Da war ein klares Statemnt des amtierenden Deutschen Footballmeisters: Mit 48:7 besiegten die Schwäbisch Hall Unicorns beim Stadtwerke-Gameday die Munich Cowboys am Samstag im Haller OPTIMA Sportpark. Beim 41:0 zur Halbzeit war vor 2.169 Zuschauern eigentlich schon alles klar.
Wer am Samstag beim ersten Punktspielauftritt der Schwäbisch Hall Unicorns nach der Winterpause mit Anlaufschwierigkeiten beim amtierenden Deutschen Meister rechnete, der wurde bitter enttäuscht. Schon nach vier Versuchen der Münchner kamen die Haller in Ballbesitz und gleich mit dem ersten Spielzug zauberten sie einen 61-Yard-Pass von Marco Ehrenfried auf Tyler Rutenbeck und damit das 7:0 (alle PAT Tim Stadelmayr) auf den Rasen. Es war, als ob es zwischen der Perfect Season 2017 und dem Spiel am Samstag keine Winterpause gegeben hätte.
München hatte einen schweren Nachmittag in Hall zu verbringen, denn die Unicorns sperrten sie quasi in ihrer eigenen Hälfte des Spielfelds ein. Die Haller zeigten eine konsequente Verteidigungsleistung und das, obwohl ihnen mit Cody Pastorino, Raheem Wilson und Quade Chappuis derzeit noch drei ihrer besten Rückraumverteidiger fehlten. Umso klarer wurde dadurch, wie stark sie in diesem Jahr auf den Line- und Linebacker-Positionen besetzt sind.
Die Cowboys zeigten allerdings auch insbesondere im Pass-Spiel keine allzu starke Angriffsleistung. Quarterback Trenton Miller hatte sicher nicht seinen besten Tag erwischt und seine Receiver fielen am Samstag durch ausgeprägte Fangschwäche auf. Auch Münchens Headcoach Garren Holly zeigte sich davon enttäuscht: „Wir konnten heute nicht das umsetzen, was wir uns für dieses Spiel vorgenommen hatten.“
Anders die Unicorns, die zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran aufkommen ließen, wer im OPTIMA Sportpark der Herr im Haus ist. Nach dem Paukenschlag zum Auftakt bauten sie ihre Führung konsequent aus und glänzten dabei mehrfach mit sehenswert langen Pässen auf Rutenbeck und Christian Hafels sowie raumgreifenden Läufen von Jerome Manyema. Manyema war auch für das 20:0 und das 27:0 in der ersten Hälfte des zweiten Viertels verantwortlich, nachdem Marco Ehrenfried noch im ersten Spielabschnitt auf 14:0 erhöht hatte. Sehenswert war auch der 69-Yard-Pass von Ehrenfried auf Rutenbeck, der das 34:0 herstellte.
Erst drei Minuten vor der Halbzeit gelang es den Gästen erstmals ihre eigene Spielfeldhälfte zu verlassen. Begünstigt durch eine 15-Yard-Strafe der Unicorns konnten sie sich sogar zu einem First-Down an der Haller 2-Yard-Linie vorarbeiten. Im dritten Versuch unterlief ihnen aber ein Fumble, den Halls Nick Alfieri aufnehmen und 12 Sekunden vor der Pause über 88 Yards in die Münchner Endzone trug. 41:0 zur Halbzeit! Spätestens damit war das Spiel für die Cowboys gelaufen.
Nach der Pause schickte Halls Head Coach Jordan Neuman einige Ersatzspieler auf das Feld, wodurch sich die Partie deutlich ausgeglichener und punkteärmer gestaltete. Highlight auf Münchner Seite war zunächst ein durch Manuel Schimpfhauser in der Cowboys-Endzone abgefangener Ehrenfried-Pass, woraus die Gäste aber kein zählbares Kapital schlagen konnten. Das gelang hingegen wenig später erneut den Unicorns mit einem kurzen Lauf von Maurice Schüle zum 48:0. Zu ihrem Ehrentouchdown kamen die Cowboys dann erst eine Minute vor Spielende. Ein 8-Yard-Pass von Trenton Miller auf Markus Gärtner (PAT Robert Werner) stellte den 48:7-Endstand her.
Trotz des klaren Erfolgs hat Halls Head Coach Jordan Neuman noch einige Fehler bei seinem Team entdeckt: „Im Abschließen von Chancen waren wir heute nicht gut, wir haben einige Turnovers insbesondere durch Interceptions liegen lassen und wir haben uns zu viele Strafen eingebrockt. Es gibt also noch viel zu tun.“ Gut gefallen hat ihm aber die zweite Halbzeit: „Unsere Backups haben eine tolle Leistung gezeigt und die Aufgabe sehr gut gelöst.“
Die Punkte für Hall erzielten: Tyler Rutenbeck (12), Tim Stadelmayr (6), Marco Ehrenfried (6), Jerome Manyema (12), Nick Alfieri (6) und Maurice Schüle (6).
Zuschauer: 2.169
Viertelergebnisse: 14:0 / 27:0 / 7:0 / 0:7 / Final: 48:7
Alle Punkte:
7:0 – Tyler Ruthenbeck – 61-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
14:0 – Marco Ehrenfried – 2-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
20:0 – Jerome Manyema – 2-Yard-Lauf (PAT missed)
27:0 – Jerome Manyema – 2-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
34:0 – Tyler Ruthenbeck – 74-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
41:0 – Nick Alfieri – 94-Yard-Fumble-Return (PAT Tim Stadelmayr)
48:0 – Maurice Schüle – 2-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
48:7 – Markus Gärtner – 8-Yard-Pass von Trenton Miller (PAT Robert Werner)