Mit vielen europäischen Neuzugängen und einem Sieg in Köln hat Rekordmeister New Yorker Lions in der SharkWater GFL am letzten Wochenende ein Signal an die Konkurrenz gesendet: Trotz der drei Niederlagen bisher haben die Braunschweiger die Titelverteidigung in keinem Fall abgeschrieben. Bis zum SharkWater German Bowl am 9. Oktober im Deutsche Bank Park Frankfurt kann noch viel passieren. Umso wichtiger wird es für die beiden derzeitigen Tabellenführer im Norden aus Dresden und Potsdam, an diesem Wochenende selbst nachzulegen.
Die Potsdam Royals beim Nachbarn Berlin Rebels und die Dresden Monarchs im Heimspiel gegen die Kiel Baltic Hurricanes stecken dabei in der Favoritenrolle, kommen allerdings beide aus einer mehrwöchigen Pause. Für die Potsdamer könnte das Spiel in Berlin zusätzlich unter den besonderen Effekten eines Nachbarschafts-Derbys stehen. Dresden bekommt es mit den Kieler mit der Mannschaft zu tun, die schließlich ebenso wie die beiden Co-Spitzenreiter in dieser Saison Braunschweig bereits schlagen konnte.
Dresdens Head Coach Ulrich Däuber warnt seinen Kader jedenfalls. Trotz des vorletzten Tabellenplatzes der ‘Canes in der Staffel Nord sollen die Königlichen ihren Gegner auf keinen Fall unterschätzen. „Wir wissen, dass Kiel ein gutes Team hat und stets für eine Überraschung gut ist. Dennoch starten wir selbstbewusst in die Rückrunde und wollen unbedingt den Sieg vor heimischer Kulisse“, gibt Däuber die Richtung vor. Wie die Braunschweiger haben auch die Dresdner sich noch einmal verstärkt. Sein Debüt für die Sachsen gibt gegen Kiel Anthony Brooks. Der 27-jährige Amerikaner mit britischem Pass hatte in der Saison 2019 im Dress von Frankfurt Universe 82 Passfänge und 1.086 Yards geholt und heuerte nun bei den Monarchs an.
Während Dresden und Potsdam mit Siegen dafür sorgen könnten, dass in der Nord-Gruppe das Play-Off-Szenario klarer werden könnte, geht es im Süden in den kommenden Wochen wahrscheinlich um Platz vier richtig zur Sache. Hinter den Schwäbisch Hall Unicorns belegen Saarland Hurricanes und Allgäu Comets mit nur zwei Minuspunkten derzeit die Ränge zwei und drei. Für die drei Teams auf den Plätzen dahinter wird da bei jeweils nur noch vier ausstehenden Spielen mehr oder weniger jetzt schon jede Partie ein mögliches „Endspiel“.
Besonders dramatisch werden könnte es an diesem Samstag zum Beispiel in München. Die Munich Cowboys erwarten die Marburg Mercenaries. Nachdem diese im Saarland verloren, dürfen sie sich nun eigentlich gar keine Niederlage mehr erlauben. Aber auch für die Münchner wäre ein Sieg im ersten Spiel unter dem neuen Head Coach Tony Moore enorm wichtig. Ihr Spiel in Ravensburg verloren sie, gegen die Mercenaries haben sie nur drei Punkte Vorsprung aus dem Hinspiel. Hinsichtlich des bei Punktgleichheit entscheidenden Direktvergleichs kann sich dies schnell noch in die andere Richtung drehen. Und auch gegen den bayerischen Konkurrenten Allgäu Comets hatte man im Hinspiel das Nachsehen. Die Comets haben noch drei Heimspiele gegen die Teams vom Tabellenende im Restprogramm, das erste davon gegen die Stuttgart Scorpions an diesem Sonntag. Wollen die Cowboys also noch „Bayerischer Meister“ werden, dürfen sie sich wohl keine Niederlage mehr erlauben, um am letzten Spieltag das Rückspiel gegen die Allgäuer in München zum Showdown machen zu können.