Als Tabellenführer der allerdings noch jungen Saison in der SharkWater GFL Süd geht Aufsteiger Saarland Hurricanes in das Heimspiel gegen Vizemeister Schwäbisch Hall Unicorns. Die Partie ist die zweite des Jahres, die an einem Freitagabend ausgetragen wird – live wird am 18. Juni ab 20 Uhr SPORT1 aus dem frisch renovierten Ludwigspark in Saarbrücken übertragen. Eine besondere Heimkehr wird es für Alexander Haupert: Der heute 26-jährige Nationalmannschafts-Quarterback spielte bereits vor 18 Jahren (Flag) Football für die Saarländer, absolvierte seine nahezu komplette Laufbahn in den Farben des Vereins von der Saar, ehe er vor dieser Spielzeit nach Schwäbisch Hall wechselte und dort den Stammplatz übernahm.
2013 hatte Haupert die U19 der Saarländer zum bisher größten Erfolg der Clubhistorie geführt: dem Gewinn der deutschen Juniorenmannschaft. Anschließend rückte er in den Herren-Kader auf und hatte gleich beim ersten Saisonspiel 2014 einen großen Moment: Damals führte er die Hurricanes zum Sensationserfolg gegen die Haller, die in der frühen Phase jener Saison völlig auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Nun spielt Haupert auf der anderen Seite, nun steht er in der Pflicht, den Favoriten zum Sieg zu führen. Die Unicorns zogen letzte Woche mit einem Auswärtssieg beim Schweizer Meister Calanda Broncos gerade ins Finale des Europawettbewerbs CEFL ein.
Ob es für die Hurricanes diesmal wieder etwas mit der Sensation werden kann? Die Herausforderung für Alexander Haupert wird laut Halls Cheftrainer sein, „dass er seine lange und gute Zeit bei den Hurricanes ausblendet und sich auf sein Spiel konzentriert.“ Bei den Hurricanes erkennt Neuman „eine schnelle und sehr physische Defense“, die seinem Quarterback durchaus zusetzen könnte. Der Angriff der Hurricanes hat durch den Neuzugang Vic Wharton III (spielte College Football für die California Golden Bears) an Vielfalt gewonnen: Der US-Import band so viele Verteidiger bisheriger Gegner, dass die Hurricanes es schafften, in zwei Spielen bereits elf verschiedene Angreifer einen Touchdown erzielen zu lassen.
Nach dem Auftakt in Saarbrücken am Freitag setzt die SharkWater GFL Nord am Samstag den Spieltag fort. Im Blickpunkt hier natürlich vor allem das Rückspiel der Berlin Rebels gegen Rekordmeister New Yorker Lions. Im Hinspiel beim 31:0 waren die Braunschweiger vor allem in der Defense bereits wieder hervorragend aufgestellt. Für den Angriff der Rebels dürfte es schwer werden, binnen sieben Tagen nun das Rezept gefunden zu haben, wie dieses Bollwerk auszuhebeln sein wird.
Am Sonntag stehen zwei interessante Spiele der SharkWater GFL Süd an. Letzte Woche siegten die Marburg Mercenaries bei den dennoch verbesserten Stuttgart Scorpions, Aufsteiger Ravensburg Razorbacks holte mit einem knappen Pünktchen Vorsprung gegen die Munich Cowboys seinen ersten Erfolg in der ersten Liga. Umso spannender wird nun der Überkreuz-Vergleich zwischen den vieren: Marburg erwartet Ravensburg und dürfte nach der Auftakt-Heimniederlage gegen die Allgäu Comets gewarnt sein, dass es keine Selbstläufer in der SharkWater GFL gibt. Und im Süd-Traditionsduell der langjährigen Bundesligisten Munich Cowboys und Stuttgart Scorpions könnte sich zeigen, wie weit das zu Beginn der Saison umformierte Team der Stuttgarter nun bereits zueinander gefunden hat.