Obwohl der Marburger Ausgleich im dritten Viertel beim 21:14 schon in der Luft lag, erspielten sich die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag im OPTIMA Sportpark einen verdienten 42:14-Erfolg gegen die abstiegsbedrohten Marburg Mercenaries. 1.573 Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches Footballspiel, das die Haller weiterhin an der Tabellenspitze in der ERIMA GFL Süd hält.
Der auffälligste Spieler im OPTIA Sportpark trug am Samstag das rote Trikot der Mercenaries mit der Nummer 9: Dondi Penick war der Dreh- und Angelpunkt im Marburger Angriff und stellte der Haller Defense mehrfach nur schwer lösbare Aufgaben. Über den wendigen Runningback liefen drei Viertel der Marburger Angriffe und das mit viel Raumgewinn.
Zwar gingen die als Tabellenführer favorisierten Unicorns schnell mit einem 9-Yard-Lauf von Cristian Insua mit 7:0 (alle PAT Stadelmayr) in Führung, doch Penick und seine Kollegen hielten dagegen. Bis weit ins dritte Viertel hinein sahen die Marburger nicht nach einem Abstiegskandidaten, sondern nach einem Gegner auf Augenhöhe mit ihren Gastgebern aus. So folgte auch prompt der 7:7-Ausgleich durch Marburgs Devon Smith (alle PAT Lennard Treckmann) und danach zwang man die Haller zum Befreiungskick. Monteze Latimore vereitelte dann aber weitere Marburger Angriffsbemühungen indem er einen Mercenaries-Pass abfangen und über 16 Yards zum 14:7 in die Endzone tragen konnte.
Halls Runningback Mike Gentili, der bereits den ersten Haller Touchdown mit einem 58-Yard-Lauf vorbereitete, legte auch Anfang des zweiten Viertels den Grundstein für das 21:7. Diesmal überbrückte er 50 Yards und brachte so Lars Koslowski zur Vollendung in Position. Danach nutzte allerdings auch eine Passinterception von Tim Eckelmann nichts: Die Haller gerieten mehr und mehr unter Druck. Dazu trugen auch deutlich zu viele Strafen, darunter vier mit jeweils 15 Yards Raumverlust, bei. 18 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff kamen die Gäste durch einen Penick-Lauf über acht Yards auf 21:14 heran.
Damit aber nicht genug, denn nach der Pause steuerten die Mercenaries auf den Ausgleich zu. Acht Minuten nahmen sie mit einem an der 25-Yard-Linie startenden und hauptsächlich von Penick getragenen Angriffszug von der Uhr. Zwei Versuche hatten sie an der Haller 2-Yard-Linie als ihnen dann aber ein Funmble unterlief, der von Jonell Pelie für Hall gesichert werden konnte. Wenig später folgte ein Pass von Ian Gehrke über 59 Yards auf Caleb Schweigert zum 28:14 und aus dem schon in der Luft liegenden Ausgleich wurde eine 14-Punkte-Führung für Hall.
Zwei Minuten später dann die Vorentscheidung, die einem ähnlichem Muster folgte. Diesmal sorgte Halls Marvin Kalmbach per Passinterception für den Ballbesitzwechsel, es folgte ein langer Gehrke-Pass auf Schweigart und Kozlowski sorgte per 6-Yards-Lauf für das 35:14. Auch wenn Penick den nachfolgenden Kickoff bis an die Haller 24-Yards-Linie tragen konnte, war Marburg nicht mehr in der Lage, dem Spiel nochmal eine Wendung zu geben.
Ins letzte Viertel starteten die Gäste mit einem vergebenen Fieldgoal-Versuch und in der Folge zwang sie die Haller Defense noch zweimal zum Punt. Anders die Unicorns, die Mitte des letzten Viertels ihre Backups aufs Feld brachten, von denen insbesondere Ersatzspielmacher Jonas Lohmann zu glänzen wusste. Zunächst bediente er Nico Wiedmann über 39 Yards und kurz darauf Gabriel Piola über 16 Yards zum 42:14-Endstand.
„Wir haben das Spiel heute genutzt, um viele ehemalige Jugendspieler einzusetzen und gleichzeitig Tyler Rutenbeck und James Fleurissant zu schonen“, sagte Halls Head Coach Christian Rothe nach dem Spiel. „Wir wussten, dass das heute nicht so einfach werden würde und natürlich sind uns auch einige Fehler unterlaufen. Insgesamt bin ich aber ganz zufrieden mit der heutigen Leistung.“
Am kommenden Samstag reisen die Unicorns nach Saarbrücken zum Spiel gegen die Saarland Hurricanes. Diese Begegnung stellt quasi das Endspiel um die Südmeisterschaft dar, denn auch die Saarländer können mit einem Sieg mit mehr als 16 Punkten Unterschied noch Südmeister werden.
Die Punkte für Hall erzielten: Cristian Insua (6), Tim Stadelmayr (7), Monteze Latimore (6), Lars Kozlowski (12), Caleb Schweigart und Gabriel Piola (6).
Zuschauer: 1.573
Viertelergebnisse: 14:7 / 7:7 / 14:0 / 7:0 / Final: 42:14
Alle Punkte:
7:0 – Cristian Insua – 9-Yards-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
7:7 – Devon Smith – 42-Yards-Pass von Elliot Bodman (PAT Lennard Treckmann)
14:7 – Monteze Latimore – 16-Yards-Interception-Return (PAT Tim Stadelmayr)
21:7 – Lars Kozlowksi – 21-Yards-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
21:14 – Dondi Penick – 8-Yards-Lauf (PAT Lennard Treckmann)
28:14 – Caleb Schweigart – 59-Yards-Pass von Ian Gehrke (PAT Tim Stadelmayr)
35:14 – Lars Kozlowski – 6-Yards-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
42:14 – Gabriel Piola – 19-Yards-Pass von Jonas Lohmann (PAT Tim Stadelmayr)