Mitteilung von Darmstadt Diamonds vom 22.08.2010

Diamonds schlagen Favoriten Wiesbaden im Lokalderby

Die Lokalderbys der Darmstadt Diamonds und der Wiesbaden Phantoms haben ihre eigenen Gesetze. Obwohl die Wiesbadener, die auf einen der Aufstiegsplätze schielen, wie im Hinspiel als Favorit in die Partie gegangen sind, konnten die Diamonds in einem hochklassigen und bis zum Ende spannenden Spiel mit 20:18 (0:6, 14:6, 3:0, 3:6) im heimischen Bürgerpark-Nord die Oberhand behalten.

Nach diesem Sieg droht den Darmstädter TSG-Footballern eine nur noch sehr theoretische Gefahr, von Kaiserslautern überholt und auf Platz 7 verdrängt zu werden. Die Phantoms ihrerseits müssen nun die beiden verbleibenden Spiele gegen Spitzenreiter Franken gewinnen, um sich noch auf Rang zwei zu schieben, welcher für die Relegation berechtigt. Für die Hanau Hornets bedeutet der Darmstädter Punktgewinn den Abstieg in die Regionalliga.

Schon der Beginn der Begegnung war vielversprechend für die Hausherren. Die erste Angriffsserie der Phantoms konnte schnell gestoppt werden, während der erste eigene Drive bis tief in die gegnerische Hälfte führte. Die ersten Punkte indes waren den Phantoms vorbehalten. Ein langer Pass von Marius Markgraf auf Robin Bräuer für 53 Meter Raumgewinn brachte sie bis kurz vor die Endzone, von wo aus Markgraf selbst in die Endzone zur 6:0-Führung lief. Der Extrapunkt von Tobias Kreuzer wurde von Diamonds-Spieler Thomas Seitel geblockt.

Im zweiten Viertel bekamen die Diamonds dann langsam Oberwasser. Zwei Quarterback-Sacks von Rick Winkler und einer von Sebstian Lucas setzten dem Wiesbadener Spielmacher ordentlich zu. Schließlich konnte ein Pass von Markgraf dann von Diamonds-Passverteidiger Dennis Kozak abgefangen und 31 Meter weit zum Touchdown zurückgetragen werden. Nach dem gelungenen Extrapunkt von Christian Althoff stand es 7:6 für Darmstadt.

Nun folgte die beste Phantoms-Angriffsserie des Spiels. Sie überquerten von der eignenen 15-Meter-Linie mit abwechslungsreichem Pass- und Laufspiel das Feld, ehe in der letzten Minute der ersten Halbzeit Davis Matz mit einem kurzen Touchdown-Lauf die Führung zurückeroberte. Die Zweipunkt-Conversion war erfolglos, es blieb beim 7:12.

Die TSG-Footballer hatten nur noch Zeit für zwei Spielzüge. Der Erste war ein kurzer Pass von Frank Grimm auf Andreas Baumann bis kurz hinter die Mittellinie. Doch der zweite Spielzug hatte es in sich: Grimm täuscht einen Pass an, übergibt das Leder aber an Baumann, der scheinbar mühelos 48 Meter weit durch die Wiesbadener Abwehrreihen zum Touchdown „spaziert”. Nach Althoffs erfolgreichem Extrapunkt zur 14:12 Führung ging man in die Kabinen.

Darmstadt begann die zweite Hälfte gleich mit einer langen Angriffsserie. Diese endete aber mit einer Interception: Ein Pass von Frank Grimm wurde von Fabian Klaas an Wiesbadens 2-Meter-Linie abgefangen. Diese konnten daraus jedoch kein Kapital schlagen — im Gegenteil. Ein kurz darauf durchgeführter Punt wurde von Diamonds-Verteidiger Christoph Hohenester geblockt, so dass sein Team in sehr guter Feldposition in Ballbesitz kam. Das resultierende Fieldgoal von Christian Althoff baute die Darmstädter Führung auf 17:12 aus.

Die Diamonds-Defensive hatte die Gäste nun fast völlig im Griff. Die Phantoms erreichten in der gesamten zweiten Spielhälfte kein einziges First-Down.

Im letzten Viertel dann die nächsten Darmstädter Punkte: Gäste-Spielmacher Markgraf verlor das Leder an der eigenen 18-Meter-Linie wo es Rick Winkler für die Diamonds erobern konnte. Die mussten durch einen Sack von Markus Reuter allerdings Raumverlust hinnehmen. Beim vierten Versuch entschied man sich dann gegen einen Punt und für einen Fieldgoal-Versuch von Christian Althoff aus 49 Metern Entfernung. Obwohl Althoff in den letzten Wochen weder trainiert noch gespielt hatte, trauten die Coaches ihm diese großen Entfernung zu. Und tatsächlich: Das Leder segelte 49 Meter weit durch die Torstangen zum 20:12 für Darmstadt.

Lange währte der Jubel indes nicht. Der Darmstädter Kick-Off wurde von Wiesbadens Jannik Markgraf zurückgetragen, der erst 9 Meter vor der Endzone von Louis Seitz gestoppt werden konnte. Von dort lief Quarterback Marius Markgraf zum 20:18 Anschlusstouchdown. Nun mussten die Gäste eine Zweipunkt-Conversion versuchen, um auszugleichen. Der Spielmacher probierte es mit einem Pass, doch dieser wurde von Sebastian Lucas abgewehrt.

Mit etwas mehr als 2 Minuten auf der Uhr kamen nun die Diamonds noch einmal in Ballbesitz. Durch Läufe von Grimm, Baumann und Fischer-Wenz überbrückte man geschickt die Zeit und sicherte den Derbysieg.

„Dieses Spiel haben unsere Special-Teams gewonnen”, freute sich Cheftrainer Simon Daum nach dem Spiel. Und tatsächlich: Zwei verwandelte Fieldgoals, zwei erfolgreiche Extrapunkte, ein geblockter Punt und ein geblockter Extrapunkt sprechen für die gute Arbeit der Spieler rund um Special-Team-Coach Michael Daub.