Vor 2.059 Zuschauern im OPTIMA Sportpark konnten die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag einen wichtigen 30:14-Erfolg gegen die Saarland Hurricanes feiern. Die Haller ziehen damit in der Tabelle der ERIMA-GFL-Süd an ihren Gästen vorbei und stehen nun auf dem zweiten Platz. Spieler des Tages war Tyler Rutenbeck, der seinen 100. Touchdown für die Unicorns erzielen konnte.
„Wir sind sehr stolz auf unsere Defense, die den Hurricanes nur 14 Punkte erlaubt hat“, sagte Halls Offensive Coordinator Felix Brenner. Kein Wunder, denn die Saarländer hatten vor der samstäglichen Begegnung in dieser Saison im Schnitt 40 Punkte pro Spiel erzielt und entsprechend groß war der Haller Respekt vor der Saarland-Offense, die auch in Hall ihr Können hat aufblitzen lassen.
Besonders gefährlich agierte ihr schneller und sehr variabler Spielmacher Robert Rowell, der der Unicorns-Defense mit seinen Läufen viel Kopfzerbrechen machte. Kommen mehrere starke Receiver als Anspielstationen hinzu, von denen James Barnia besonders herausstach. Ihm gelang es mehrfach, die Unicorns-Verteidiger auch im 1-gegen-1 zu düpieren.
Über das ganze Spiel betrachtet war es aber die Haller Defense, die den Ton auf dem Spielfeld angab, wenn die Hurricanes in Ballbesitz waren. Fünfmal gelang den Unicorns-Verteidigern ein Quarterback-Sack, ein gegnerischer Fumble wurde erobert und zwei Hurricanes-Pässe konnten abgefangen werden. Einer davon wurde von DeShaun Paper sogar zum Touchdown zurückgetragen. Zwar erlaubte man den Gästen fast 400 Yards Raumgewinn, in die Haller Endzone konnten sie aber nur zweimal eindringen. Diese Defense-Leistung gab dem Haller Angriff den wichtigen Rückhalt, um kontinuierlich und in jedem Spielviertel Punkte sammeln zu können.
Es dauerte aber lange, bis die ersten davon auf der Anzeigentafel aufleuchten konnten. Erst 49 Sekunden vor dem ersten Seitenwechsel war es ein 12-Yards-Pass von Ian Gehrke auf Tyler Rutenbeck (PAT TimStadelmayr), der die Haller mit 7:0 in Führung brachte. Vier Minuten und vier Ballbesitzwechsel später drang Cristian Insua mit einem 14-Yad-Lauf zum 13:0 in die saarländische Endzone ein. 30 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff gelang den Hurricanes per Pass von Rowell auf Jan Pietsch (CON Rowell) der Anschluss zum 13:8, doch mit bereits abgelaufener Spieluhr erzielte Tim Stadelmayr das 16:8 mit einem 31-Yard-Fieldgoal.
Das 16:14 gelang den Hurricanes dann mit einem 48-Yards-Pass von Rowell auf Barnia im dritten Viertel aus einem vierten Versuch heraus. Zu diesem Zeitpunkt war es schon nicht mehr überraschend, dass die Gäste im letzten Versuch keinen Befreiungskick spielten, denn sie taten das am Samstag gleich siebenmal. Saarlands Offense-Assistenztrainer Jona Winkel meinte dazu nach dem Spiel: „Nein, unser Punter ist nicht verletzt. Unsere Analysen haben ergeben, dass wir damit unsere Drives besser am Laufen halten können.“ Immerhin dreimal hatten die Hurricanes am Samstag mit dieser Taktik Erfolg.
Saarland war mit dem 16:14 in Schlagdistanz, den beiden Haller Verteidigern DeShaun Paper und Monteze Latimore gelang es aber mit zwei Interceptions innerhalb von zwei Minuten, das Momentum des Spiels endgültig auf die Seite der Unicorns zu drehen. Zunächst fing Paper einen Rowell-Pass ab und trug ihn über 15 Yards zum 23:14 (PAT Stdelmayr) in die Endzone. Direkt nach dem Seitenwechsel zum letzten Viertel war es dann Latimore, der die saarländischen Aufholjagd ebenfalls mit einer Interception ausbremste. Den nachfolgenden Unicorns-Drive schloss Ian Gehrke mit einem 13-Yards-Pass auf Rutenbeck zum 30:14 (PAT Stadelmayr) ab – ein ganz besonderer Pass, denn es war Rutenbecks 100. Touchdown für die Unicorns! Danach hielt die Haller Defense ihre Gegner weiter in Schach und am Ende konnte die Unicorns Offense die Zeit auslaufen lassen.
„Im Spielverlauf konnten wir eine gewisse Dominanz entwickeln“, sagte Offensive Coordinator Felix Brenner nach dem Spiel. „Im Angriff gleicht das Spiel unseren Spielen in der Hinrunde. Wir sind uns treu geblieben, konnten das Laufspiel etablieren und den Ball bewegen. Das haben wir heute fast immer geschafft.“
Zu Rutenbecks 100. Touchdown und seiner im Jahr 2016 bei den Unicorns begonnen Karriere sagte Brenner: „Das ist eine Wahnsinnsleistung! Andere Spieler können stolz auf 100 gefangene Pässe sein und daran sieht man, was 100 Touchdowns bedeuten. Tyler Rutenbeck ist der beste Receiver, der jemals in der GFL gespielt hat. Leider hatte ich nicht die Ehre, gemeinsam mit ihm auf dem Feld zu stehen.“ Und mit einem Augenzwinkern ergänzte Brenner: „Ich musste ja erstmal mein Trikot abgeben, damit Tyler die neue Nr. 5 werden konnte und er war ein sehr ordentlicher Ersatz.“
Zuschauer: 2.059
Die Punkte für Schwäbisch Hall erzielten: Tyler Rutenbeck (12), Tim Stadelmayr (6), Cristian Insua (6) und DeShaun Paper (6).
Viertelergebnisse: 7:0 / 9:8 / 7:6 / 7:0 / Final: 30:14
Alle Punkte:
7:0 – Tyler Rutenbeck – 12-Yard-Pass von Ian Gehrke (PAT Tim Stdelmayr)
13:0 – Cristian Insua – 14-Yard-Lauf (PAT missed)
13:8 – Jan Pietsch – 18-Yard-Pass von Robert Rowell (CON Robert Rowell)
16:8 – Tim Stadelmayr – 31-Yard-Fieldgoal
16:14 – James Barnia – 48-Yard-Pass von Robert Rowell (CON failed)
23:14 – DeShaun Paper – 15-Yard-Interception-Return (PAT Tim Stadelmayr)
30:14 – Tyler Rutenbeck – 13-Yard-Pass von Ian Gehrke (PAT Tim Stadelmayr)