Zweites Heimspiel der Dukes in der neuen Saison! Nach dem schwachen Auftritt gegen Kempten haben die Herzöge zwar einiges gut zu machen, aber dass dies ausgerechnet am Samstag (18.30 Uhr im ESV-Stadion) gegen die Frankfurt Universe gelingt, ist eher unwahrscheinlich. Dafür ist der Gegner einfach zu stark. Noch vor wenigen Tagen war gar nicht klar, ob die Partie überhaupt stattfinden wird, denn die Hessen hatten Insolvenz angemeldet, ihre Zukunft hing am seidenen Faden.
Inzwischen hat sich die Lage in Frankfurt wieder etwas entspannt, der Gewinner der European Football League von 2016 hat auf breiter Front Unterstützung erfahren und kann den Spielbetrieb fortsetzen. Und das tat er bisher in beeindruckender Weise. Verlief der Saisonauftakt mit dem 17:0-Erfolg bei den Munich Cowboys noch etwas holprig, so zeigten schon die nächsten Spiele, dass mit den Universe wieder zu rechnen ist. Im Eurobowl zogen sie durch beeindruckende Siege über die Amsterdam Crusaders (40:9) und Paris Flash (48:6) ins Finale (am 9. Juni gegen die New Yorker Lions) ein, in der Liga fegten sie den hessischen Rivalen Marburg Mercenaries mit 63:7 vom Platz.
Deshalb ist für Headcoach Eugen Haaf klar: „Die Frankfurter haben derzeit einen Lauf, und gegen Marburg haben sie ein klares Statement abgegeben. Für Samstag sind die Rollen klar verteilt.“ Einig sind sich die Ingolstädter Trainer darin, dass die Dukes absolut nichts zu verlieren haben. „Wir werden versuchen, uns so gut wie möglich zu verkaufen“, kündigt Defense Coordinator Mike Wittmann an und hat zugleich ein kleines Fünkchen Hoffnung: „In dem Spiel können wir nur gewinnen.“ Inzwischen hat für die schwache Leistung gegen die Allgäu Comets und auch eine Woche zuvor in Kirchdorf eine einleuchtende Erklärung: „Die Spieler waren die letzten Jahre erfolgsverwöhnt, mussten nur selten einem Rückstand hinterherlaufen. Erfahrene Spieler lassen sich durch so etwas nicht aus der Ruhe bringen, aber unsere junge Mannschaft muss erst noch lernen, zu jeder Sekunde an sich selbst zu glauben.“
Nach wie vor bereiten die vielen angeschlagenen Spieler Sorgen, auch wenn bisher nur feststeht, dass Simon Kürzinger wegen seiner gebrochenen Hand sicher ausfällt. Bei den anderen Akteuren muss abgewartet werden, wer am Samstag wieder einsatzbereit ist. Wobei Haaf klar macht: „Die angeschlagenen Spieler werden wir schonen, um keine schlimmeren Verletzungen zu riskieren.“
Die Fans haben dem Team die schwachen Spiele nicht krumm genommen, wohlwissend, dass jede Mannschaft mal in ein kleines Tief rutschen kann. Noch dazu, wo die Dukes sich ja immer noch im Umbruch befinden und sich erst noch finden müssen. Eventuell klappt es mit lautstarker Unterstützung schon am Samstag. Wobei Wittmann auch hofft: „Vielleicht gab es durch unsere Aufholjagd gegen Kempten einen aha-Effekt, den die Mannschaft jetzt in die nächsten Spiele mitnimmt.“
Text: Elmer Ihm
Foto: j-e-s-fotografie