Nur zwei Mannschaften in der German Football League (GFL) haben in der Saison 2017 bislang zwei Spiele gewinnen können (bei ebenso vielen Spielen): Saarland Hurricanes und Schwäbisch Hall Unicorns. Beide treffen nun am 13. Mai im Ellenfeldstadion in Neunkirchen aufeinander. Im Blickpunkt steht dabei auch das Duell der beiden deutschen Top-Quarterbacks Alexander Haupert (Saarland) und Marco Ehrenfried (Schwäbisch Hall), besonders in einem Jahr, in dem die deutsche Nationalmannschaft bei den World Games in Polen antreten wird.

Hier geht es vor allem aber auch um wichtige Bundesligapunkte: 2014 haben die Saarländer – in einer ähnlich frühen Saisonphase – die Unicorns, Serien-Südmeister der letzten Jahre, bereits einmal überrumpeln können. Letzte Saison verpassten sie nur knapp die Chance, den Unicorns die „weiße Weste“ bereits zur Saisonmitte zu verderben. Quasi aus freien Stücken und infolge eigener Entscheidung, denn nach ihrem finalen Touchdown zum 37:38 versuchten sie nicht den nahezu sicheren Kick zum Ausgleich, sondern wollten per Pass mit zwei Zusatzpunkten zum Sieg kommen, was scheiterte.

Nicht nur nach eigener Lesart sind die Hurricanes seit einigen Jahren auf einem behutsamen Vormarsch in der GFL Süd. Mit kleinen Schritten hat man beinahe jährlich Anzahl der Siege und Tabellenrang verbessern können. Vielleicht ist man ja diesmal zu ein paar mehr Punkten gegen den deutschen Vizemeister im früheren Verlauf der Partie in der Lage und muss dann am Ende keine Vabanquespiele betreiben? Für die Unicorns wäre es eine ungemütliche Sache, käme man mit leeren Händen aus dem Saarland zurück. Denn damit wäre aus dem allgemein vermuteten Zweikampf mit Frankfurt um die Krone der GFL Süd ein Dreikampf geworden.

In den womöglich noch andere eingreifen könnten: Aufsteiger Ingolstadt Dukes hat seinen ersten Auftritt in der GFL schon siegreich bestritten. Nach dem ersten Heimspiel gegen München folgt das zweite gegen ein weiteres der Traditionsteams der Liga, die Marburg Mercenaries. Die hatten sich beim ersten Punktspiel des Jahres gegen Schwäbisch Hall verbessert gegenüber 2016 präsentiert, die Punkte für eine ersehnte Rückkehr in die Play-offs wird man aber in anderen Spielen machen müssen – zum Beispiel gegen den Aufsteiger Ingolstadt, auf dessen Leistungsvermögen diese Partie die nächsten Rückschlüsse ermöglichen wird.

Die Munich Cowboys, die nicht nur in Ingolstadt verloren, sondern nun auch in Stuttgart, bekommen es am 13. Mai zu Hause mit den Allgäu Comets mit einem weiteren bayerischen Rivalen zu tun. In den letzten Jahren hatten die Allgäuer den Konkurrenten aus der Landeshauptstadt stets überflügelt, nun aber sind die Comets mit einer klaren Niederlage in Schwäbisch Hall schwächer in die Saison gestartet als in der Vergangenheit. Eine Chance für die Münchner, hier die Verhältnisse wieder etwas umzukehren? Andernfalls käme man mit der dann bereits vierten Niederlage und dem bevorstehenden Auswärtsspiel in Marburg doch unplanmäßig und früh unter gehörigen Druck.

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