Die heiße Phase der Saison ist eingeleitet, das “2nd Quarter” sozusagen – und es geht jetzt Schlag auf Schlag. Am vergangenen Wochenende konnten die Comets die Munich Cowboys im Illerstadion mit 41:14 sehr deutlich in die Schranken weisen, am kommenden Samstag reist nun ein “Brocken” aus der Erima-GFL-Nord zum Interconference-Game an: Die Berlin Adler. Gegründet 1979, gehören sie wie die Allgäuer zu den Football-Traditionsvereinen in Deutschland. Insgesamt fünf Mal konnten die Greifvögel aus der Hauptstadt bisher die deutsche Meisterschaft gewinnen – vor allem in ihrer sehr starken Zeit Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre. Damals trafen die beiden Teams auch das bisher einzige Mal aufeinander – über das Ergebnis dieses Viertelfinales aber wollen wir hier einmal den Mantel des Schweigens breiten, Berlin holte jedenfalls auch 1988 den “German Bowl”.

Zwar 2017 erst in die GFL2 (wieder-)aufgestiegen und erst seit 2021 in der GFL, sind die Adler in Windeseile wieder in die Riege der deutschen Top-Teams gestoßen. In die höchste Spielklasse zurück führte sie ihr Headcoach Shuan Fatah, gebürtiger Berliner und schon in den 80er Jahren bei den Adlern als Spieler im Einsatz. Zu seinen Trainerstationen zählen neben seinem “alten” Verein unter anderem auch die NFL- Europe-Teams Berlin Thunder und Hamburg Sea Devils, die Berlin Rebels, die Munich Cowboys und neun Jahre lang die Innsbruck Swarco Raiders. Seit diesem Jahr ist er auch Headcoach der deutschen Footballnationalmannschaft (ein Amt das er auch einige Jahre in Österreich inne hatte), wo ihm der Comets-HC Elias Gniffke als WR- Coach zur Seite steht. Die Allgäuer können sich also auf ein durch geballte Kompetenz gut gecoachtes Team einstellen.

Aktuell stehen die Adler mit einer ausgeglichenen Bilanz von zwei gewonnenen und zwei verlorenen Spielen auf dem fünften Tabellenplatz in der Erima-GFL-Nord. Musste man gegen die Berlin Rebels und zuletzt die Dresden Monarchs Niederlagen hinnehmen, konnten die Spiele gegen Straubing und Paderborn deutlich und klar gewonnen werden, gegen die Paderborn Dolphins sogar zu Null. Der erfahrene QB Zachary Cavanaugh (#6) kann seine Bälle unter anderem an US-Import Joseph Walden (#3) oder an Nathaniel verteilen – ja, auch die Adler haben einen “Nate” als Ballempfänger, dieser hießt mit Nachnamen aber “Prince” (#17) und stammt aus UK. Auf der Seite der Verteigung gilt es, ein Auge auf die DBs Keenan Black (USA, #1) und Alex Knight (SWE, #4) zu

werfen, die sich der Comets-Receiverphalanx in den Weg stellen werden. Den Raum hinter der Line of Scrimmage bewacht US-LB Donovan Hayden (#7) als Abwehrchef.

Wie die Berliner ihre weite Anreise wegzustecken vermögen, wird sich zeigen, bisher fielen sie als sehr schnelles, athletisches Team auf, das nicht unbedingt auf große Stärke der einzelnen Spieler wert legt, sondern auf deren Agilität und Reaktionsschnelleheit. Die Comets werden mit ihrer schnellen Power Offense, dem Spiel über die komplette Spielfeldbreite und dem “Dual-Threat”-QB Javarian Smith versuchen, dies entsprechend zu kompensieren.

Das „Saturday Night Game“beginnt um 17:30 am Samstag, neu im gastronomischen Angebot sind Aperol Spritz, Veggie-Burger und Hotdogs eingeplant. Bereits um 11:00 trifft die U19 im Illerstadion auf die München Rangers und kann den Weg zur bayerischen Meisterschaft weiter zementieren. Bei bester Wettervorhersage verspricht das ein ganz besonderer Footballabend zu werden, die Fans der Allgäu Comets werden es sich sicher nicht nehmen lassen, in großer Zahl lautstark ihr Team bei diesem Topspiel zu unterstützen.

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