Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 29.08.2005

Platz 2 für Scorpions nach 4. Sieg in Folge nun möglich

Durch den 83:21-Sieg gegen die Munich Cowboys in München haben es die Stuttgart Scorpions nun selbst in der Hand, bei einem Erfolg im letzten Punktspiel bei den Schwäbisch Hall Unicorns den 2.Platz und damit das Heimrecht im Viertelfinale zu erringen.

In allen Belangen überlegen zeigten sich die Scorpions beim Tabellenschlußlicht an diesem Sonntag. Die Offense konnte sich nur selbst stoppen, denn zwei der drei Cowboys-Touchdowns entsprangen direkt verwandelten Fumble-Returns. Demzufolge musste die Defense lediglich einen Münchner Erfolg aus dem regulären Spielgeschehen hinnehmen und trug darüber hinaus mit einem Interception-Return-TD durch Geburtstagskind Nils Haeseler, der sich mit einem weiteren abgefangenen Pass und einem eroberten Fumble selbst beschenkte.

Schnell beseitigten die Scorpions alle möglichen Zweifel, ob die Cowboys womöglich zu einem Stolperstein auf der "Roadmap zum Heimrecht" werden könnten. Zunächst Patrick Geiger und Tony Avella und zuletzt Marc Correll über 24yd brachten die Gäste schnell mit 0:8 in Führung (TPC Avella). Auch die Defense zeigte sich von Beginn hellwach und zwang die Cowboys, nicht zuletzt durch einen QB-Sack von Benny Held zum Punt. Diesen Punt retournierte Nilo Silvan über 33yd zum 0:14 (TPC gestoppt). Zwar bewegten die Gastgeber den Ball danach zunächst über drei 1stDowns bis in die Hälfte der Scorpions, wurden dann aber nachhaltig gestoppt, und mussten sich erneut durch Punt vom Angriffsrecht trennen.

Von der eigenen 20er aus bewegte danach Stuttgart über die verschiedensten Ballträger bis ins 2.Spielviertel an die gegnerische 12yd-Linie, von wo aus Geiger zum 0:20 vollendete. Ein QB-Sack von Daniel Mirus und eine Interception durch Nils Haeseler, der an diesem Tage seinen 21.Geburtstag feierte, wechselte nicht nur schnell der Ballbesitz, bereits im nächsten Spielzug erhöhte Geiger über 22yd zum 0:28 (TPC Bandke). Die Cowboys hielten den Ball nun länger im Spiel, doch ein weiterer QB-Sack, diesmal durch Jasson Scott, zwang diese erneut zum Punt. Diesmal starteten die Scorpions kurz vor ihrer eigenen Endzone. Ein Fumble von Fajfr in der eigenen Endzone wurde von Münchens Robert Zernicke zum 7:28 gesichert (PAT Maier).
Auch der folgende Stuttgarter Drive stand unter keinem guten Stern: Von der eigenen 49yd-Line startete Nilo Silvan unwiderstehlich durch und lief bis in die Münchner Endzone. Danach eine (sehr) verspätete Flagge und eine Strafe wegen eines "Block in the back" machte den Erfolg zunichte. Dies war -nicht nur in den Augen des Chronisten- eine glatte Fehlentscheidung, den der gut sichtbare Block kam eindeutig von vorne! Der nächste Spielzug sah darüber hinaus einen Fumble von Silvan, den DL Sahin Cakilci aufnahm und über 70yd zum 14:28 (PAT Maier) retournierte. Zwar erhöhte Geiger kurz danach über 8yd zum 14:35 (PAT Schürmaier), doch die Geschehnisse brachten zunächst Nervosität in die Reihen der Scorpions. Die Cowboys nutzten dies mit einem lang umkämpften Drive aus der bis in die Schlussminute der 1.Halbzeit andauerte. QB Travis Harvey gelang auf der Flucht vor den heranstürmenden Verteidigern ein scheinbar unkontrollierter 30yd-Pass in die Endzone, den Gary Lautenschlager zum 21:35 (Pat Maier) unter Kontrolle brachte. Doch eine halbe Minute kann auch mit geschicktem Time-Management erfolgreich gestaltet werden. Grundstein bildete der KO-Return von Avella bis in die Hälfte der Cowboys. Ein langer Lauf hier, ein Timeout da, und in der letzten Spielsekunde erhöhte erneut Geiger zum 21:42 (PAT Schürmaier).

Gleich zu Beginn der 2.Halbzeit musste sich München -wieder war ein QB-Sack von Scott vorausgegangen- schnell vom Angriffsrecht trennen. Von der 20yd-Line ging es los, allerdings nicht wirklich vorwärts, so dass der Ball zunächst nach einem bei einem 4.Versuch und 8 zu gehen an der eigenen 28er auf der Line of Scrimmage lag. Es spricht für das Selbstbewusstsein der Scorpions, hier den Versuch auszuspielen: Über 51yd bewegte Tony Avella den Ball nach vorne und zwei Frust-Penalties von München nach diesem Spielzug waren es nur noch 6yd, die Geiger zum 21:49 überbrücken musste (PAT Schürmaier). Damit war der Widerstand der Gastgeber gebrochen, spätetens jedoch, als Nils Haeseler ein Interception-Return-TD über 55yd gelang und damit den Score auf 21:55 schraubte (TPC ohne Erfolg). Ein weiterer Sack durch Jasson Scott zwang die Münchner erneut schnell zum Punt.

Damit begann das 4.Quarter. Zunächst über Correll und Silvan zu Fuß, dann das 21:63 durch einen 25yd-Pass von QB Patrick Fajfr auf TE Thomas Bandke und die Scorpions erhöhten nahezu ungehindert (TPC Silvan). Die Defense machte weiter Druck und München musste erneut punten. Nun setzten die Scorpions die BaWü-Footballlegende Günther 'Doc' Michel als QB ein. Er feierte in der vergangenen Woche immerhin seinen 47.Geburtstag und gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Zunächst jedoch konnte Marc Correll mit einem 50yd-Lauf auf 21:70 erhöhen (PAT Schürmaier). Gerade Marc Correll zeigt übrigens, seitdem Andreas Wengertsmann wieder die Offense übernommen hat, wieder seine alten Stärken: als Runningback, Passempfänger und Fieldgoalschütze macht er die Scorpions-Offense zusätzlich unberechenbar. Die Cowboys jedenfalls verloren schnell wieder das Angriffsrecht. Oliver Metzger forcierte einen Fumble, Nils Haeseler sicherte den freien Ball und eroberte damit das dritte mal an diesem Tag den Ball für die Scorpions. Nun gelang der Offense alles. Nach nur 4 Spielzügen erhöhte FB Daniel Urban zum 21:77 (PAT Schürmaier). Und die Verteidigung legte schnell mit einem durch DE Daniel Mirus recoverten Fumble nach. Und Günther Michel bewegte den Ball häufig selbst. Zuletzt über 3yd stellte er den Endstand zum 21:83 her.

Andres Wengertsmann lobte nach dem Spiel die Defense: "Die Verteidigung hat heute gut dagegengehalten. Die Offense hat zweimal richtige Fehler gemacht, die wir uns gegen die Unicorns nicht erlauben können, hat sich dann aber wieder gefangen. Wir wollten den Score nicht hochtreiben, können jedoch die Touchdowns auch nicht selbst verhindern." Ähnlich auch Jeff Carpenter, der ebenfalls die Verteidigung lobte "wir haben aus dem Spielgeschehen heraus nur einen Touchdown hinnehmen müssen und selbst einmal gescort. Die Offense hat nach den 2 Fehlern wieder zum konzentrierten Spiel zurückgefunden. Das Momentum ist jetzt auf unserer Seite und wir haben das Selbstvertrauen, das für das Spiel in Schwäbisch Hall notwendig ist."

Am kommenden Samstag, den 3.September kommt es also zum Showdown um das heißbegehrte Heimrecht im Viertelfinale. Nach dem 34:34 in Marburg genügt den Unicorns dazu ein Unentschieden, die Scorpions können mit einem Sieg und damit aus eigener Kraft dieses Ziel erreichen.