Ruben de Ruyter gehörte zuletzt immer zu den auffälligsten Spielern in Reihen der Dukes. Deshalb verwundert auch nicht, dass er erneut ins Aufgebot der belgischen Nationalmannschaft berufen wurde. Schon als er 2014 vom Basketball zum American Football wechselte, gelang dem 23-Jährigen der Sprung ins Auswahlteam seines Landes. Seitdem bestritt er alle Länderspiele – und das jeweils als Starter.
Neun Einsätze stehen bisher zu Buche, zwei weitere werden in diesem Jahr wohl noch dazu kommen. Am 20. Oktober treten die Belgier in Irland zu einem Freundschaftsspiel an, am 11. November geht es im eigenen Land dann gegen die Niederlande. An diesem spielfreien Wochenende reist er kurzfristig in seine Heimat, um sich bei einem Lehrgang der Nationalmannschaft für die nächsten Einsätze zu präsentieren.
Dabei geht es auch darum, schon eine geeignete Formation für das kommende Jahr zu finden, wenn sich die Belgier bei der EM-Qualifikation durchsetzen wollen. Das wird nicht einfach, werden sie doch nur als Gruppe-C-Team eingestuft, während die deutsche Nationalmannschaft beispielsweise zur A-Gruppe gehört. „Sicher hätten wir gegen Deutschland oder auch Österreich kaum eine Chance“, zieht de Ruyter einen Vergleich, hofft aber: „Vielleicht können wir da schon bald etwas Boden gut machen. Wir haben jetzt einen neuen Headcoach und auch ein neues Programm, ich bin sicher, dass es da ein gutes Stück vorangehen wird. Ich bin schon gespannt, wie wir 2020 in der EM-Qualifikation abschneiden werden.“
Er selbst hat sich durch sein Engagement bei den Dukes weiter entwickelt. „Die GFL ist die beste Liga in Europa, deshalb wollte ich schon immer hier spielen. Ich liebe es, mich auf einem so hohen Niveau zu messen.“ Und das ist ihm in der Tat sehr gut gelungen, mit bisher sechs Touchdowns liegt er bei den Dukes auf Rang drei der aktuellen Statistik.
Da liegt die Frage nahe, ob er auch im kommenden Jahr wieder für die Herzöge auflaufen wird. „Momentan fokussiere ich mich noch gar nicht auf 2019. Ich will jetzt erst einmal diese Saison zu Ende spielen. Im November kann man dann schon mal überlegen, wie es weiter geht. Das ist ja auch von vielen Dingen abhängig, die erst noch geklärt werden müssen.“ Deshalb hat er jetzt erst einmal das vermutlich letzte Saisonspiel am 8. September gegen Marburg (18.30 Uhr im ESV-Stadion) im Blickpunkt. „Da werde ich wieder versuchen, den einen oder anderen Big Play zu machen.“
Text: Elmer Ihm
Foto : Hilarious Hobbit