Zum zweiten Heimspiel der Berlin Adler bekamen wir Besuch aus der Süd-Staffel, gegen die Straubing Spiders stand das erste Interconference-Game der Saison an. Wegen des internationalen Kindertages wurde das Motto “Kids Bowl” ausgegeben, den Kindern wurde ein einzigartiges Spiel geboten. Die Adler wollten nach zwei Niederlagen zum Beginn den ersten Saisonsieg erzielen. Der Gast aus Straubing konnte durch den ersten Saisonsieg in der Vorwoche unbeschwerter in das Spiel gehen.
Diese Voraussetzungen zeigten sich dann auch auf dem Spielfeld. Während die Adler mit ihrem Eröffnungsdrive nicht weit kamen, machten es die Spiders besser. Eine schnelle erste Halbzeit mit viel zeitintensivem Laufspiel der Spiders bewirkte, dass jede Mannschaft nur dreimal den Ball erhielt. Während die Adler nur knapp in die Hälfte der Straubinger kamen und sich jedes Mal mit einem gescheiterten vierten Versuch vom Ball verabschieden mussten, machten es die Gäste besser.
Die Adler fanden keinen Zugriff auf die Runningbacks der Spiders, allen voran Kamal Cass. Zweimal kamen die Straubinger so an die 1-Yard-Linie der Berlin Adler. Beim ersten Drive ließ es sich Quarterback Alexander Biebl, der den Vorzug vor Luis Wittmann bekommen hatte, nicht nehmen, per Quarterback-Sneak für die ersten Punkte zu sorgen (PAT gut). Beim zweiten Mal belohnte sich Kamal Cass mit einem 1-Yard-Lauf selbst (PAT gut). Zum Glück für die Adler ging den Straubingern bei ihrem dritten Drive die Zeit aus, sonst hätte der Halbzeitstand von 0:14 noch höher ausfallen können.
Die zweite Halbzeit startete für die Adler sehr unglücklich. Kamal Cass konnte durch einen 51-Yard-Lauf seinen zweiten TD im Spiel erzielen (PAT gut). Danach verflachte das Spiel etwas, Straubing schien in den Verwaltungsmodus zu verfallen.
Knapp zwei Minuten vor Ende des dritten Quarter erschien ein kleiner Hoffnungsschimmer in Form eines Tackle for Loss von Donovan Hayden. Die Straubinger mussten bei ihrem dritten Versuch zehn Yards überbrücken, Alexander Biebl entschied sich für einen Pass. Der ehemalige Academy Spieler Emmanuel Delgado antizipierte den Ball richtig und fing ihn ab, die Adler starteten tief in der Hälfte der Spiders.
Bei einem vierten Versuch und sechs Yards zeigte Quarterback Hendrik Scharnbacher keine Nerven und fand CJ Okpalobi für 24 Yards. Damit waren die Adler kurz vor der Straubinger Endzone. Die letzten zwei Yards ließ sich Chrisman Kyei nicht nehmen und lief zu den ersten Punkten der Adler. Mit Ablauf des dritten Quarters stand es 6:21 (PAT nicht gut).
Es schien ein Ruck durch die Adler-Defense zu gehen, auch beim nächsten Drive erhöhten sie den Druck auf die gegnerische Offense. Bei einem zweiten Versuch und fünf Yards zu gehen, gelang es abermals Donovan Hayden, den Ball freizuschlagen. Eine Eroberung schlug zwar fehl, die Spiders verloren jedoch 13 Yards und aus dieser ungünstigen Position musste dann gepuntet werden. Straubing schien nun die Nerven zu verlieren. Nicht nur, dass sie im vorigen Drive der Adler alle ihre drei Auszeiten genommen hatten, rannte ein Straubinger bei diesem Punt in CJ Okpalobi, der jedoch einen Fair Catch anzeigte, woraus eine große Strafe gegen die Spiders resultierte.
Diese günstige Ausgangsposition war dann die Sternstunde von Eigengewächs Filip Uderhardt. Erst fing er artistisch einen 33-Yards-Pass an der linken Außenlinie, um kurze Zeit später einen 13-Yards-Pass in der Endzone zu fangen. Damit nicht genug, die 2-Point-Conversion fing er auch noch in der Endzone. Es stand 14:21, es herrschte Comeback-Stimmung im Poststadion.
Warum die Straubinger von ihrem erfolgreichen Laufspiel nun auf Passspiel umstellten, war für den Außenstehenden nicht nachzuvollziehen. Mit vermeidbaren Strafen machten sie sich zusätzlich das Leben schwer, so dass sie mehr oder weniger zum Passen gezwungen wurden. So war es der umgeschulte Wide Receiver Jan Omalanczuk, welcher den nächsten Pass der Spiders abfing und die Adler erneut in eine gute Ausgangslage brachte. Der Ausgleich lag in der Luft, musste aber verschoben werden, da die Adler sich diesmal schnell vom Ball trennen mussten. Aller guten Dinge sind drei dachte sich Pit Piwon und sorgte für die nächste interception für die Adler, ein neuer Versuch auf den Ausgleich konnte gestartet werden.
Ein Pass auf Okpalobi und ein 7-Yard-Lauf von Niklas Stelzig später stand es 20:21, da der PAT geblockt wurde. Langsam lief den Adlern die Zeit davon. Straubing versuchte mit einem Quarterback-Wechsel und der Rückkehr zum Laufspiel, neue Impulse zu setzten. Die Adler richteten sich aber darauf ein, weshalb sich Straubing schnell wieder vom Ball trennen musste. Den 48-Yard-Punt konnte Okpalobi für 52 Yards returnieren, die komplette Mannschaft der Adler war nun on Fire. CJ ließ es sich dann auch nicht nehmen, die letzten 23 Yards in die Endzone zu laufen, wobei ihm sein RB-Kollege Chrisman Kyei den Weg vorbildlich frei blockte. Die Adler haben das Spiel gedreht, es stand 26:21 (2-pt nicht gut) und das Poststadion glich einem Tollhaus. Straubing hatte zwar noch 87 Sekunden Zeit darauf zu antworten, aber aus Mangel an Timeouts und dem ersten Sack der Adler in dieser Saison, lief die Uhr gnadenlos runter.
Die Adler konnten so rechtzeitig vor dem Berlin-Derby Selbstvertrauen tanken und können nun mit breiter Brust in die nächste Aufgabe gehen.
Scoring:
1.Quarter:
Straubing Spiders – Alexander Biebl 1 yd run. (Benedikt Holmer kick is good) 0:7.
2.Quarter:
Straubing Spiders – Kamal Cass 1 yd run. (Benedikt Holmer kick is good) 0:14.
3.Qaurter:
Straubing Spiders – Kamal Cass 51 yd run. (Benedikt Holmer kick is good) 0:21.
Berlin Adler – Chrisman Kyei 2 yd run. (Nicolas Glaser kick failed) 6:21.
4.Quarter:
Berlin Adler – Filip Uderhardt 13 yd pass from Hendrik Scharnb. (2pt conversion pass by Filip Uderhardt is good) 14:21,
Berlin Adler – Niklas Stelzig 7 yd run. (Léon Sch kick failed) 20:21.
CJ Okpalobi 23 yd pass from Hendrik Scharnb. (2pt conversion rush by Hendrik Scharnb failed) 26:21.