Heimsieg gegen Elmshorn: Bonn Gamecocks reicht eine gute Halbzeit
Kampfhähne schaffen zwei Spieltage vor Saisonende den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze der GFL2 NordEine Woche nach ihrem 45:0-Auswärtssieg bei den Elmshorn Fighting Pirates konnten die Gamecocks am Samstag auch das Rückspiel gegen den Tabellenletzten der GFL2 Nord für sich entscheiden. Im Interims-Heimstadion Wasserland gelang den Kampfhähnen vor etwa 200 Zuschauern ein letztlich ungefährdeter 26:7-Erfolg über die Liga-Nachrücker aus Schleswig-Holstein.
Obwohl die Piraten sichtlich um Wiedergutmachung für die Nullnummer gegen Bonn in der Vorwoche bemüht in die Partie gingen, konnten die Hausherren ihnen in den ersten Spielvierteln rasch den Schneid abkaufen. Defensive Lineman Niklas Gosse gelang es schon im ersten Drive der Gäste, einen Pass von Pirates-Quarterback Tribble Reese abzufangen.
Wenig später folgte die Führung der Gamecocks mit einem Touchdown-Pass von Spielmacher Sebastian Schopen auf Wide Receiver Nils Dobmeier; Andreas Grünkemeyer erhöhte mit dem erfolgreich verwandelten Extrapunkt-Kick auf 7:0.
Mit hoher Schlagzahl sollte es auch weitergehen: Bonns US-Linebacker D.J. Radich holte kurz darauf die nächste Interception eines Reese-Passes und schickte die Gamecocks-Offense damit gleich wieder zurück aufs Feld. Zwar kam die folgende Serie der Gastgeber in aussichtsreicher Feldposition tief in Pirates-Territorium zum Erliegen, mit einem Fieldgoal zum 10:0 konnte Grünkemeyer aber dennoch drei weitere Zähler für Bonn holen.
Etwas kurioser kamen die Gamecocks dann zu ihren nächsten Punkten: Die bis nahe an die eigene Goalline zurückgeworfene Offense Elmshorns trennte sich in einem vierten Versuch per Punt vom Ball, der Kick von Jannik Nowak wurde jedoch von Bonns Sebastian Gerhard geblockt und segelte durch die Endzone der Piraten ins Aus Safety und zwei Punkte zum 12:0 für die Kampfhähne.
Bonn hielt den Druck anschließend weiterhin hoch und erzielte durch einen Lauf Sebastian Schopens über mehr als das halbe Feld den zweiten Touchdown des Tages; mit Grünkemeyers Extrapunkt-Kick stand es 19:0.
Noch vor der Pause kam die Vorentscheidung, als Grünkemeyer in seiner eigentlichen Rolle als Receiver einen Touchdown-Pass von Schopen fing und anschließend auch den Extrapunkt zum 26:0 gewohnt sicher verwandelte.
Nach der Halbzeit jedoch wandelte sich das Bild deutlich, Tempo und Druck der Gamecocks ließen spürbar nach. Elmshorn fand dadurch zunehmend besser ins Spiel und konnte immer wieder nennenswerte Raumgewinne erzielen, blieb im Abschluss aber oft zu harmlos. Das änderte sich erst, als die Pirates-Offense im dritten Quarter bis an die Bonner Goalline vorgearbeitet hatte und Tribble Reese den Ball mit einem Quarterback Dive selbst in der Endzone unterbringen konnte. Auch der anschließende Extrapunkt-Versuch zum 26:7 war erfolgreich, und die Gäste konnten endlich die ersten Punktgewinne überhaupt gegen die Gamecocks feiern.
Bis zum Spielende tat sich dann allerdings nichts Wesentliches mehr, lediglich die Defensivabteilungen beider Teams konnten jeweils noch ein Turnover holen. Aus einem Fumble von Bonns Runningback Günter Barth, den Defensive Lineman Carlo Plaumann für Elmshorn erobern konnte, und einer Interception eines weiteren Passes von Reese diesmal durch Gamecocks-Defensive Back Dimitri Ott resultierten keine weiteren Punkte mehr; so blieb es am Ende beim 26:7.
Zwiespältig fiel das Urteil von Gamecocks-Headcoach Robert Mager über die Leistung seines Teams nach der eher schwachen zweiten Halbzeit aus: Ein Sieg ist ein Sieg, das ist für uns heute das Wesentliche wir mussten gewinnen, und diese Pflichtaufgabe haben wir erfüllt. Mit den ersten beiden Quartern war ich sehr zufrieden, nach der Pause haben wir die Zügel aber allzu sehr schleifen lassen. Das hat zu vielen Fehlern geführt, daran müssen wir vor dem Spiel gegen Bielefeld nächste Woche unbedingt arbeiten.
In der Tabelle der GFL2 Nord haben die Gamecocks (12 Spiele, 10:14 Punkte, weiter Platz 7) durch den Sieg zu Troisdorf (12 Spiele, 10:14, Platz 6) sowie Bielefeld (11 Spiele, 10:12, Platz 5) aufgeschlossen.
Der amtierende Nordstaffel-Meister Bielefeld Bulldogs, nächster Gegner Bonns am kommenden Samstag (Stadion Wasserland, Kickoff 15 Uhr), verlor ebenfalls am Samstag mit 21:41 auf eigenem Platz gegen Aufsteiger Cologne Crocodiles das bereits vierte Spiel in Folge und gerät damit in ernste Abstiegsgefahr. Mit dem Dreikampf um den rettenden sechsten Tabellenrang zwischen Gamecocks, Jets und Bulldogs wird es im Schlussspurt der Spielzeit am Tabellenende noch einmal extrem spannend.