Am Sonntag, den 02.07.2023 empfängt der aktuell Tabellenletzte der GFL Süd, die Marburg Mercenaries, den Tabellenersten, die Allgäu Comets, die nach vier Siegen in Folge, zuletzt im Interconference-Spiel gegen die Berlin Adler, weiterhin – wie die Braunschweig New Yorker Lions in der Erima-GFL-Nord – ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen. Nachdem die Comets einige Korrekturen in der Defense vorgenommen und die Offense sich eingespielt hatte, wurde dies in den letzten beiden Spielen mit furiosen Siegen gegen die Munich Cowboys sowie die Berlin Adler belohnt. Die Mercenaries hingegen warten nach bereits vier Spielen immer noch auf ihren ersten Sieg. Trotz der Niederlagen zeigten die Marburger von Spiel zu Spiel eine Steigerung.
Während die hessischen Söldner zu Beginn der Saison gleich in zwei Interconference- Spielen herbe Niederlagen einstecken mussten, konnten sie zuletzt gegen die Munich Cowboys (7:18) und die ifm Razorbacks (21:26) etwas Schadensbegrenzung betreiben. Die Marburger aufgrund ihrer Tabellenplatzierung jedoch zu unterschätzen, wäre gerade im Hinblick auf die Leistung der Offense im vergangenen Spiel gegen Ravensburg ein Fehler. Nicht umsonst hatte der aktuelle Headcoach der Marburger, Augie Stevens, welcher zuvor Offense Coordinator der Razorbacks war, die damaligen Aufsteiger aus Ravensburg sogleich auf Platz 5 der gesamten GFL-Offense-Statistik gebracht. Der Wechsel auf der Quarterbackposition von Danny Farley auf den britischen QB Elliott Bodman zur Halbzeitpause brachte wieder neuen Schwung ins Marburg-Game. Durch den so frei gewordenen zweiten “A-Spot” neben WR Devon Smith (#3) konnte US-DB Darius Lewis (#29) erfolgreich als Runningback eingesetzt werden und mit dieser Kombination zeigte die Marburger Offense wieder einen ganz neuen Look. Gerade nach ein paar kleinen Anpassungen in Ravensburg konnten die Marburger drei der vier Quarter für sich entscheiden, verloren aber dennoch knapp.
Den Allgäuern darf es nicht passieren, zu locker an die Partie zu gehen. Beim Football kann Unkonzentriertheit selbst ein Top-Team zur mehr oder weniger leichten Beute für eine mit dem Rücken zur Wand stehende Mannschaft machen – und die Mercenaries haben nun wirklich nichts mehr zu verlieren. Setzen die Allgäuer mit QB Javarian Smith aber ihre Angriffsmaschine wie gewohnt in Gang und spreaden weiter den Ball auf die vielen Anspielstationen, haben sie die Favoritenrolle sicher zu Recht inne, zumal die Leistung der Defense nach Startschwierigkeiten zu Saisonbeginn jetzt endgültig Fahrt aufgenommen hat. Um so mehr gilt es, dass die Comets auf die erstarkte Mercenaries-Offense achten und die Stärken ihrer Defense auf den Platz bringen können. Zugleich ist ein effektives und fokussiertes Spiel der Allgäuer Offense erforderlich, um Punkte gegen die Marburger Defense zu erzielen, welche den Ravensburgern im letzten Spiel durch mehrere Interceptions und Sacks das Leben schwer machte.
Neben den erwähnten US-Importen gilt es auf Seiten der Hessen den Routinier Niklas Fengler (#15) im Auge zu behalten. Der Wide Receiver rangiert in den vereinsinternen Statistiken knapp hinter US-WR Smith und ist immer für einen überraschenden langen Pass gut. Auf Seiten der Defense stechen LB Logan Mobelini (#20) und DL Michael Keshinro (#99) durch ihre Tackle-Statistik etwas heraus, Kenshiro konnte 2023 schon fünf Tackles-for-Loss verbuchen. Und wer weiß, vielleicht überraschen die Mercenaries ja mit einer neuen Personalie, um der misslichen Lage am Tabellenende zu entkommen.
Defensive-Backfield-Coach Dieter „DJ“ Morgenstern mahnt zur Vorsicht, zeigt aber auch die klare Zielsetzung der Comets: „Marburg hatte zwei Wochen, um sich auf uns einzustellen und uns steht noch eine lange Busfahrt bevor. Trotzdem ist unser Ziel zu 100% fokussiert aufs Feld zu gehen und ungeschlagen wieder nach Kempten zu kommen!“
Dieses Spiel ist die erste von zwei Begegnungen in dieser Saison, es wird für alle Daheimgebliebenen im Sportdeutschland-Livestream übertragen, Kickoff am 02.07. ist um 15:00 Uhr im Georg-Gassmann-Stadion.