Am Samstag, den 30. September 2017 kann die Sensation gelingen. Die Kirchdorf Wildcats könnten in die 1. Football Bundesliga Deutschlands aufsteigen. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht, denn ab 15.00 Uhr geht es in der In(n) Energie Arena ins Rückspiel gegen die Saarland Hurricanes, die vor zwei Wochen zwar mit 28:21 ihr Heimspiel in Saarbrücken gewonnen haben, dieser Vorsprung ist allerdings knapp und eine lösbare Aufgabe für die Footballer des TSV Kirchdorf. So sieht es jedenfalls auch Cheftrainer Christoph Riener, der vor heimischer Kulisse Vorteile für seine Mannschaft sieht, zumal die Spieler den Respekt vor der GFL zum Ende des Hinspiels verloren haben und wissen, dass sie es schaffen können. „Vermeiden wir die Fehler und bleiben konzentriert, traue ich uns alles zu“, so Riener, dem noch ein Abschlusstraining am Freitag zur Verfügung steht, um dem „Gameplan“ zu installieren und die Jungs auf das „Spiel der Spiele“ in der Geschichte der Wildcats vorzubereiten. Die Experten gehen von einem knappen Spiel aus, da die Hurricanes unbedingt in der GFL bleiben wollen und für diese Liga auch die Strukturen haben. Im Vorjahr noch zweiter im Süden stehen sie nun mit dem Rücken zur Wand und werden alles versuchen aus Kirchdorf die Punkte mitzunehmen. Ein Fanbus ist organisiert um das Team anzufeuern und für Stimmung in der Arena zu sorgen. „Die werden wir allerdings auch machen und ich glaube das unsere Fans das Stadion zum Beben bringen werden“, ist sich Präsident Hans-Peter Klein sicher, der mit über 1.000 Fans rechnet, die ihr Team zum Erfolg peitschen werden. Ob die Wildcats am Ende mit mindestens acht Punkten Unterschied vorne liegen, hängt von vielen Faktoren ab. Zuerst liegt in der Offense der größte Druck auf Quarterback Jadrian Clark. Er hat jedoch in der laufenden Saison bewiesen, dass er vor allem unter Druck hervorragend agiert und seinem Team alles abverlangt. Wichtig wird hier die Receivercrew um Klaus Fischer, Lukas Anzeneder und dem wieder einsatzfähigen Madison Mangum sein. Da Runningback Jakob Mühlthaler verletzt ist werden Thomas Probstmeier und Andreas Ettner in die Bresche springen. Ohne die Offense Line um Center Phillip Brunnthler und Guard Lukas Tiefholz und Andreas Kainzelsperger wird es jedoch nicht gehen. Sie müssen dem Spielmacher die Zeit für Pässe geben, dann kann die Offense punkten. Offense Coordinator Alexander Braunsperger hat sich seine Taktik schon zurecht gelegt. Eine weit wichtigere Aufgabe fällt am Samstag allerdings der Defense der Wildcats zu. Coordinator Florian Berrenberg ist von seiner Abwehr jedoch überzeugt und konnte in der Rückrunde eine stetige Steigerung verzeichnen. Dylan Stepleton spielt eine überragende Saison im Backfield und kommt auch in der Offense zum Einsatz und führt die Statistik bei Kick Off Return und Punt Return in der Liga an. Ihm zur Seite steht auch wieder Fernando Lowerry, der im Hinspiel wegen Sperre noch fehlte. Sicher ein Faktor für ein stabiles Backfield mit Sinan Günaltay, Manuel Obermaier und Manuel Frey. Allerdings wird die Front Seven wohl das Spiel in der Defense entscheiden. Da die Hurricanes eine sehr laufstarke Mannschaft sind, gilt es diesen zu stoppen. Vor allem die Nr. 37 Clay Charles als Runningback hat der Defense im Hinspiel Sorgen bereitet und auch Qurterback Nr. 5 Marcus Richardson ist gut auf den Beinen. Hier muss die die Defense Line mit Jürgen Weigl, Lorenz Klauser und Kilian Weber die Lücken stopfen, oder die Linebacker Johannes Mühlthaler, Bastian Lehner und Tackle Leader Benedikt Probstmeier Raumgewinn zunichtemachen. Keine leichte Aufgabe, vor allem weil ausgerechnet in dieser Garde verletzte Spieler (Sebastian Mayer, Artur Buchner) fehlen. Am Ende können es Kleinigkeiten sein, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Besonders wichtig hier die Special Teams von Coordinator Francesco Lanzani. Kick Off, Kick und Punt Return und zuletzt die Extrapunkte nach einem Touchdown. Im Saarland sind diese gut gelungen und können auch in Kirchdorf zum Zünglein an der Waage werden. „Vergebene Field Goals oder Extrapunkte kann sich die Mannschaft in so einem Spiel eigentlich nicht leisten“, schwört Lanzani seine Spezialisten ein. Es ist also alles gerichtet für eines der größten Sportereignisse des Jahres in der Region. Kick Off ist um 15.00 Uhr, Einlass in die In(n) Energie Arena ist ab 13.00 Uhr und wer vorher schon feiern möchte hat die Gelegenheit vor dem Stadion beim „Tailgaten“. Hier feiern die Saarland Fans zusammen mit den Wildcats Fans beim Grillen und stimmen sich so friedlich auf die Partie ein. Das ist der Brauch beim American Football und wenn es dann in die Arena geht feuert jeder sein Team an. Natürlich wollen diesen Wettstreit die Wildcats Fans gewinnen und lautstark den Aufstieg ihrer Mannschaft in die höchste deutsche Spielklasse feiern. Das wäre die Sensation. Das kleine „Footballdorf“ Kirchdorf aus Niederbayern in der GFL.

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