Mitteilung von Marburg Mercenaries vom 23.09.2010

Mit Euphorie ins Halbfinale

Wie in der letzten Saison, heißt die finale Hürde für den Einzug in den German Bowl Berlin Adler, und doch ist die Situation 2010 mit der 21:36 Niederlage aus der Vorsaison nur bedingt vergleichbar. Zog man letztes Jahr noch auswärts in einer Regenschlacht den Kürzeren gegen „das Überteam“ der Liga, glaubt man auf Seiten der Mercenaries dieses Jahr fest daran veränderte, positivere Vorzeichen zu erkennen. Da ist zum einen die Tatsache, dass sich Berlin dieses Jahr schon mehrfach verwundbar gezeigt hat, zum anderen aber auch der nicht zu unterschätzende Heimvorteil, der den „Söldnern“ 2009 fehlte. Was bleibt ist allerdings immer noch ein extrem starker Gegner, der als amtierender Deutscher Meister und EURO BOWL Gewinner nach Hessen kommt sowie das letztjährige Wetter. Auch für den kommenden Sonntag ist in Marburg Regen angesagt.

In Marburg ist man heiß wie nie auf dieses Spiel. Es ist förmlich greifbar, dass die Spieler, allen voran die Veteranen im Team, am 09.10.2010 in der Commerzbank Arena auflaufen wollen und nicht wie die
Jahre zuvor, immer knapp vor diesem Ziel zu scheitern. Leistungsträger Filip Pawelka, der das Semi Finale letztes Jahr als „Interims Head Coach“ erlebte, bringt die Stimmungslage des Teams auf den Punkt: „Halbfinale sind schön, und die Tatsache, dass wir nunmehr seit sieben Jahren kontinuierlich unter den besten vier Mannschaften des Landes zu finden sind, ist sicherlich auch eine bemerkenswerte Leistung. Trotzdem können wir diese Spiele langsam nicht mehr sehen. Wer weiß wie viele Chancen auf einen Finaleinzug uns noch bleiben, so dass es die Chance am Sonntag beim Schopfe zu packen gilt.“ Gerade die „Playmaker“ der Mercenaries sind dabei am Wochenende gefordert. Dies gilt in der Offense unter anderem für einen Brandon Langston, ebenso wie in der Defense für einen Joe Sturdivant. Alles muss passen, will man den Titelträger an diesem 26.09.2010 in Marburg vorzeitig entthronen. Dabei gilt die alte Faustregel, dass bei engen Spielen fast grundsätzlich jene Mannschaft gewinnt, die weniger Fehler macht mehr denn je.

Die Hauptstädter kommen mit breiter Brust an die Lahn, auch wenn sie im Verlauf der Saison etliche Schwierigkeiten und ein volles Programm wegstecken mussten. Augenscheinlichste Veränderung und der größte Einschnitt im Kader von Head Coach Shuan Fatah war dabei sicherlich die Verletzung von Quarterback Kyle Callahan, für dessen Verpflichtung vom Ligakonkurrenten aus Kiel die Berliner vor der Saison viel Kritik einstecken mussten, der sich aber im Verlauf der Spielzeit als herausragende Verstärkung im Spielsystem der Adler herausstellte. Sein Nachfolger, Tobias Brüning, der nur sehr sporadisch von Daniel Kiffner abgelöst wird, ist jedoch ein sehr athletischer Quarterback, der die Lücke erstaunlich schnell und gut schließen konnte. Selbstverständlich kann er dabei in der Offense auch auf absolute Leistungsträger zurückgreifen. Wer erinnert sich nicht an Talib Wise, der letztes Jahr mit den Dresden Monarchs im Georg-Gaßmann-Stadion vorstellig wurde und bei der 63:64 Niederlage im Viertelfinale ein absolutes Feuerwerk abbrannte. Auch das Receiver Trio bestehend aus Heidary, Emslander und Judis braucht sicherlich wenige Vergleiche in der GFL zu scheuen. In der Defense ragt vor allem US-Import Patrick O`Neill hervor, der die gesamte GFL in „Tacklings“ mit 137 anführt und auch sonst der unumstrittene Leader im Defensivverbund der Berliner ist. Der Zweitplatzierte auf dieser Liste, Linebacker Mario Nowak, hat mit 69 gerade einmal die Hälfte seiner Tacklings vorzuweisen. Als Mannschaft landeten die Adler zum Abschluss der regulären Saison sowohl in der Kategorie „Total Offense“, als auch in der Kategorie „Total Defense“ auf einem ausgezeichneten dritten Platz, was nur ein weiteres Indiz für die Ausgeglichenheit der Mannschaft von der Spree ist.

Die Revanche für 2009 kann kommen. Am Ende wird es zwar nur einen Sieger geben, ein spannendes Spiel schein indes vorprogrammiert.

Kick Off der Begegnung gegen den amtierenden Deutschen Meister ist am Sonntag den 26.09.2010 um 15.00 Uhr im Georg-Gaßmann-Stadion in Marburg.