Der bisherige Defense Coordinator ersetzt Joe Sturdivant, der mit seiner Familie zurück in die USA gereist ist. Dort hat Sturdivant kurzfristig ein Engagement bei der Rabun Gap Highschool in Georgia angenommen. Aufgrund der Corona Krise ist er mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn wieder zurück in die Heimat geflogen, da sich die Familie dort besser vor dem Virus geschützt fühlt.
Joe Tricario ist mit der GFL bestens vertraut, letzte Saison war er Defense Coordinator bei den Potsdam Royals aus der GFL Nord. Bereits seit 1985 ist er in den USA und Kanada als Trainer aktiv, darunter waren renommierte Colleges wie UMass, Lafayette Leopards, und die Fordham Rams. Ab 2013 trainierte er die Towson Tigers, aus dieser Zeit stammt Cornerback Tye Smith, welcher in den vergangenen NFL Playoffs mit den Tennesse Titans erst die favorisierten New England Patriots und dann die Baltimore Ravens aus dem Rennen warf. Smith ist eng mit Jordan Dangerfield befreundet, dieser kommt ebenfalls von den Towson Tigers und spielt momentan Safety bei den Pittsburgh Steelers. Tricario kennt sich also bestens mit der Entwicklung von talentierten Spielern aus.
Außerdem brachte Coach Tricario immer wieder All American Linebacker hervor. Seine Collegekarriere unterbrach Tricario zweimal, in den Jahren 1991 und 1992 war er in der World League of American Football bei Montreal Machine und 1995 bis 1996 in der CFL bei den Toronto Argonauts.
Neben Tricario gehören die bewährten Kräfte James Yock, Marc Spear, Heiko Müller und Jimmy Yock weiterhin zur Coaching Staff der Marburger. An einer weiteren Verpflichtung wird bereits gearbeitet bestätigt Marburgs Präsident Carsten Dalkowski: „Wir möchten uns sehr bei Coach Tricario bedanken, der in dieser schwierigen Zeit Verantwortung übernimmt. Die Absage von Sturdivant an diesem Samstag kam aufgrund seiner neuen familiären Situation nun nicht mehr wirklich überraschend, nachdem er bereits vor zwei Wochen in die Heimat zurückgereist war. Die weitere Entwicklung in der Corona-Krise hat sicherlich noch zusätzlich zum Entschluss beigetragen, lieber in den USA zu bleiben. Natürlich hätten wir lieber mit ihm auch weiter geplant und gearbeitet, aber Reisende soll man nicht aufhalten. Zum erneuten Start des Trainings werden wir sicherlich eine weitere Ergänzung des Trainerstabs präsentieren können. Ich habe volles Vertrauen in unseren Trainerstab und die sportliche Leitung, auch diese Herausforderung zu meistern.“
Diese Corona Krise schüttelt das ganze Land in jeder Beziehung ordentlich durcheinander, vieles wird nicht mehr so sein, wie es ursprünglich geplant war. Das betrifft im Sport neben den Mercenaries auch viele andere Vereine mit internationalen Spielern. Der Basketball Bundesligist Alba Berlin hat es seinen internationalen Profis freigestellt, während der Krise in die Heimat zu reisen, diese machten umgehend davon Gebrauch. Die Gießen 46ers kamen dem Wunsch ihrer beiden US Profis ebenfalls nach, den Vertrag aufzulösen, um in die USA zurückzukehren. Die Basketballer aus Bayreuth haben gleich 4 Spieler zurück in die USA geschickt, ebenso die Teams aus Göttingen und Braunschweig.
In Marburg geht man Stand jetzt davon aus, dass im April das Training mit allen Spielern inklusive der Imports wieder aufgenommen werden kann, zeigt sich der neue Headcoach zuversichtlich: „Ich übernehme den Job als Cheftrainer der Mercenaries mit Stolz und viel positivem Elan. Wir müssen jetzt zunächst die Entwicklung in der Corona Krise abwarten, ich bin nach den mir vorliegenden Informationen aber guter Dinge, dass wir noch im April wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen können.“
Bildquelle: Peter Scheldt