Am heißesten Tag des Jahres lieferten die Pforzheim Wilddogs eine Gala-Vorstellung in der heimischen Kramski-Arena ab. Vor über 700 mutigen Zuschauern, die die Hitze nicht scheuten haben die Wilddogs das Rückspiel gegen die Bad Homburg Sentinels mit 41:14 gewonnen. Nach einem Stand von 13:14 zur Halbzeitpause sah er zuerst nach einer knappen Partie aus, aber die zweite Hälfte war eine Gala-Vorstellung im American Football. Aber die Wilddogs müssen um ihren Quarterback bangen.

Am Samstag war die Stimmung zum Heimspielabschluss der zweiten Herrenmannschaft noch getrübt. Diese mussten sich mit einem deutlichen 48:7 gegen den Meister, die Harthausen Mustangs daheim geschlagen geben. Damit haben die Wilddogs in der Kreisoberliga nur noch ein Spiel, ein Auswärtsspiel gegen die Albstadt Alligators. Aber die Niederlage hat die Vorfreude auf den Sonntag nicht getrübt.

Bei über 35 Grad im Schatten traten die Wilddogs zum Rückspiel gegen die Bad Homburg Sentinels an. Der Auftakt bei den Gästen stellte den ersten Sieg für die Wilddogs in der GFDL2 da, seither hat sich einiges getan. Die Wilddogs sind die letzten beiden Spiele etwas unter die Räder gekommen und haben die Spiele gegen Gießen und Frankfurt knapp verloren. Bad Homburg auf der anderen Seite hat sein Spiel mittlerweile etabliert und hat schon zwei Siege im Gepäck.

Den Münzwurf gewannen die Wilddogs und entschieden sich den Ball in der zweiten Hälfte zu erhalten, also begann der Angriff der Gäste in der Kramski-Arena. Und der neue Quarterback der Gäste Shazzon Mumphrey, zeigte direkt seine Klasse. Der Ball wird schnell bewegt und lange Pässe bringen viel Raumgewinn. Die Sentinels kommen bis an die 1 Yard-Linie heran. Beim anschließenden Versuch fumbeln die Gäste den Ball, aber wird in der Endzone von den Gästen gesichert, Touchdown. 0:7 nach wenigen Sekunden Spielzeit. Auf den Rängen war es jetzt erstmal ernüchternd ruhig.

Doch die Wilddogs bewegten Ball auch gut. Läufe über Theo Michel und Christian Dietrich sorgen für Raumgewinn. Am Ende muss aber mit einem Field-Goal von der 14 Yard-Line reichen. Tim Lampert verwandelt souverän und verkürzt auf 3:7 zum Ende des Spielviertels. Im zweiten Viertel wirft Wilddogs Quarterback Shon Belton im dritten Versuch eine Interception und bringt so die Sentinels wieder in Ballbesitz. Kurze Zeit später trägt der Spielmacher der Gäste den Ball zum 3:14. Für die Wilddogs reicht es hingegen nur für einen leider misslungenen Fieldgoalversuch. Aber die aktuell beste Defense der Liga hält die Wilddogs im Spiel. Und danach landet der Touchdown Pass in den Händen von Adam Shatri, 10:14 nur noch der Stand. Kurz vor Der Halbzeit reicht es nochmal für ein Fieldgoal, das sitzt. Mit 13:14 geht es in die Pause.

Halbzeit zwei beginnt mit der Offense der Wilddogs und einer absoluten Schrecksekunde. Beim eigenen Lauf zum First-Down verletzt sich Quarterback Shon Belton und muss vom Feld. Er wird auch nicht mehr ins Spiel kommen. Kein Spiel ohne Drama bei den Wilddogs, Backup Quarterback Nick Alberto steht ab jetzt als Spielmacher bis zum Ende auf dem Feld.

Doch das Momentum wollten die Wilddogs jetzt haben und auch nicht wieder hergeben. Christian Dietrich tankt sich durch die Mitte zum nächsten Touchdown für die Wilddogs, die anschließende Two-Point Conversion durch Nick Alberto gelingt ebenfalls, 21:14. Die Tribüne legt jetzt das Stadion in einen absoluten Lärm-Teppich. Keine Chance mehr für die Offense der Gäste. Nach vier Versuchen geht’s wieder vom Feld. Und das letzte Spielviertel beginnt.

Nick Alberto erhöht mit einem eigenen Lauf direkt auf 28:14, die Wilddogs deutlich in Führung. Bei den Gästen passieren jetzt immer mehr Fehler. Ein Pick-Six durch Justin Pascoal ist das Ergebnis, und schon steht es 34:14. Die Gäste werden jetzt komplett vom Glück verlassen. Ein letzter Versuch bei noch knapp 30 Sekunden verbleibender Spielzeit landet in den Händen von Lars Dietrich, der zweite Pick-Six in diesem Spiel. Beim Stand von 41:14 knien die Sentinels die letzten Sekunden ab.

„Das war ein Spiel voller Gefühle und auch mit ganz viel Drama. Ich hoffe das Shon nicht zu ernst verletzt ist. Aber dieses Spiel mit diesem Halbzeitstand so zu beenden ist natürlich der absolute Wahnsinn. Wir haben das Momentum zur Halbzeit erhalten und haben es nicht wieder hergegeben.“ So Headcoach Michael Lang. Besonderes Lob hat er für seinen Defense-Coordinator Sascha Deger „Die Defense war heute die absolute Bank die uns im Spiel gehalten hat.“ Dem kann dieser nur beipflichten „Wir haben den Gästen das Runplay nicht gelassen. Und auch das Pass-Play haben wir in den Griff bekommen. Die beiden Pick-Six am Ende waren da natürlich das Sahnehäubchen.“

Die Wilddogs haben damit wieder die zweite Position in der Tabelle eingenommen und jetzt erst einmal zwei Wochen spielfrei „Wir nutzen die Zeit zur Erholung der Verletzen, das Spiel heute hat einiges gefordert bei diesen Temperaturen.“ So Coach Lang. Vorstand Kai Höpfinger ist mit dem Spieltag auch zufrieden „Ein super spannendes Spiel mit einem dramatischen Schluss. Ich hoffe das Shon bald wieder fit ist. Ich fand es einfach Klasse wie viele Fans sich von der Hitze nicht abhalten ließen. Ich freue mich bereits auf unser nächstes Spiel in dieser grandiosen Kulisse.“

Lange warten muss man dafür nicht. Am 29.07 werden dann die Stuttgart Scorpions, der aktuell Tabellenletzte zu Gast in Pforzheim sein. Das Spiel ist Samstags und beginnt daher erst um 18 Uhr. Tickets gibt es im Vorverkauf über wilddogs.de/verein/ticketshop

Foto: Jürgen Keller

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