Gamecocks besiegen den Auswärtsfluch
45:0-Kantersieg bei den Elmshorn Fighting Pirates gibt Kampfhähnen Hoffnung im Abstiegskampf
Die Bonn Gamecocks konnten am Samstag im Abstiegskampf der GFL2 Nord einen wichtigen Auswärtssieg feiern. Bei Liga-Nachrücker Elmshorn Fighting Pirates siegten die derzeit siebtplatzierten Kampfhähne durch einen dominanten Auftritt mit 45:0 und können im Rennen um den rettenden sechsten Tabellenrang wieder Hoffnung schöpfen.
In der letzten Auswärtspartie der Saison mussten die Gamecocks auf alle etatmäßigen Runningbacks verzichten so fehlte unter anderem Top-Scorer Günter Barth , konnten aber im Gegensatz zum Spiel bei den Hamburg Huskies in der Vorwoche wieder Quarterback Sebastian Schopen und dessen Vertreter Ferdi Rieck, die beide in unterschiedlichen Rollen viel Spielzeit bekamen, aufbieten.
Gegen die Pirates, die nach einem Auftaktsieg gegen die Lübeck Cougars alle weiteren Begegnungen verloren hatten, hatten die Gäste aus dem Rheinland von Beginn an wenig Mühe.
Wide Receiver Nils Dobmeier holte mit einem Lauf den ersten Touchdown zur 6:0-Führung, der nicht ganz freiwillige Versuch einer Two-Point-Conversion scheiterte hingegen. Noch im ersten Quarter legte Bonn durch einen Touchdown-Lauf von Sebastian Schopen auf 14:0 nach; diesmal gelang auch die 2-Point-Conversion durch einen Lauf von Wide Receiver Till Klinke.
Gleich zu Beginn des zweiten Viertels konnte Elsmhorns Defensive Back Lars Oehme einen Pass von Sebastian Schopen abfangen. Da die folgende Serie der Pirates mit einem Punt endete, blieb die Interception allerdings folgenlos. Nachdem der nächste Bonner Drive kurz vor der Elmshorner Goalline zum Erliegen gekommen war, mussten sich die Gamecocks mit einem Fieldgoal-Versuch von Andreas Grünkemeyer zufriedengeben, der den Kick zum 17:0 sicher verwandelte. Für die glücklos agierenden Gastgeber, die sich in der Offensive ein ums andere Mal festliefen, sollte es jedoch noch vor der Halbzeit den nächsten Rückschlag geben: Quarterback Schopen erlief den dritten Bonner Touchdown des Tages, Grünkemeyer erhöhte per Extrapunkt-Kick auf 24:0.
Nach der Pause kamen die Schleswig-Holsteiner mit gestärktem Kampfgeist zurück aufs Feld, die Gamecocks hatten jetzt ihre vielleicht schwächste Phase der Partie. Zunächst unterlief Sebastian Schopen ein Fumble; Pirates-Linebacker Jan Meininghaus konnte den freien Ball erobern und die Offense um US-Quarterback Tribble Reese wieder auf den Platz schicken, doch gelang den Nordlichtern aus guter Feldposition kein Punkterfolg.
Als sich die Gamecocks ihrerseits nur wenig später mit einem Fourth Down konfrontiert sahen, konnte Elmshorn den folgenden Punt blocken und erneut in Bonner Territorium übernehmen doch auch diesmal sollte für die Piraten nichts Zählbares herausspringen.
Danach überwanden die Gäste ihre Unkonzentriertheiten und fanden mit Touchdown Nummer vier wieder in die Erfolgsspur zurück; beim 31:0 waren es erneut Schopen per Lauf und Grünkemeyer mit einem sicher verwandelten Extrapunkt, die für die Kampfhähne punkten konnten.
Für den Rest der Begegnung gab es dann einen Wechsel auf der Spielmacherposition: Ferdi Rieck übernahm für Schopen, der als Runningback auf dem Feld blieb, und erzielte in seinem zweiten Drive mit einem kurzen Pass auf Dobmeier den nächsten Gamecocks-Touchdown; Grünkemeyer erhöhte mit seinem Point-after-Touchdown auf 38:0.3
Im letzten Spielviertel nahmen die Bundesstädter dann den Fuß ein wenig vom Gas, dennoch konnte sich Rieck mit einem Touchdown-Lauf durchsetzen, und Grünkemeyer steuerte den Extrapunkt zum 45:0-Endergebnis bei. Den Gastgebern hingegen blieben, obwohl nie aufsteckend und bis zum Schluss vom Heimpublikum lautstark unterstützt, letztlich selbst die Ehrenpunkte verwehrt.
Bonns Headcoach Robert Mager war mit dem Ergebnis naturgemäß zufrieden, warnte gleichzeitig aber davor, sich auf den Lorbeeren des ersten Auswärtssieges seit Juni 2013 auszuruhen: Wir haben heute eine gute Teamleistung gezeigt, das Fehlen unserer Runningbacks konnten wir gut kompensieren. Obwohl ich mit der Performance im Wesentlichen zufrieden bin, gab es auch in diesem Spiel Fehler, an deren Beseitigung wir noch arbeiten müssen. Wichtig ist, dass dies nur eines von vier Endspielen für uns war. Niemand sollte erwarten, dass es im Rückspiel nächste Woche automatisch genauso gut läuft wie heute. Wir müssen die Konzentration unbedingt hoch halten.
Durch die Niederlage stehen die Fighting Pirates als erster Nordstaffel-Absteiger in die Regionalliga fest. Die Gamecocks bleiben bis auf Weiteres auf Rang sieben, dem ersten Abstiegsplatz, haben durch den Sieg aber zwei Punkte auf die sechstplatzierten Troisdorf Jets aufgeholt, die ebenfalls am Samstag Lübeck zuhause mit 33:40 unterlagen. Die Kampfhähne sind im Abstiegskampf darauf angewiesen, die Lokalrivalen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die derzeit ein Spiel mehr absolviert haben, nach Punkten zu überholen: Im direkten Vergleich haben die Jets nach einem deutlichen Sieg im Rückspiel gegen Bonn die Nase vorn.
Für Bonn stehen im Saisonendspurt nun drei Heimspiele auf dem Programm. Den Auftakt macht der Gegenbesuch Elmshorns am kommenden Samstag (23. August, Sportpark Wasserland; Kickoff 15 Uhr). Am Wochenende darauf ist der amtierende Meister Bielefeld Bulldogs, nach einer klaren Niederlage in Hamburg am Samstagabend punktgleich mit Troisdorf und daher ebenfalls noch nicht gerettet, zu Gast in Bonn, bevor am letzten Spieltag der starke Aufsteiger Hildesheim Invaders zum Rückspiel im Wasserland antritt.