Am kommenden Samstag können die Schwäbisch Hall Unicorns beim MODYF-Gameday im OPTIMA Sportpark (Kickoff 17:00 Uhr) bereits im drittletzten Rundenspiel die Südmeisterschaft für sich entscheiden. Ein Sieg gegen die Allgäu Comets brächte ihnen in der GFL-Süd den Titel zum neunten Mal und zum achten Mal in Folge ein.
„In den letzten zwei Jahren mussten wir die Südmeisterschaften bei einem Auswärtsspiel feiern. Wir sind sehr froh, dass wir dieses Jahr die Chance darauf bei einem Heimspiel haben“, sagt Halls Head Coach Jordan Neuman. Er weiß aber auch, dass der Gewinn der süddeutschen Meisterschaft alles andere als ein Automatismus ist. „Es wird jedes Jahr schwerer, die Südmeisterschaft zu gewinnen“, so Neuman, der großen Respekt vor seinem samstäglichen Gegner hat: „Wir treffen auf ein starkes, neu motiviertes Team aus Kempten, das für die Vorbereitung auf uns zwei Wochen Zeit hatte.“
Vor zwei Wochen hatten die Comets, die aktuell auf dem dritten Platz der GFL-Süd rangieren, die Marburg Mercenaries in Kempten mit 28:25 geschlagen. Die Mercenaries präsentierten sich ihrerseits am vergangenen Wochenende sehr stark gegen Frankfurt. Beim 19:26 hatte im Hessenderby nicht viel zu einem Sieg der Lahnstädter gefehlt. Dieser Kräftevergleich bestätigt die allgemeine Einschätzung, dass die Allgäu Comets durchaus auch in der Lage sind, den amtierenden Deutschen Meistern ein Bein zu stellen.
Die Bayern sorgten in diesem Jahr schon für viel Aufsehen in der GFL. Ihr im Winter neu verpflichteter Head Coach Stan Bedwell etablierte bei den Comets eine sogenannte Air Raid Offense, die ausschließlich auf das Passspiel setzt. Nach kleinen Startschwierigkeiten hatten die Bayern damit auch Erfolg und spielten sich in die Playoff-Ränge. Trotzdem verstummte in Kempten die Kritik an dem selten so konsequent gespielten Angriffssystem nie ganz und seit der vierwöchigen Sommerpause im Juli gehen Bedwell und die Comets wieder getrennte Wege.
Das Kommando in der Kemptener Teamzone haben Hesham Khalifa (Offense) und Rafael Jagielski (Defese) übernommen. Das Angriffssystem der Bayern hat sich damit auch wieder zu einer Spread Offense mit einem Runningback verändert. Der besagte 28:25-Erfolg war das erste Spiel unter neuer Leitung und die Umstellung zeigte schon da Wirkung: In ihren bisher zehn Spielen in dieser Saison erzielten die Kemptener einen Nettoraumgewinn von 81 Yards per Lauf, 42 davon alleine in dem Spiel gegen Marburg.
Am vergangenen Wochenende waren die Allgäuer spielfrei. Sie hatten somit zwei Wochen Zeit, die Systemumstellung weiter einzuschleifen und sich konzentriert auf die Unicorns vorzubereiten. „Wenn wir die Südmeisterschaft schon am Samstag feiern wollen, dann werden wir an diesem Tag auch eine meisterliche Leistung bringen müssen“, so Jordan Neuman, der nach dem letzten Spiel besonders von seinen Backups begeistert war. „Wir haben auch in der zweiten Reihe viel Talent“, freut sich der Texaner. „Die Jungs haben gezeigt, dass man sich auf sie verlassen kann, obwohl sie bislang in diesem Jahr noch nicht viel Spielzeit bekommen haben.“
Für den Plan, am Samstag vor heimischem Publikum den neunten Südmeistertitel in der Unicorns-Geschichte zu sichern und sich zum achten Mal in Folge über das damit verbundene Heimrecht in den Playoffs freuen zu können, hoffen die TSGler auch auf viel Unterstützung von den Stadionrängen. „Wir freuen uns über jeden, der uns am Samstag von der Tribüne aus unterstützt und dazu beiträgt, dass wir nach dem Spiel hoffentlich einen Grund zum Feiern mit unseren Fans haben“, sagt Jordan Neuman.