Mitteilung von Dresden Monarchs vom 05.09.2010

PlayOffs – Wir kommen!

In einem bis zur letzten Minute spannenden Match gewannen die Sachsen bei den Cardinals in Essen mit 17:24.

Was für ein Finish! Vier Endspiele – Vier Siege für die Dresden Monarchs. Und wo man noch vor ein paar Wochen mit einem Abstieg aus dem deutschen Football Oberhaus rechnen musste, da darf man jetzt … Nein! Geträumt wird später.

Vor allem, weil es die Monarchs auch im letzten Spiel, das sie unbedingt gewinnen mussten wieder unglaublich spannend machten.

Der Gastgeber erwischt vor gut 700 Zuschauern eindeutig den besseren Start. Dresden marschiert zwar im ersten Viertel zweimal gut übers Feld, gibt dann aber immer den Ball nach Fehlpässen ab. Essen kann das nutzen. Zunächst schiesst Tobias Lupp die 3:0 Führung per Fieldgoal. Zu Beginn des zweiten Viertels erhöht Lennart Gödde nach einem Pass von Ben Widmyer gar auf 10:0 (inkl. PAT Lupp).

So hatten sich das die Monarchs nicht vorgestellt. Die Offense um Quarterback Jake Christensen wirkte unsicher, die Defense bekam vor allem das starke Laufspiel der Cards nicht in den Griff. Doch Dresden steigert sich und schließt einen guten Drive endlich auch konsequent ab. Wenige Minuten vor der Halbzeitpause steht Jeff Wollin nach einem kurzen Lauf über 2 Yard zum ersten Mal in der Cardinals Endzone (PAT Hempel 10:7). Und wenig später dann sogar die Führung. Dresdens Verteidigung wachsam, schickt Essen nach nur 3 Versuchen wieder vom Feld. Bei weniger als 2 Minuten auf der Uhr drehen Christensen und seine Mannen so richtig auf. Der Lohn: ein 18 Yard Touchdown Pass auf Daniel Vöhringer (PAT Hempel 10:14). Holger Hempel hatte wenig später sogar das 10:17 auf dem Fuß. Ein paar Sekunden vor dem Halbzeitpfiff segelt sein Kick zum Fieldgoal aber knapp rechts an der gelben Stange vorbei.

Nach der Pause scheint Dresden zunächst den Sack richtig zumachen zu wollen. Wieder schiebt sich die Offense schnell und konzentriert über das Feld. Und wieder holt man sich am Ende den verdienten Lohn: Jan Hilgenfeld mit den dritten Monarchs-Touchdown (PAT Hempel 10:21).

Doch plötzlich ist mal wieder der Wurm drin. Monarchs Fans kennen dieses Phänomen aus den letzten Spielen: die Monarchs führen deutlich und auf einmal schleichen sich Fehler ein und man lässt den Gegner zurück ins Spiel. Und wie: Essens umsichtig spielender Quarterback krönt gleich im Gegenzug seine Leistung mit einem kurzen Touchdown- Lauf (PAT Lupp 17:21).

Ein paar Sekunden später kommt sein Gegenüber, Jake Christensen ins Straucheln. Einen zu hohe Snap kann der nicht kontrollieren: Fumble – Cards Ball. Essen will es wie im ersten Viertel machen: den Fehler der Monarchs schnell in Punkte verwandeln. Bis 3 Yard vor der Endzone sieht es auch danach aus, dann verliert man selbst den Ball. Und weiter geht es munter hin und her. Das Angriffsrecht wechselt immer wieder. Dann wieder Dresden: clever geht die Offense bis kurz vor die Endzone der Essener und lässt dabei jede Menge Zeit vergehen. Doch den nächsten Touchdown gibt‘s nicht. Dominic Goodman hatt den Ball nach einem Pass von Christensen in die Endzone schon in den Händen – und verliert ihn wieder. Hilft alles nix: Kicker Holger Hempel musst ran um die Führung wenigstens auf eine Touchdownlänge zu erhöhen. Und der trifft aus 26 Yard Entfernung zum 17:24. Knapp 3 Minuten noch für Essen. Und wieder schaffen sie es vor allem durch ihr unglaublich variables Laufspiel die Monarchs Verteidigung zu narren und bis in die Redzone vorzudringen. Doch da ist Schluss. Mit einem Pass im vierten Versuch und nur noch einer halben Minute zu spielen versucht Widmyer das Match zu drehen. Doch der Pass kommt nicht an. Schluss! Die Dresden Monarchs gewinnen und lassen das halbe Elbsandsteingebirge hörbar von ihren Footballerherzen poltern.

Noch einmal: Was für ein Finish! Nach einer Sommerpause voller Sorgen gab es vier zum Teil spektakuläre Siege. Statt in die Abstiegsrelegation ziehen die Dresden Monarchs nun in die Play Offs um die deutsche Meisterschaft ein. Nachdem am Abend auch die Konkurrenten der Berlin Rebels und der Braunschweig Lions ihre Spiele verloren, steht das Team von Headcoach Gary Spielbühler auf Platz drei der Gruppe Nord! Das heißt: Glückwunsch und jede Menge Schulterklopfen für diese beeindruckende Aufholjagd. Und es heißt: auf nach Schwäbisch Hall zum Viertelfinale. Auch das ist ein Endspiel! Aber erstens haben die Sachsen darin jetzt Erfahrung. Und zweitens haben sie jetzt nichts mehr zu verlieren.