Mitteilung von AFVD vom 09.04.2014

Nationalteam auf dem Weg nach Japan

Am 9. April ist die deutsche Nationalmannschaft von Frankfurt aus nach Japan aufgebrochen. Am 12. April trifft sie in Kawasaki dort im German-Japan-Bowl II auf den zweimaligen Weltmeister Japan. Das Spiel steht nicht nur im Zeichen der Vorbereitung auf die EM in Österreich in diesem Jahr, sondern es geht vor allem auch um das Prestige. Noch nie hat eine europäische Mannschaft ein Team aus Japan schlagen können, zugetraut wird ein solcher Erfolg aber vor allem dem deutschen Nationalteam. „Jedes Mal, wenn wir - ob mit einem Clubteam oder mit der Nationalmannschaft - gegen eine deutsche Mannschaft spielen, denken wir vorher, diesmal werden sie uns schlagen. Der deutsche Football hat sich so sehr weiterentwickelt in den letzten Jahren und Jahrzehnten, das ist für uns immer wieder eine große Herausforderung“, sagt Shigeyuki Watanabe, der beim japanischen Football-Verband JAFA für die internationalen Aktivitäten zuständig ist.

Das Spiel wird aus Kawasaki ab 11:15 Uhr deutscher Zeit auf Eurosport 2 europaweit übertragen, als Ehrengast wird vor Ort auch der Bürgermeister der Gastgeberstadt den fünften Vergleich einer japanischen gegen eine deutsche Football-Mannschaft verfolgen. 2009 verlor das deutsche Junioren-Team in Canton bei der Junioren-WM 7:10, 2010 im ersten German-Japan-Bowl in Düsseldorf das Herren-Nationalteam 14:24, 2012 und 2013 versuchten sich GFL-Teams vergeblich gegen den Japanischen Meister Obic Seagulls. Nun ist erneut die Nationalmannschaft am Zug, und auch wenn die nach der langen Erfolgs-Ära innerhalb Europas seit 2001 (nur eine einzige Niederlage seither gegen ein europäisches Team) in Teilen verjüngt in die EM-Saison geht, ist man im deutschen Lager hoffnungsvoll gestimmt. Neu ist unter anderem Quarterback Marco Ehrenfried, für den das Spiel in Kawasaki die erste große internationale Bewährungsprobe wird.

Es dürfte nach dem Spiel in Japan nicht mehr allzu viele Veränderungen im Aufgebot geben, rund zwei Monate später steht die Titelverteidigung bei der EM in Österreich auf der Agenda. Deutschland hat nach den EM-Titeln von 2001 und 2010 sowie der Goldmedaille bei den World Games 2005 in Duisburg naturgemäß den Anspruch, die führende Rolle in Europa zu behaupten, auch und vielleicht gerade in Österreich, wo man auch bei der WM 2011 ebenso wie 2007 und 2003 bei den IFAF World Cups jeweils stärkstes europäisches Team war.

Mit Deutschland bekam Japan es im WM-Wettbewerb noch nie zu tun, so dass die Idee des regelmäßigen freundschaftlichen Vergleichs nahe lag. „Regelmäßig“, das bedeutet in diesem Fall allerdings einen angestrebten Turnus von vier Jahren, und das ist für beide beteiligten Verbände und auch die Spieler und Trainer schon ein Kraftakt. Denn die Kosten der Reisen und Ausrichtung sind nicht zu unterschätzen und stellen für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Die Japaner haben nun aber keine Mühen gescheut, um den Gästen aus Deutschland auch ein attraktives Reiseprogramm zusammenzustellen, sodass die Opfer und der Aufwand, den die Nationalspieler leisten müssen, um an dem Trip teilnehmen zu können, sich sicher lohnen werden. In Kawasaki stehen neben einigen abschließenden Trainingseinheiten auch diverse offizielle Termine an, so sind einige deutsche Spieler Ehrengäste an örtlichen High Schools.

„In vielerlei Hinsicht ist der American Football in Japan für uns immer ein Vorbild gewesen, nicht nur sportlich“, sagt Robert Huber, Präsident des AFV Deutschland. „Das Match wird also nicht nur ein Vorbereitungsspiel auf die EM werden, sondern unserer Nationalmannschaft auch helfen, ihr Potenzial im weltweiten Vergleich besser einzuschätzen.“ Wichtig sei auch, betont Huber, dass der AFVD als führender europäischer Verband mit der Fortführung der German-Japan-Bowl-Serie sich erneut als internationaler Pionier erweist: „Die wirkliche Weiterentwicklung des globalen American Footballs erfolgt nicht durch Worte, sondern durch Taten. Es freut uns, dass wir gemeinsam mit unserem japanischen Partnerverband mit den regelmäßigen Spielen gegeneinander den Spielern und Fans in beiden Ländern sportliche Highlights bieten können, wie sie anderswo leider noch nicht üblich sind.“