Dennoch müssen die Dresden Monarchs im vierten Spiel der Saison ihre erste Niederlage hinnehmen
Auch wenn die Sachsen das Spiel gegen den Rekordmeister Braunschweig bis zur letzten Minute spannend hielten, mussten sie sich am Ende mit 31:34 geschlagen geben (3:17/14:7/7:7/7:3).
Bestes Footballwetter beim „Sparkassen-Gameday“ in Dresden. 7.970 Zuschauer hatten Lust und pilgerten zum großen Fest ins Rudolf-Harbig-Stadion. Wie in jedem Jahr ist dieses schöne, kompakte Stadion für genau ein Saisonspiel die Heimstätte der Dresden Monarchs. Und bietet immer wieder in berauschender Atmosphäre ein wirklich packendes Spiel. So auch an diesem sonnigen Juni-Samstag.
Das Match zwischen den Dresden Monarchs und den New Yorker Lions aus Braunschweig kann man aus sächsischer Sicht am Ende unter vier Storylines zusammenfassen: 1. Ein verschlafener Auftakt, 2. Ein bemerkenswertes Comeback, 3. Ein schmerzhafter Verlust und 4. Eine beeindruckende Defense-Leistung! Zu 1.: Irgendwie schienen die Gastgeber selbst zu beeindruckt von der Kulisse. Zu fahrig, zu abwesend, zu unkonzentriert wirkte alles, was die Monarchs in den ersten zwölf Minuten auf den Platz brachten. Ein Umstand, den die Löwen klug zu nutzen wussten. Und sie legten schnell und kaltschnäuzig vor: Tobias Goebel per Fieldgoal zum 0:3, der Ex-Dresdner Micky Kyei nach einem Pass vom Ex-Dresdner Brandon Connette mit dem ersten Touchdown und ein zweiter nach einem Lauf von Connette selbst. Es waren noch keine 10 Minuten gespielt und die Gäste führten schon mit 0:17! Ein ungutes Gefühl machte sich breit unter Fans und Aktiven. Footballfest geht jedenfalls anders.
Doch Dresden berappelte sich und kam Schritt für Schritt zurück. Und wie! Auch hier war es der Kicker im Team, der den Auftakt machte: Florian Finke noch vor dem ersten Seitenwechsel mit 3 Punkten aus fast 50 Yard Entfernung. Dann endlich fand Dresdens Offense den Rhythmus und Quarterback Zack Greenlee seine Receiver. Beeindruckend, wie der Kalifornier plötzlich seine präzisen Pässe verteilen konnte. Der Lohn: zwei Touchdownpässe. Zunächst über die kurze Distanz auf KeVonn Mabon. Dann spektakulär auf Cheikhou Sow über fast 40 Yard. Beide Male blieb Florian Finke mit dem jeweils anschließenden Kick souverän – und schon stand es 17:17. Die Fans waren aus dem Häuschen und sahen ihr Team kurz vor der Halbzeitpause schon fast in Führung gehen. Wieder hatte Greenlee seine Offense nach vorn geschoben. Man stand wenige Schritte vor der Endzone und dem möglichen dritten Touchdown. Doch ausgerechnet da ging der Ball verloren, Braunschweigs David Müller reagierte als Schnellster und sprintete mit dem eroberten Ball übers ganze Feld zum dritten Touchdown für die Lions (PAT Goebel 17:24).
Ein Dämpfer. Aber nichts gegen den Schlag, den das Schicksal dann wenige Sekunden später für Dresden und ihren Spielmacher Greenlee bereithielt. Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einem Braunschweiger Verteidiger musste Greenlee unter Schmerzen raus. Und blieb draußen! Schluss für ihn in einer Situation, in der er seine Monarchs gerade zurück ins Spiel und sich selbst in einen hoffnungsvoll stimmenden Schwung gebracht hatte.
Doch Dresden hat Ferras El-Hendi als zweiten Quarterback – und an diesem Samstag eine Defense mit einer umwerfenden Moral! Schon das Comeback der Offense im zweiten Viertel geht zu guten Teilen an die sächsischen Verteidiger. Hielten die doch Braunschweig über lange Zeit fern von Punkten und jagten denen ein ums andere Mal den Ball ab. So auch in Halbzeit Zwei. Gleich zwei Mal agierte Dresdens Omari Williams als skrupelloser Ball-Dieb. Zunächst konnte er einen Pass von Brandon Connette abfangen und direkt zum Touchdown tragen. Wenig später beendete er einen Lauf von Connette indem er ihm irgendwie im Getümmel den Ball entwenden und erneut in die Gegenrichtung zum nächsten Touchdown verschwinden konnte. Es ging hin und her. Braunschweig kam nun auch wieder zu Punkten. Gegen Ende des dritten Viertels war es zunächst Connette zu Fuß mit einem Touchdown. Und im vierten Viertel erneut Tobias Goebel mit dem Fieldgoal zum späteren Endstand 31:34. Dresdens Offense, angeführt von El-Hendi, versuchte sich zu behaupten, hatte aber gegen die hungrigen Braunschweiger Verteidiger einen schweren Stand. Mehrmals ging der Ball verloren, musste ein Drive der Sachsen früh beendet werden – was der ohnehin schon am Limit spielenden Verteidigung wenig Zeit zum Verschnaufen gab.
Für die Dresden Monarchs war dies die erste Saison-Niederlage. Doch der Fight, den man dem Rekordmeister im Harbig Stadion beim großen „Sparkassen-Gameday“ bot, war beeindruckend. Lediglich der Ausfall von Zack Greenlee, welcher sich eine Rippenprellung zugezogen hat und das Spiel vorzeitig beendet musste, trübte am Ende die Stimmung. In zwei Wochen geht es zum schweren Auswärtsspiel bei den Hildesheim Invaders.a
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