Wenn am kommenden Samstag im Berliner Mommsenstadion die New Yorker Lions auf die Berlin Rebels treffen, stehen sich voraussichtlich zwei Erima-GFL Play-off Teilnehmer der Gruppe Nord gegenüber. Mit aktuell sechs Siegen in 11 Spielen belegen die Gastgeber Tabellenplatz vier und können durch den Stadtrivalen, die Berlin Adler, nur noch theoretisch vom letzten Play-off Platz im Norden verdrängt werden. Dazu müssten die Adler in ihren beiden letzten Saisonspielen sowohl die Dresden Monarchs wie auch die Potsdam Royals besiegen. Natürlich möglich, gleichzeitig aber angesichts der aktuellen Tabellensituation nicht sehr wahrscheinlich. Die Lions haben die Play-offs sicher und können theoretisch noch auf Platz zwei vorrücken. Dazu sind sie aber auf Schützenhilfe der Berlin Adler bzw. der Paderborn Dolphins angewiesen, denn eines der beiden Teams muss dazu die Dresden Monarchs besiegen und die Lions ihre verbliebenden zwei Spiele gewinnen.
BERLIN REBELS
Mit drei Siegen in Folge, unter anderem ein überraschender Erfolg gegen die Dresden Monarchs, startete das Team von Headcoach und Offense Coordinator Douglas Fryer erfolgreich in die Saison. Es folgten dann allerdings drei Niederlagen in Folge, ehe sich die Berliner mit wiederum weiteren drei Siegen in Folge Platz 4 im Norden erkämpfen konnten. Die Möglichkeit einer besseren Tabellenplatzierung verbauten sich die Rebels mit Niederlagen in den beiden letzten Partien gegen Dresden und am vergangenen Wochenende gegen die Saarland Hurricanes. Douglas Fryer zur Seite steht für die Defense mit Jag Bal ein in der deutschen und europäischen Footballszene lange bekanntes und sehr erfahrenes Gesicht, der nach zwei Jahren in der European League of Football in dieser Saison wieder zurück in die GFL wechselte. Auf dem Feld mussten sich die Rebels für 2023 nach einem neuen Quarterback umschauen und fanden Connor Kaegi. Der über zwei Meter große Spielmacher kommt ursprünglich von der Ottawa University und in der laufenden Erima-GFL-Saison stehen für ihn 22 Touchdowns durch die Luft, aber auch bereits 11 Interceptions zu Buche. Sechs weitere Touchdowns erzielte der laufstarke Spielmacher am Boden selbst. Ihm zur Seite als bisher bester Passempfänger der Berliner steht der US-Amerikaner Bryce Goggin, ein in der Erima-GFL bzw. in Europa neues Gesicht. Mit aktuell 16 Touchdowns und einem erzielten Raumgewinn von über 1.000 Yards konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen bis jetzt mehr als erfüllen und gehört zu den besten Passempfängern der Liga. Bei den Runningbacks findet man mit Tyrese Johnson-Fisher das Pendant zu D’wayne Obi bei den Lions. Auch Fisher kommt von der britischen Insel, auch er spielte bei den London Warriors. Eine schwere Handverletzung sorgte dafür, dass er erst seit Anfang August wieder aktiv am Spielgeschehen teilnimmt. Ebenfalls seit vier Spielen wieder zurück im Jersey der Berlin Rebels ist der Franzose Andreas Betza, welcher sich mit Tyrese Fisher die Aufgaben im Backfield teilt. Für die Defense musste Jag Bal Ersatz für Rory Johnson finden, der jetzt als Trainer für die Rebels aktiv ist und damit als Motor und Antreiber auf dem Platz fehlt. Neben Paul Morant, der bereits seit der Saison 2019 im Kader der Hauptstädter steht, übernimmt diese Rolle nun Defense Back Robert Kendall. Der Amerikaner kommt aus der ELF vom Team der Berlin Thunder zu den Rebels und blickt auf eine längere Karriere in Europa zurück. Bester Defensiv-Akteur in den zurückliegenden Spielen ist der schwedische Linebacker Max Forsback, der bereits 2022 zu den besten seines Fachs im Kader der Berliner bzw. der GFL gehörte.
DOWN, SET, HUT…
Für die Berlin Rebels geht es primär darum, den schwer erkämpften Play-off Platz mit einem Sieg zu sichern, dadurch die reguläre Saison mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen und keine weiteren Verletzungen davonzutragen, um dann im Viertelfinale mit voller Kraft gegen den Südmeister, der vermutlich erneut aus Schwäbisch Hall kommen wird, antreten zu können. Wenn die Lions sich die theoretische Chance auf Platz 2 und damit ein Heimspiel im Viertelfinale erhalten wollen, müssen sie genau diesen Sieg der Hauptstadtrebellen verhindern. So oder so wartet also ein spannendes Spiel und ein Kampf auf Augenhöhe am kommenden Samstag (2. September, Kickoff 15 Uhr) auf alle Footballfans im Berliner Mommsenstadion.
