Die Allgäu Comets spielen aktuell ihre bisher beste reguläre Saison in der Erima-GFL. Mit insgesamt neun Siegen und nur drei Niederlagen stehen die Kometen aus Kempten auf Platz 2 in der Südgruppe und treffen am kommenden Samstag (23. September, Kick-off 15 Uhr) im Play-off Viertelfinale erstmalig seit 1994 wieder im Kemptener Illerstadion auf die New Yorker Lions. Bei der bisher einzigen Begegnung der beiden Mannschaften im Allgäu konnten die Braunschweiger vor knapp 30 Jahren einen 53:13 Sieg mit zurück nach Hause nehmen.
Das Team von Headcoach Elias Gniffke, das im letzten Jahr die New Yorker Lions mit einem knappen 10:14 im Viertelfinale aus dem Play-off Rennen warf, kann erstmalig auf das Heimrecht in der anstehenden Endrunde zurückgreifen und will dies natürlich auch zu ihren Gunsten nutzen. Die bisher einzigen Niederlagen der regulären Punktspiele ereilten die Kemptener gegen die Schwäbisch Hall Unicorns, die Lions Ende August in Braunschweig und überraschend die Straubing Spiders.
Wenn man die Ergebnisse der reguläre Saison beiseitelässt und sich auf die Mannschaft der Allgäuer konzentriert, stellt man schnell fest, dass die Allgäu Comets 2023 ein sehr ausgeglichenes Team auf das Feld gestellt haben. Sowohl der Angriff als auch die Verteidigung gehören zu den Top 5 Mannschaftsteilen der gesamten Erima-GFL.
Dreh- und Angelpunkt im Angriff ist US-Spielmacher Javarian Smith. Neben einem starken und genauen Wurfarm ist er auch sehr mobil und kann jederzeit eine entstehende Lücke nutzen, um mit dem Ball zu laufen. Mit bisher 53 Touchdowns, davon 44 aus Pässen und 9 aus eigenen Läufen, ist er aktuell das Nonplusultra auf seiner Position.
Seine Lieblingsanspielstation ist der US-Amerikaner Nate Stewart. Der 25-jährige Wide Receiver erzielte bisher knapp 1.150 Yards aus Passfängen und sage und schreibe 23 Touchdowns. Damit ist er zumindest in der zweiten Kategorie das Maß aller Dinge in der Erima-GFL.
Auf Seiten der Verteidigung führt Matt Barrett Regie und übernimmt als Nachfolger von Comets Urgestein Niall Padden, der jetzt als Defense Koordinator aktiv ist, die Position des Middle Linebackers. In seinem ersten Jahr in der Erima-GFL liegt er mit etwas mehr als 11 Tackles pro Spiel auf Platz eins in der dazugehörigen Statistik. Insgesamt stehen bereits 123 Tackles für den US-Amerikaner in den Büchern.
Bester Mann in der ersten Reihe der Verteidigung der Kemptener ist Mark Lanier. Mit aktuell 58 Tackles, davon 17 für Raumverlust, 5 Sacks und zwei provozierten Ballverlusten weist der Defense Lineman eine beeindruckende Statistik auf.
In der Passverteidigung fällt Comets-Eigengewächs Nico Leiderer auf. Mit bisher zwei Interceptions, 15 abgewehrten Pässen und über 40 Tackles führt er die Gruppe der Defense Backs der Allgäuer an.
Auf die New Yorker Lions wartet, trotz des deutlichen Siegs im August, ein arbeitsreicher Tag. Auf Seiten der Defense gilt es zum einen, erneut dass Passspiel der Comets insgesamt unter Kontrolle zu halten und zum anderen, die Aktionen von Nate Stewart einzudämmen.
Gleichzeitig dürfen die Löwen aber nicht Javarian Smith aus den Augen lassen und ihm Räume für eigene Läufe öffnen. Zumindest wie die zweite Aufgabe zu lösen ist, haben die Straubing Spiders bei ihrem Sieg gegen die Allgäuer vorgemacht.
In der eigenen Defense waren die Comets beim Spiel in Braunschweig anfällig gegen das Laufspiel. Das würde den Lions, die mit D’wayne Obi den aktuell besten Runningback der Liga stellen, sehr entgegenkommen. Aber auch das Passspiel, mit den diversen Anspielmöglichkeiten um Luc Meacham und Kollegen, sollte Mittel und Wege finden, die Allgäuer Abwehr zu überwinden.
Offen bleibt die Frage, inwieweit sich bis zum Spiel der Krankenlager der Löwen gelichtet hat und Akteure, wie die erwähnten D’wayne Obi und Luc Meacham, sowie Matthew Soldner oder auch Alexander Eshagi wieder einsatzbereit sind.
Für beide Mannschaften geht es um alles oder nichts. Die Play-offs schreiben ihre eigenen Geschichten, wie man im letzten Jahr in Braunschweig sehen konnte. Der Sieger der Partie trifft eine Woche später im Halbfinale auf den Sieger des Spiels zwischen den Potsdam Royals und den Ingolstadt Dukes, wo es dann um den Einzug in den German Bowl am 14. Oktober in Essen gehen wird.
