr Grund zur Freude hatte, so musste er zusammen mit 1.322 Zuschauern im OPTIMA Sportpark tatsächlich einen äußerst holprigen Start seiner Offense mitansehen. Unkonzentriert wirkten die Haller Angreifer und sie produzierten von ihnen ungewohnte Fehler im Passspiel. Es dauerte fast zehn Spielminuten, in denen die Haller lediglich ein Fieldgoal über 30 Yards durch Tim Stadelmayr zum 3:0 erzielen konnten, bis die Haller das klar bessere Team auf dem Platz waren.
Ihre Gegner zeigten auch bei ihrer siebten Saisonniederlage, dass das Jahr 2019 offenbar nicht das Jahr der Ingolstadt Dukes ist. Besonders deutlich wurde das im Passspiel der Bayern: 34 Pässe feuerte ihr Quarterback Cory Benedetto am Samstag ab, aber nur sechs davon landeten in den Händen seiner Receiver. Das lag allerdings nicht an dem amerikanischen Spielmacher. Benedetto lieferte eine aufopfernde Leistung ab und bestritt das letzte Viertel mit teileweise spektakulären Läufen fast im Alleingang für seine Dukes. Seine Passempfänger waren aber entweder von der Unicorns-Defense zu gut gedeckt oder aber sie ließen selbst sehr zielgenau geworfene Bälle fallen.
Die Haller Defense machte den Dukes das Leben im Angriff alles andere als leicht, obwohl sie noch am Vorabend eine Hiobsbotschaft verkraften musste. Linebacker Nick Alfieri wurde auf dem Weg ins Training unschuldig in einen Verkehrsunfall verwickelt und zog sich einen komplizierten Bruch am Zehengelenk zu. Er fehlte somit am Samstag und wird mehrere Wochen pausieren müssen. Trotzdem gelang es den Haller Verteidigern ihre Gäste von der eigenen Endzone fern zu halten und zum vierten Mal in diesem Jahr ein Spiel zu Null zu bestreiten.
Als sich die Unicorns nach zehn Minuten berappelt hatten, schalteten sie prompt auf die hocheffektive Spielweise um, die man von ihnen gewohnt ist. Innerhalb von zwei Minuten erhöhte man noch vor Ende des zweiten Viertels mit Pässen von Jadrian Clark auf Tyler Rutenbeck und Nate Robitaille (PAT Stadelmayr) auf 16:0. Im zweiten Viertel fielen die Haller Touchdowns fast im Drei-Minuten-Takt. Ein Haller Ballbesitz bedeutete nach jeweils spätestens vier Spielzügen sieben Punkte für die Gastgeber. Dreimal war das vor der Halbzeitpause noch der Fall und dreimal bediente Clark dabei Tyler Rutenbeck (alle PAT Stadelmayr), der damit nicht nur den 37:0-Halbzeitstand herstellte. Mit nun 15 Touchdwons hat er gute Chancen, nach diesem Wochenende an der Spitze der Scorer-Liste der GFL zu stehen.
Die zweite Hälfte gehörte bei den Unicorns den Backups. Nach und nach wechselte Jordan Neuman immer mehr seiner Ersatzspieler ein. Den Paukenschlag lieferte direkt nach dam Wiederanpfiff Xequille Harry als Returner: Über 99 Yards brachte er den Kickoff der Dukes zum Touchdown in die Ingolstädter Endzone zum 44:0 (PAT Stadelmayr) zurück. Wenig später erzielte Jerome Manyema per 10-Yards-Lauf bereits den 51:0-Endstand (PAT Stadelmayr), denn der letzte Spielabschnitt blieb ohne Punkte.
„Abgesehen vom Anfang war es genau das Spiel, das wir vor der Sommerpause wollten“, sagte Jordan Neuman, der mit seinem Team nun in eine vierwöchige Sommerpause geht und zwei trainingsfreie Wochen angesetzt hat. „Besonders schön war zu sehen, dass das Laufspiel von allen unserer vier Runningbacks gleichermaßen getragen wird“, freute sich Neuman. „Ein großes Kompliment auch an die Defense und ihren Coach Johannes Brenner, der eine sehr gute Arbeit macht. Wir haben da einen tollen Rhythmus und man merkt, dass die Chemie stimmt.“
Nach der Pause werden die Unicorns zunächst zweimal auswärts in München und in Marburg antreten müssen. Am 11. August steht dann das nächste Heimspiel an. Mit Frankfurt Universe als Gegner wird dies aller Voraussicht nach das Süd-Spitzenspiel in der Endphase der GFL-Punktspielrunde 2019 sein.
Die Punkte für Hall erzielten: Tim Stadelmayr (9), Tyler Rutenbeck (24), Nathaniel Robitaille (6), Xequille Harry (6) und Jerome Manyema (6).
Zuschauer: 1.322
Viertelergebnisse: 16:0 / 21:0 / 14:0 / 0:0 / Final: 51:0
Alle Punkte:
3:0 – Tim Stadelmayr – 30-Yard-Fieldgoal
9:0 – Tyler Rutenbeck – 21-Yard-Pass von JAdrian Clark (PAT missed)
16:0 – Nathaniel Robitaille – 14-Yard-Pass von Jadrian Clark (PAT Tim Stadelmayr)
23:0 – Tyler Rutenbeck – 39-Yard-Pass von Jadrian Clark (PAT Tim Stadelmayr)
30:0 – Tyler Rutenbeck – 2-Yard-Pass von Jadrian Clark (PAT Tim Stadelmayr)
37:0 – Tyler Rutenbeck – 19-Yard-Pass von Jadrian Clark (PAT Tim Stadelmayr)
44:0 – Xequille Harry – 99-Yard-Kickoff-Return (PAT Tim Stadelmayr)
51:0 – Jerome Manyema – 10-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)