Zwei Spiele noch, dann kann die große Party im Deutsche Bank Park Frankfurt am 8. Oktober steigen. Die Finalisten für den ERIMA German Bowl XLIII werden am 24. September in Potsdam und Schwäbisch Hall ermittelt. Die ungeschlagenen Gruppensieger der Punktrunde Potsdam Royals und Schwäbisch Hall Unicorns empfangen dabei jeweils die Tabellendritten ihrer Staffel: Die Cologne Crocodiles trachten nach der 34:50-Niederlage Ende Juli ein zweites Mal in Brandenburgs Landeshauptstadt nach der Sensation, die Allgäu Comets messen sich ein drittes Mal in diesem Jahr mit den Schwäbisch Hall Unicorns.
Die Unicorns bringen von den vier Semifinalisten die größte aktuelle Finalerfahrung mit. In neun der letzten zehn German Bowls waren die Haller dabei, viermal gewannen sie dabei den Titel und waren auch im letzten Jahr gegen den nun nur noch gute zwei Wochen amtierenden Titelträger Dresden Monarchs auch dicht am Sieg dran. Aus der Favoritenrolle für das Halbfinale gegen die Comets darf man sich also kaum herausreden.
Doch die Comets bringen einiges an Rückenwind mit in den OPTIMA Sportpark: Den Rekordmeister New Yorker Lions, der im letzten Jahrzehnt in Finals gegen die Unicons häufiger die Nase vorn hatte, haben sie im Viertelfinale bereits mit einem 14:10-Sieg überrascht. Comets-Quarterback Kenyatte Allen und der irische Running Back Tomiwa Oyewo, der in Braunschweig beide Kemptener Touchdowns markierte, sind die Stützen im Angriff für die Allgäuer.
Die Allgäuer „haben das ganze Jahr mit großem Selbstvertrauen und immer hochmotiviert gespielt“, sagt Unicorns-Head-Coach Jordan Neuman. „Jetzt haben sie die Chance, zum ersten Mal in den German Bowl einzuziehen. Mehr Motivation geht nicht.“ Der erste German Bowl der Vereinsgeschichte wäre es auch für die Potsdam Royals, die in diesem Jahr in der Nord-Gruppe der ERIMA GFL das Maß der Dinge waren. Die Spiele in Potsdam sind mittlerweile zu einem großen Event geworden, den Viertelfinalerfolg feierten rund 2000 Anhänger enthusiastisch und wollen ihr Team nun auch auf die Reise nach Frankfurt schicken.
Im Halbfinale könnte sie erneut ein punktreiches Spiel erwarten. Potsdams Angriff um Quarterback Chris Hellbig, die Receiver Jared Wolfe und Brandon Polk sowie den finnischen Running Back Karri Parjarinen machte im Schnitt 2022 mehr als 50 Punkte pro Spiel. Doch auch die Kölner kamen auf knapp 40, angeführt von Spielmacher Christian Strong, der vor allem auf den diesjährigen Spitzenreiter der Receiving-Statistiken in der ERIMA GFL, Aaron Jackson, sowie auf Running Back Sergej Kendus bauen kann.
Michael Voigt, Head Coach der Potsdam Royals, ist dennoch zuversichtlich, dass auch diesmal am Ende wieder mehr Punkte für seine Mannen gezählt werden sollten: „Die Mannschaft ist heiß und will auf der „Road to Frankfurt“ weiter Gas geben. Wir sind uns unserer Stärken bewusst, und diese werden wir ausspielen und damit die notwendige Grundlage schaffen, um Geschichte zu schreiben.“