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Mercenaries ringen Hurricanes nieder

In einem jederzeit abwechslungsreichen und hochspannendem Spiel setzten sich die Marburg Mercenaries auch in ihrem letzten Saisonspiel gegen die Saarland Hurricanes mit 47-35 durch. Erst im letzten Spielabschnitt erspielten sich die Marburger Erstliga-Footballer den entscheidenden Vorteil. Zwar lief die Offense um Quarterback Joachim Ullrich wie geölt, allerdings bekam die Verteidigung der "Söldner" den Angriff der "Wirbelstürme", namentlich Runningback Luo Spearmann und Wide Receiver Tony Moore, nie wirklich richtig unter Kontrolle. "Diesen Sieg haben wir uns hart erkämpfen müssen und ich bin daher auf meine Mannschaft sehr stolz, dass sie auch in einem für sie eher unwichtigem Spiel Moral und Kampfgeist bewiesen hat," so Headcoach Brad Arbon nach dem Spiel.

Die knapp 600 Zuschauer im Ludwigpark bekamen während der ganzen Partie hochklassigen und kurzweiligen Football zu bieten. Besonders die Laufattacken beider Teams hielten was sie versprachen, schließlich trafen mit Spearmann und Castelberry die beiten Topscorer der Liga aufeinander. Nach einem Trickspielzug und einem daraus folgenden großen Raumgewinn für Marburg war es der wieder gesunde Castelberry der aus kurzer Distanz für seine Farben zum Touchdown und 7:0 lief (PAT Müller). Die Antwort der Gastgeber lies nicht lange auf sich warten. Spearmann schnitt durch die Abwehr der Mercenaries wie ein heißes Messer durch Butter und erlief Meter für Meter gegen die ohne Linebacker Mike Overly angetretene Formation. Resultat: Anschluß zum 7:6, da der anschließende Extrapunkt mißglückte.

Castelberry nahm die Herausforderung seines Gegenübers an und erzielt nach schönen Pässen von Ullrich auf Henderson und Nau seinen zweiten Touchdown nach einem 12 Meter Lauf zum 14:6. Erneut schaffte es der Angriff der Saarländer aber bedrohlich nahe an die Endzone der Mercenaries heran. Allerdings unterlief QB Drane kurz vor dem Seitenwechsel eine Interception, die Verteidiger Christian Graw kurz vor der Goalline abfing. Mit dem Rücken zur Wand fand die Marburger Angriffsformation allerdings keinen Weg, um die gegnerische Defense zu überwinden und musste sich vom Ballbesitz trennen. Ein Reverse-Trickspielzug über WR Moore erwischte die Defense auf dem falschen Fuß und so stand es nach gelungener Conversion von Spearmann plötzlich Unentschieden 14:14.

Was dann folgte, kann man wohl getrost einen Schlagabtausch nenne. Ullrich auf Glock und Nau und Drane zweimal auf Moore und die Teams gingen mit einem 28:28 Remis in die Kabinen.

Beide Defense Reihen mussten sich wohl eine Standpauke ihrer Trainer anhören, denn plötzlich standen im dritten Spielviertel auch die Verteidigungen auf dem Feld. Spearman wurde in aussichtreicher Situation zu einem Ballverlust gezwungen und auch Ullrichs Vorwärtsdrang wurde jäh gestoppt. QB Drane leistete sich dann seine zweite Interception und Linebacker Roy Fritz brachte seine Männer in der gegnerischen Hälfte in Ballbesitz. Ein kurzer Pass auf den völlig frei stehenden Filip Pawelka und die Lahnstädter gingen wieder mit 34:28 in Führung.

Diese Führung wechselte allerdings schon kurze Zeit später. Einen ausgespielten vierten Versuch über TE Florian Bambuch nutzen die Hausherren, um die noch verärgerten Verteidiger bereits im nächsten Spielzug völlig zu übertölpeln. Spearmann lief fast unberührt über 40 Meter in die Endzone der Marburger und die Zuschauer witterten schon eine Überaschung als die "Canes" dann 35:34 erstmal in Führung gingen.

Diese Führung rüttelte die Marburger aber wohl nun vollends wach. Erneut spulte die Offense einen sehenwerten Drive herunter und Castleberry erlief Touchdown Nummer Drei. Safety Sebastian Tuch fing dann im Gegenzug einen Pass vom gegnerischen Quarterback ab und Trainer Brad Arbon packte zur Überraschung vieler Zuschauer nochmals einen Trickspielzug (sog. Flea-Flicker) aus und Ullrich fand Pawelka mit einem schönen 50 Meter Pass. Der anschließende kurze Lauf von Castleberry war danach nur noch Formsache und der sympatische Texaner könnte sich über seinen vierten Touchdown an diesem Tag zum 47:35 Endstand freuen.

Die Mercenaries treffen nun am 18. September im Play-Off Viertelfinale zu Hause auf die Berlin Adler.


Scorer:

0:7 Castleberry 10 Meter Lauf (PAT P. Müller)
6:7 Spearmann 1 Meter Lauf (PAT Causevic)
6:14 Castleberry 12 Meter Lauf (PAT P. Müller)
14:14 Moore 42 Meter Lauf (Conv. Spearmann)
14:21 Glock 18 Meter Pass von Ullrich (PAT P. Müller)
21:21 Moore 9 Meter Pass von Drane (PAT Causevic)
21:28 Nau 5 Meter Pass von Ullrich (PAT P.Müller)
28:28 Moore 5 Meter Pass von Drane (PAT Causevic)

28:34 Pawelka 6 Meter Pass von Ullrich (PAT mißglückt)
35:34 Spearmann 40 Meter Lauf (PAT Causevic)
35:40 Castleberry 7 Meter Lauf (Conversion mißglückt)
35:47 Castleberry 5 Meter Lauf (PAT P.Müller)