Die ifm Razorbacks mussten erneut eine knappe Niederlage in einem hart umkämpften Spiel hinnehmen. Gegen die Paderborn Dolphins aus der ERIMA GFL1 Nord mussten sich die American Footballer aus dem Schussental am Ende mit 30:37 geschlagen geben.
Jedoch war das Ergebnis am Samstagnachmittag zwischenzeitlich absolut nebensächlich. Nachdem die Gäste den Ball in der ersten Halbzeit erhalten hatten, zeigten die Dolphins, dass sie den Ball sehr schnell über das Feld bewegen können. Nach einem langen Pass von Quarterback Niklas Gorny auf Eren Jenkins vollendete Runningback Andre Ka-Sean Flakes den Drive mit einem Touchdown. Nach einem erfolgreichen Kick stand es 7:0 und die Ravensburger Offense kam zum ersten Mal ins Spiel.
Die Razorbacks überraschten zu Beginn des Spiels mit einer neuen Formation, bei der Running Back Lennies McFerren als Quarterback fungierte. Diese Umstellung wurde in der Woche einstudiert, da der eigentliche Quarterback Alex Kronborg Bjerre angeschlagen war und sein Einsatz bis kurz vor dem Kickoff unsicher war. Obwohl der Start vielversprechend war, schafften es die Ravensburger nicht, genügend Raumgewinn zu erzielen, und mussten den Ball abgeben. Jedoch war die schwere Verletzung von Louis Smrcek am Unterarm für das Team viel gravierender als der Ballverlust. An dieser Stelle möchten die ifm Razorbacks den Paderborner Spielern danken, die sofort damit begannen, einen Sichtschutz um den verletzten Spieler zu bilden. In den folgenden 30 Minuten der Spielunterbrechung zeigten die beiden Teams Einigkeit und Solidarität, und verdeutlichten, dass GFL Football mehr ist als nur ein sportlicher Wettkampf.
Nach der Unterbrechung kamen die Gäste schneller wieder ins Spiel und erzielten erneut einen schnellen Punktgewinn, um auf 14:0 zu erhöhen. Nach diesem schweren Start ins Spiel berappelten sich die Oberschwaben, und auch Alexander Kronborg Bjerre kam ins Spiel. Nach guten Pässen auf Mayer und Vancompernolle erzielte letzterer den Anschlusstouchdown.
Davon unbeeindruckt arbeiteten sich die Dolphins über das Feld und erzielten erneut durch Jenkins einen Touchdown zum 21:07. Aber die Ravensburger steckten nicht auf und schafften es bis kurz vor die gegnerische Endzone. Das letzte Yard überwand Running Back Lennies McFerren, wobei seine Offensive Line mit viel Kraft und Willen den Weg freiblockte. Aber erneut musste das medizinische Personal um Teamarzt Michael Pfaff von der Sportklinik Ravensburg auf das Feld. Offensive Lineman Dario Lucanto hatte sich bei dem Spielzug verletzt und musste einige Minuten auf dem Feld behandelt werden. Mit 13:21 ging es in die Halbzeitpause, und die Spieler sowie die über 1.000 Fans hatten Zeit, sich von dieser turbulenten ersten Halbzeit zu erholen.
In der zweiten Halbzeit erhielten die Razorbacks zunächst den Ball, konnten diesen Ballbesitz jedoch nicht in Punkte umwandeln. Glücklicherweise kam aber die Ravensburger Verteidigung hellwach aus der Kabine und ließ nur ein Field Goal zu. Beim anschließenden Drive schaffte es Lennies McFerren in die gegnerische Endzone, doch aufgrund eines Fouls wurde der Versuch zurückgepfiffen, und die Razorbacks konnten nur durch ein Field Goal von Linus Diez auf 16:24 verkürzen. Dieser Drive war dabei sinnbildlich für mehrere Touchdowns und große Raumgewinne der Razorbacks, die durch Flaggen der Unparteiischen nicht gegeben wurden.
Nach einem weiteren Touchdown von Jenkins, der an diesem Nachmittag einen Sahnetag erwischt hatte, antworteten die Razorbacks mit einem Touchdown durch Lars Anders und einer erfolgreichen Two-Point Conversion durch Vancompernolle. Die Gäste aus Paderborn ließen sich jedoch nicht beeindrucken und erzielten durch Receiver Blissenbach einen weiteren Touchdown zum 24:37. Der Touchdown von Lennies McFerren zum 30:37 benötigte jedoch zu viel Zeit, und auch der Onside-Kick-Versuch war nicht erfolgreich, sodass die Gäste das Spiel durch die sogenannte Victory-Formation beenden konnten.
Nach dem Spiel sah man enttäuschte Ravensburger Spieler, die erneut mit großem Einsatz gekämpft hatten und trotz der Rückschläge durch die schweren Verletzungen bis zum Ende dem Gegner ebenbürtig waren. Doch erneut reichte es nicht für den erhofften zweiten Sieg in der Saison. Headcoach Sascha Brändle war entsprechend mit dem Ergebnis unzufrieden, aber sehr stolz auf seine Mannschaft. „Das Wichtige ist, dass wir zusammenhalten und weiterkämpfen.“ Dies wird auch das Motto für die nächste Woche sein, bevor es zum letzten Spiel vor der kurzen Spielpause nach Saarbrücken geht. Die Razorbacks treten am Samstag um 17 Uhr gegen die Saarland Hurricanes an. Das nächste Heimspiel findet am 29.07.2023 gegen die Munich Cowboys statt.