SharkWater GFL, Vorschau 10. Spieltag: Playoffs im Visier

Drei Wochen gibt es in der Punktrunde der SharkWater GFL noch volles Programm, und ab jetzt wird Wochenende für Wochenende deutlicher, wie die am 18. September startende Endrunde laufen könnte. Das Ziel ist klar: Der Kreis der Mannschaften, die sich Hoffnungen machen dürfen, am 9. Oktober im Frankfurter Deutsche Bank Park bei German Bowl XLII auf dem Rasen zu stehen, ist naturgemäß bereits etwas geschrumpft. Doch die Spitzengruppe an Teams, die inzwischen zu German-Bowl-Kandidaten gereift sind, ist eher größer als in den Vorjahren.

Was auch daran liegt, dass von den „etablierten“ Teams einige in die Verfolgerrolle gedrängt wurden. Titelverteidiger und Rekordmeister New Yorker Lions zum Beispiel findet sich in einer ungewöhnlichen Lage wieder. Nächster Gegner in Braunschweig sind mit den Kiel Baltic Hurricanes jetzt der direkte Konkurrent, der den Braunschweigern sogar Platz vier abjagen könnte. Im Hinspiel verblüfften die Kieler mit ihrem 34:31-Sieg. Für sie war es der Startschuss für eine offensive Leistungsexplosion, an der zuletzt vor allem Receiver Weston Carr erheblichen Anteil hatte. Die Steigerung eröffnet ihnen nun auch eine Chance in Braunschweig. Gelänge auch dort der Sieg, hätte man den Vorteil des direkten Vergleichs im Rennen um Platz vier auf seiner Seite. Braunschweig müsste in Potsdam und gegen Köln danach sogar von Platz fünf aus die Chance auf die Rückkehr in die Playoffs anstreben.

So bleibt es möglich, dass die Endrunde des Jahres 2021 am Schluss nur zwei Teams erreichen, die auch in den Playoffs 2019 dabei waren: Schwäbisch Hall und Dresden. Zu den „Neuerscheinungen“ der diesjährigen Endrunde könnten im Süden auch beide Aufsteiger zählen. Die Ravensburg Razorbacks müssen ihre Chancen am Sonntag gegen die Stuttgart Scorpions wahren, Die Saarland Hurricanes haben in zwei Heimspielen ihre „Matchbälle“. Diesen Samstag sind die Munich Cowboys am Ludwigspark zu Gast. Die starke Hurricanes-Offense trug das Team aus dem Saarland in den letzten Wochen. Und spätestens seit die Hurricanes-Angreifer sich auch gegen die Defense der Allgäu Comets zum Sieg durchsetzen konnten, ist nun sogar ein Viertelfinalheimspiel denkbar, es wäre das erste Playoff-Spiel der SharkWater GFL im Saarland überhaupt.

Die Cowboys-Verteidigung allerdings kassierte bislang nur 13,4 Punkte pro Spiel, die zweitwenigsten der Süd-Gruppe. Auch weil es ihr gelang, gegen Schwäbisch Hall die gegnerische Ausbeute niedriger zu halten, als es allen anderen Konkurrenten bisher möglich war. (Mit)-Verantwortlich für die Defense in München ist Nadine Nurasyid, seit Anfang des Monats nun Defensive Coordinator. In dieser Rolle teilt sie sich mit Potsdams britischer Trainerin Phoebe Schecter nun das Verdienst, die SharkWater GFL mutmaßlich zur ersten Männer-Football-Liga der Welt gemacht zu haben, in der gleich zwei Frauen die offensiven Blütenträume der männlichen Trainerkollegen nach allen Regeln der Kunst regelmäßig platzen lassen.

Die Potsdam Royals können dank ihrer Defense, die bisher weniger als zehn Punkte pro Spiel zugelassen hat (und die knappe Hälfte aller Punkte ja auch nur im Spitzenspiel gegen Dresden) ein Playoff-Heimspiel mittlerweile fast einplanen. Und ja, auch dies wäre das erste SharkWater-GFL-Playoff-Spiel im Bundesland Brandenburg. Möglich ist ja aber sogar noch der Griff nach Platz eins im Norden. Der nächste Prüfstein sind nun die Cologne Crocodiles, Gastgeber der Potsdamer am Samstag. Auf eigenem Platz dreht die starke Kölner Offense meist noch eine Nummer stärker auf als auswärts. Und in jedem Fall dürfte man nach dem Hinspiel in Potsdam mit seinen vielen Ballverlusten diesmal besonders konzentriert zu Werke gehen wollen.

SharkWater GFL-Spiele am Wochenende: