Fast 2.000 Zuschauer kamen am Samstag zum GFL-Auftakt 2017 im Haller OPTIMA Sportpark. Sie sahen dominante Schwäbisch Hall Unicorns, die gegen die Allgäu Comets mit 56:20 ihren zweiten Sieg in dieser Saison verbuchen konnten.
Das Spiel zwischen dem amtierenden Südmeister und dem Süd-Dritten des Vorjahres wurde mit Spannung erwartet. Können die Haller ihren guten Eindruck vom 50:17 in Marburg untermauern? Ist mit den Comets auch in diesem Jahr in der vorderen Tabellenhälfte zu rechnen? Fragen, die am Samstag erst beantwortet werden konnten, nachdem Halls Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim auf dem Spielfeld eine Amtshandlung vollzogen hatte: Unter dem Jubel der zahlreichen Fans wurde Ex-Headcoach Siegfried Gehrke mit der silbernen Rathausmedaille, der höchsten Auszeichnung im Haller Sport, geehrt.
Danach zeigten die Schützlinge von Gehrke-Nachfolger Jordan Neuman ein Spiel, bei dem es nur im ersten Viertel spannend zuging. Das war der Moment, in dem der Allgäuer Dario Dobrolevski einen sehenswerten 35-Yard-Pass seines Quarterbacks Terrence Townsend in der Haller Endzone fangen konnte (PAT Christian Hafels). Er glich damit die kurz vorher durch Aurieus Adegbesan nach Anspiel von Marco Ehrenfried erzielte 7:0-Führung (PAT Tim Stadelmayr) zum 7:7 aus. Danach bestimmten fast nur noch die Gastgeber das Geschehen auf dem Rasen im OPTIMA Sportpark.
Der Haller Angriff fand schnell seinen Rhythmus und legte ein hohes Tempo vor. Fünf Touchdown-Pässe gelangen Marco Ehrenfried an diesem Nachmittag, der schönste davon im dritten Viertel zum 42:13. Über 48 Yards flog der Ball präzise in die sicheren Hände von Tyler Rutenbeck in der Comets-Endzone. Bei den Runningbacks überzeugte diesmal besonders der Routinier Danny Washington (zwei Touchdowns). Aber auch der 20-jährige, nur 1,65 Meter große Haller Neuzugang Maurice Schüle ließ bei seinem ersten Einsatz im grünen Trikot sein Können aufblitzen.
Eine wichtige Grundlage für den klaren Haller Erfolg war am Samstag die Defense der Unicorns. Unter ihr hatte besonders Gäste-Quarterback Cedric Townsend zu leiden. Er sah sich permanent unter Druck gesetzt und konnte nur selten zu den von ihm gefürchteten Läufen ansetzen. Außerdem tat er sich schwer, genug Zeit für ein genaues Anspiel seiner starken Receiver Christian Hafels und Dario Dobrolevski zu haben. Auf Haller Seite glänzten dabei besonders Nikolas Knoblauch und Daniel Emmanuel sowie in der Rückraumverteidigung Junior Mkembi. Besonders auf sich aufmerksam machten auch Simon Brenner und Cody Pastorino mit abgefangenen Townsend-Pässen sowie Devin Benton und Leon Waldmann mit eroberten Fumbles.
Spätestens nach dem Allgäuer Ausgleich hatten die TSGler ihren Rhythmus an diesem Tag gefunden und deckten die Schwächen ihrer Gäste gnadenlos auf. Man merkte den Bayern an, dass sie ihr erstes Spiel in diesem Jahr absolvierten und noch Arbeit in der Abstimmung vor sich haben. So gelang es den Hallern durch jeweils zwei Touchdowns von Nathaniel Robitaille und Danny Washington auf 35:7 (alle PAT Stadelmayr) davon zu ziehen.
Etwas Sand ins Haller Angriffsgetriebe kam zu Beginn des dritten Viertels. Die Gäste aus Kempten hatten in der Pause einige Umstellungen in ihrer Defense vorgenommen, die zunächst Wirkung zeigten. Zweimal mussten die Haller den Ball ohne Punkte an ihre Gäste abgeben und das 13:35 durch Leo Bröcker hinnehmen. Danach fasste die Unicorns-Offense aber wieder Tritt und es folgte der bereits erwähnte Bilderbuchpass von Ehrenfried auf Rutenbeck zum 42:13. Die auf Allgäuer Seite aufkommende Hoffnung, das Spiel vielleicht noch drehen zu können, war damit verfolgen.
Touchdowns von Joseph Joyner und David Döpfner sowie die Extrapunkte sieben und acht vom am Samstag sicher aufspielenden Kicker Tim Stadelmayr brachten Hall im letzten Viertel mit 56:13 in Führung. Den Comets blieb es vorbehalten mit einem Anschlusstouchdown durch den an diesem Tag besten Kemptener Christian Hafels (PAT Hafels) das 56:20-Endergebnis herzustellen.
Jordan Neuman sagte nach dem Spiel: „Wir haben schnell einen guten Rhythmus gefunden. Anfangs der zweiten Halbzeit taten wir uns etwas schwer, denn die Allgäuer Coaches hatten in der ihrer Defense in der Pause ein paar Änderungen verordnet. Ab Mitte des dritten Viertels hatten wir das aber auch im Griff.“ Er lobte außerdem die Leistung seiner Defense: „Dass wir mit einem derzeit sehr jungen Backfield die beiden gefährlichen Receiver Hafels und Dobrolevski so gut kontrollieren konnten, freut mich sehr.“
Die Punkte für Hall erzielten: Aurieus Adegbesan (6), Tim Stadelmayr (8), Nathaniel Robitaille (12), Danny Washington (12), Tyler Rutenbeck (6), Joseph Joyner (6) und David Döpfner (6).
Zuschauer: 1.985
Viertelergebnisse: 14:7 / 21:0 / 7:6 / 14:7 / Final: 56:20
Alle Punkte:
7:0 – Aurieus Adegbesan – 18-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT im Stadelmayr)
7:7 – Dario Dobrolevski – 35-Yard-Pass von Cedric Townsend (PAT Christian Hafels)
14:7 – Nathaniel Robitaille – 9-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
21:7 – Danny Washington – 1-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
28:7 – Danny Washington – 1-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
35:7 – Nathaniel Robitaille – 2-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
35:13 – Leo Bröcker – 9-Yard-Pass von Cedric Townsend (PAT failed)
42:13 – Tyler Rutenbeck – 48-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT im Stadelmayr)
49:13 – Joseph Joyner – 32-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT im Stadelmayr)
56:13 – David Döpfner – 1-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
56:20 – Christian Hafeld – 8-Yard-Pass von Cedric Townsend (PAT Christian Hafels)