Die Chance, sich die neunte Süddeutsche Meisterschaft vorzeitig und vor heimischem Publikum sichern zu können, ließen sich die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag im OPTIMA Sportpark nicht entgehen. Mit 65:23 landeten sie vor 1.768 Zuschauern einen deutlichen Erfolg gegen die Allgäu Comets.

„Ich bin stolz auf Euch“, rief Halls Head Coach Jordan Neuman seinen Spielern zu, als sie sich nach dem Spiel um ihren Cheftrainer versammelten. Wenige Minuten vorher hatten die Schwäbisch Hall Unicorns das Spiel gegen die Allgäu Comets klar mit 65:23 gewonnen und damit zum neunten Mal in der Vereinsgeschichte und zum achten Mal in direkter Folge den Titel des Süddeutschen Meisters nach Schwäbisch Hall geholt.

Neuman hatte am Samstag ein Unicorns-Team gesehen, dem der Willen, an diesem Tag zu diesem Erfolg zu kommen, anzusehen war. Von Anfang an konzentriert gingen sie zu Werke und legten den Grundstein für den späteren Erfolg bereits in der ersten Spielhälfte. Es sollte der Tag von Nate Robitaille werden, der insgesamt fünf Touchdowns erzielte, vier davon im zweiten Viertel.

Obwohl den Hallern mit Jerome Manyema und Danny Washington zwei wichtige Säulen des Laufangriffs verletzungsbedingt fehlten, zeigten sie auch in dieser Disziplin eine gute Leistung. Maurice Schüle und Jannis Fiedler füllten die Lücken. Hinzu kam, dass der erst 18-jährige Runningback Luis Bendel aus der Haller U19 am Samstag ein starkes Debüt im GFL-Team gab.

Die Haller Defense hatte sich gut auf die erst kürzlich umgestellte Kemptener Offense eingestellt. Lediglich im zweiten Viertel erlaubte man den Gästen nennenswerten Raumgewinn, den sie prompt auch für zwei Touchdowns nutzen konnten. In echte Bedrängnis kamen die Haller dadurch aber nicht. Besonders glänzen konnte Raheem Wilson, der einen Allgäuer Pass abfangen und über 62 Yards zum Touchdown für Hall zurücktragen konnte.

Einziger Schwachpunkt im Haller Spiel stellten die Extrapunktversuche dar. Dass von zehn Versuchen nur fünf das Ziel fanden lag aber nicht an einem schlechten Tag von Kicker Tim Stadelmayr, sondern an der Personalsituation bei den Long-Snappern. Diese trainingsintensive Aufgabe musste damit teilweise völlig unerfahrenen Spielern übertragen werden. Die Folge waren einige verunglückte Ballabgaben, die einen präzisen Kick erst gar nicht möglich machten.

Doch es war kein Spiel, das durch die Zusatzpunkte entschieden wurde. Dazu traten die Unicorns von Beginn an zu dominant auf und für die Entscheidung sorgte am Ende das deutliche 10:3-Verhältnis bei den Touchdowns. Marco Ehrenfried (PAT Stadelmayr) und Maurice Schüle legten im ersten Viertel mit zwei 1-Yard-Läufen auf 13:0 vor. Optisches Highlight im ersten Spielabschnitt war allerdings ein 64-Yard-Pass von Ehrenfried auf Tyler Rutenbeck, der den ersten Haller Touchdown vorbereitet hatte.

Nach dem ersten Seitenwechsel ging dann der Stern von Nate Robitaille auf. Er begann mit einem Punt-Return über 66 Yards zum Touchdown. In der Folge wandelte er drei Ehrenfried-Pässe in Touchdowns um. Kemptens Spielmacher Justin Sottilare konnte mit Pässen auf Feli Manoka und Jordan Paul zwar zweimal verkürzen, eine klare Haller 39:15-Führung der Gastgeber aber nicht verhindern.

Robitaille-Touchdown Nummer Fünf folgte direkt nach dem Wiederanpfiff, denn der Kickoff der Comets wurde von dem Amerikaner über 83 Yards in die Kemptener Endzone getragen. Erst nachdem Maurice Schüle und Raheem Wilson das Ergebnis auf 59:15 hochgeschraubt hatten, kamen die Gäste wieder zum Zug. Mit einem sehenswerten 75-Yard-Pass von Ersatzquarterback Calvin Stitt auf Gabriel Chambers (CON Martin Emos) verkürzten sie auf 59:23.

Das Spiel wurde inzwischen auf beiden Seiten von den Backups geprägt. Mehrfach wechselte der Ballbesitz ohne Punkte, bis knapp fünf Minuten vor Ende ein Bilderbuchpass von Halls Ersatzquarterback James Slack die Haller Fans nochmals in Begeisterung versetzte. Über 56 Yards bediente er Andre Feuerherdt zum 65:23-Endstand.

„Wir haben gut angefangen, haben ein paar Big Plays gemacht und konnten in der zweiten Hälfte viele unserer Backups einsetzten. Insgesamt ein gutes Spiel, mit dem ich sehr zufrieden bin“, sagte Jordan Neuman nach dem Spiel. „Auf die Südmeisterschaft können wir sehr stolz sein“, ergänzte der Haller Cheftrainer, „denn das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit!“

Die Punkte für Hall erzielten: Marco Ehrenfried (6), Tim Stadelmayr (5), Maurice Schüle (12), Nathaniel Robitaille (30), Raheem Wilson (6) und Andre Feuerherdt (6).

Zuschauer: 1.768

Viertelergebnisse: 13:0 / 26:15 / 20:8 / 6:0 / Final: 65:23

Alle Punkte:

7:0 – Marco Ehrenfried – 1-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

13:0 – Maurice Schüle – 1-Yard-Lauf (PAT missed)

19:0 – Nathaniel Robitaille – 66-Yard-Punt-Return (PAT failed)

19:7 – Feli Manoka – 16-Yard-Pass von Justin Sottilare (PAT Spencer Cutlan)

26:7 – Nathaniel Robitaille – 28-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)

32:7 – Nathaniel Robitaille – 3-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (CON failed)

32:15 – Jordan Paul – 12-Yard-Pass von Justin Sottilare (CON Jordan Paul)

39:15 – Nathaniel Robitaille – 24-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)

45:15 – Nathaniel Robitaille – 83-Yard-Kickoff-Return (PAT failed)

52:15 – Maurice Schüle – 27-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

59:15 – Raheem Wilson – 62-Yard-Interception-Return (PAT Tim Stadelmayr)

59:23 – Gabriel Chambers – 75-Yard-Pass von Calvin Stitt (CON Martin Emos)

65:23 – Andre Feuerherdt – 56-Yard-Pass von James Slack (PAT blocked)

 

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