Potsdam Royals siegen mit 43:42 gegen die Milano Seamen
Mailand – WAS für ein Finale! Gab es beim EFL Bowl bereits vor dem Spiel keinen klaren Favoriten, sollte sich die These während der gesamten 48 Minuten in einem dramatischen Spiel vor 2500 begeisterten Zuschauern im Stadio Breda Gesto San Giovanni mit einem absoluten offensiv-Feuerwerk mehr als bestätigen. Am Ende entschied eine Two-Point-Conversion das Finale zwischen den Milano Seamen und den Potsdam Royals, die sich schließlich mit 43:42 durchsetzen konnten.
Zu Beginn ging es etwas gemächlicher zu. Das Erste Viertel endete mit 7:7 nach einem Touchdown-Pass von Gäste-Quarterback Austin Gahafer auf Max Zimmermann und einem Pass von Seamen-Spielmacher Luke Zahradka auf Xavier Mitchell, der über das halbe Feld in die Endzone lief.
Im zweiten Viertel nahm das Spiel offensiv so richtig Fahrt auf. Fünf von sieben Drives wurden in Touchdowns verwandelt. Die Potsdamer legten wieder vor. Gahafer warf seinen 2. Touchdown-Pass auf Frederik Myrup Nielsen zur 7:14 (PAT Felber) Führung. Die Seamen antworteten mit Zahradka auf Running Back Danilo Bonaparte, Pass in die Endzone und es stand 14:14 (PAT Di Tunisi). Im nächsten Drive war wieder Potsdam dran, Tyvis Smith lief für 9 Yards zum 14:21. Nach einem Sack von den Royals standen die Seamen vor einem 2. Versuch und 23 Yards. Aber Xavier Mitchell zeigte seine große Klasse und lief mit einigen Moves über das halbe Feld zum 21:21. Sekunden vor der Halbzeit war es erneut Mitchell, der nach Pass von Zahradka dann die erste Führung der Gastgeber besorgte. Mit 28:21 ging es in die Pause.
Das 3. Viertel begann mit einem Fumble der Seamen. Potsdam zog im nächsten Drive wieder alle offensiven Register. Nach einem 4. Versuch in der eigenen Hälfte, kraftvollen Läufen durch Smith und einem tiefen Pass auf Nielsen war es erneut Smith, der mit dem Ball in die Endzone lief und wieder auf Gleichstand stellte. Doch die Seaman schlugen zurück und gingen durch Zahradka per Quaterback-Sneak mit 35:28 in Führung.
Nach einem Fumble von Grahafer und Mitchell, der zum MVP gewährt wurde, einmal mehr nach einem Passfang nicht zu stoppen war, in die Endzone eindrang und die Führung der Seemänner auf 42:28 erhöhte, schien das Finale entschieden zu sein.
Doch die Royals kamen postwendend zurück ins Spiel. Nach einem Return von Smith über 50 Yards brachte Gahafer einen Touchdown-Pass auf David Soul an und verkürzte auf 42:35.
Der nächste Drive von Mailand wurde von der Defense der Royals gestoppt und 3:20 Minuten vor Ende des Finals bekam das Team aus Brandenburg die Chance, das Spiel noch zu drehen.
Und nun sollte es wirklich dramatisch werden. Potsdam musste einen vierten Versuch ausspielen, stand wenig später durch ein Big Play von Max Zimmermann vor der Endzone und erzielte durch einen Lauf von Smith einen weiteren Touchdown zum 42:41. Doch statt mit einem Extrapunkt die Verlängerung zu sichern, setzten die Coaches voll auf Sieg und entschieden sich für eine Two-Point Conversion.
Dabei wurde Smith beim Laufversuch gestoppt, doch bevor er zu Boden gebracht werden konnte, passte er den Ball zurück auf Gahafer, der in die Endzone lief. Der Sieg für die Royals? Noch nicht!
Denn die Referees entschieden auf Holding und Potsdam bekam eine Strafe für 10 Yards Raumverlust. Doch die Coaches blieben bei der Risiko-Variante und entschlossen sich erneut, den Versuch auszuspielen. Der Mut sollte belohnt werden, Gahafer fand seine Lieblings-Anspielstation Nielsen in der Endzone – 42:43!
Doch noch war das Spiel nicht vorbei, den Seamen blieben noch 22 Sekunden. Der letzte Strohhalm war ein Fieldgoal-Versuch aus 60 Yards. Dieser wurde jedoch vom Special Team der Royals geblockt – Sieg für die Royals.
Potsdams Head Coach Michael Vogt war nach diesem unglaublichen Finale überglücklich, aber auch geschafft. „Ein an Dramatik nicht zu übertreffendes Ende, wir wollten diesen Titel unbedingt. Wir haben am Ende alles reingehauen was wir haben und wurden belohnt. Großartiges Gefühl und überragende Teamleistung, ich bin unheimlich stolz auf alle!“
Für das deutsche Team war es beim Debüt auf internationaler Ebene direkt der erste Titel, die Mailänder müssen darauf weiter warten, werden im nächsten Jahr aber sicherlich einen neuen Versuch starten.
EFL Bowl
Milano Seamen – Potsdam Royals 42:43 (7:7/21:14/7:7/7:15)