Mitteilung von Hamburg Huskies vom 20.09.2015

Schleemann und Paatz sagen den Huskies „tschüss“

Hamburg – Eine Umarmung hier, ein Handshake dort, mit den Spielern und Verantwortlichen noch ein Bierchen zusammen trinken: Headcoach André Schleemann und Sportdirektor Max Paatz suchten die Nähe zu ihrem Team. Die 13:61-Viertelfinalniederlage bei Südmeister Schwäbisch Hall Unicorns war da fast schon vergessen, denn die Zeichen standen auf Abschied: Nach drei gemeinsamen Jahren sagen Schleemann und Paatz den Hamburg Huskies „tschüss“.
„Das war keine Kurzschlussentscheidung auf Grund der Niederlage. Ich hatte dem Vorstand schon vor vier Wochen meinen Entschluss mitgeteilt, dass ich nach der Saison aufhören werde“, sagt Schleemann. Nach drei anstrengenden Jahren, in denen der Aufstieg in die Bundesliga und die Playoff-Teilnahme im ersten GFL-Jahr realisiert worden, ist der Akku leer. Schleemann: „Du kannst nur erfolgreich sein, wenn Du für die Sache brennst, gerade im Amateurbereich. Und das Feuer in mir ist derzeit erloschen.“
Schleemann und Paatz wollen beide mehr Zeit mit ihren Familien verbringen, das lässt sich aber mit der intensiven Arbeit für die Huskies nicht vereinbaren. „Ich möchte meinen beiden Jungs einfach mehr Aufmerksamkeit widmen, sie bei ihren Hobbys und in ihrer Entwicklung begleiten“, so Paatz. „Dazu kommt, das ich auch beruflich mehr eingespannt sein werde. Der Spagat zwischen Arbeit und Sport ist dann einfach nicht mehr zu schaffen, wenn man es vernünftig machen will“.
„Ich werde jetzt auf jeden Fall ein Sabbatjahr machen wie Jürgen Klopp – obwohl der beim falschen Verein war“, lacht Schalke-Fan Schleemann. 17 Jahre lang stand Schleemann ununterbrochen als Coach an der Seitenlinie, jetzt ist plötzlich Zeit für andere Dinge da.„Möglicherweise fällt mir die Decke auf den Kopf, wenn ich jetzt nichts zu tun habe, aber vielleicht fang ich dann an, Briefmarken zu sammeln“. Mit den Huskies gehen Paatz und Schleemann im Guten auseinander. Schleemann: „Es gibt keine Bad Feelings. Warum auch? Wir haben in den letzten drei Jahren die Huskies von einem mittelmäßigen Zweitliga-Verein zu einem Playoff-Kandidaten gemacht, auch wenn wir die letzten Spiele kein Playoff-Format mehr hatten. Aber man darf nicht vergessen: 'Jeder ist ersetzbar'“.
Für die Huskies steht nach der ersten GFL-Saison auf Trainerseite ein großer Umbruch an, denn auch Defensive Line Coach Olaf Thies (Bundeswehreinsatz) und Tight End Coach Jan Langowski (Babypause) werden die Huskies verlassen. „Alle haben mit dem Aufstieg und dem Erreichen der Playoffs Huskies-Geschichte mitgeschrieben, das war einfach eine tolle Arbeit, die da in den letzten Jahren gemacht wurde“, so Huskies-Vorstand Timo Müller. „Wir wünschen den Jungs für die Zukunft nur das Allerbeste. Sie sind bei uns jederzeit herzlich willkommen“.
Und wie geht es jetzt weiter bei den Huskies? Müller: „Wir haben schon erste Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt, das wird sich in den nächsten Wochen jetzt intensivieren. Wir wollen zeitnah eine Lösung haben, denn die Vorbereitung auf die neue Saison hat für uns jetzt schon begonnen“.