Mitteilung von Wiesbaden Phantoms vom 31.05.2010

Das Fehlen von Konstanz

Phantoms verlieren in letzter Minute 14:17 bei den Saarland Hurricanes. Dem Licht folgte erneut Schatten. Nur eine Woche nach der 62:0 Gala-Vorstellung gegen die Hanau Hornets ließen die Phantoms beim Topspiel in Saarbrücken jene Konstanz und Durchschlagskraft vermissen, die nötig gewesen wäre, um mit einem Sieg ins Europaviertel zurückzukehren. Drei Spielviertel lang mühte sich die Offense gegen die erwartet starke Hurricanes-Verteidigung. Vergeblich, denn Zählbares sprang nicht heraus.
Im Gegenteil, zu Beginn der letzten zwölf Spielminuten erhöhten die Saarländer ihre früh im Spiel erzielte Führung gar auf 14:0, die Messe schien gelesen.
Erst jetzt ließ die Offense um Spielmacher Marius Markgraf erkennen, dass man nicht nur gegen schwächere Teams starke Leistungen bringen kann. Binnen weniger Minuten dirigierte der 21-jährige Quarterback sein Team gleich zwei Mal eindrucksvoll übers Feld und vollendete mit zwei Läufen jeweils zum Touchdown. Tobi Kreuzer traf beide Extrapunkte sicher und zumindest ein Punktgewinn schien in Reichweite. Bis die Hurricanes ihrerseits nochmals ihre letzten Kraft- und Kreativreserven mobilisierten und sich bis kurz vor die Phantoms-Endzone kämpften.
40 Sekunden vor Ende des Spiels traf Kicker Jochen Stumm aus kurzer Distanz zum 17:14 für die Gastgeber, die Entscheidung in einem spannenden und durchaus sehenswerten Spiel war gefallen.
„Unsere Offense kommt zu oft einfach noch nicht Schwung, findet zu selten einen Rhythmus und lässt auch die wichtige Konstanz vermissen. Die beiden Touchdowns zum Ausgleich in kürzester Zeit haben gezeigt, dass wir es auch gegen ein Top-Team wie Saarbrücken können. Dennoch fehlte es auch diesmal über weite Strecken des Spiels an dem wichtigsten Baustein einer erfolgreichen Offense, der Konstanz!“ formulierte es Cheftrainer Michael Treber nach dem Spiel.
Schon in der ersten Angriffsserie erwischten die munter beginnenden Hurricanes die Phantoms auf dem falschen Fuß und gingen nach einem souverän vorgetragenen Drive durch Kwaime Agyin mit 7:0 in Führung. Der Weckruf, zumindest für die Defense aus Wiesbaden.
Fortan bestimmten beide Verteidigungsreihen das Spiel und folgerichtig blieb dieses bis ins letzte Spielviertel ohne weitere Punkte. Erst dann traf Hurricanes-Spielmacher Antwan Smith mit einem Pass Luke McCann, der die vermeintliche Vorentscheidung besorgte (Extrapunkt Neumann). Bis zur Aufholjagd der Phantoms, die eine solche Zielstrebigkeit schon früher im Spiel gebraucht hätten. Dann wäre das Field Goal der Hausherren wohl nur Kosmetik gewesen und nicht der entscheidende Spielzug zum zweiten Saisonsieg der Saarländer.
Am kommenden Samstag erwarten die Phantoms die noch ungeschlagenen Rhein-Neckar Bandits um ihren Allrounder Thomas Wright im Europaviertel. Der bisherigen Serie folgend müsste dem Schatten im Saarland dann wieder Licht folgen. Vor allem auf Seiten der Offense wünscht man sich bei den Phantoms sicherlich mehr „Leuchtkraft“ als bei der Darbietung in Saarbrücken. Und dies möglichst über die gesamte Dauer des Spiels. Konstant eben.