Vor 1.463 Zuschauern errangen die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag im letzten Punktspiel der Saison einen 35:10-Sieg gegen die Straubing Spiders. Damit beenden sie die Regular Season in der Erima GFL erneut ohne Niederlage. Nach einem starken ersten Viertel zeigten die Haller am Samstag im OPTIMA Sportpark aber Schwächen in der Offense, wie man sie sonst nicht von ihnen kennt.
Ein unzufriedener Jordan Neuman trat am Samstag beim traditionellen Coaches-Talk in der Sparkassen-Business-Lounge des OPTIMA Sportparks kurz nach dem Spiel vors Mikrofon. Der Haller Cheftrainer zeigte sich enttäuscht von seiner Offense: „Wir haben zwar stark angefangen aber dann gab es viele Fehler und mir fehlte die Energie in unserem Angriffspiel.“ Nach einem beeindruckenden 28:0 im ersten Viertel schienen die Unicorns ihr Pulver an diesem Tag verschossen zu haben. Lediglich ein Touchdown im dritten Spielabschnitt sollte für die Haller bis zum Spielende noch dazukommen.
Dabei stellten die Spiders an diesem Tag eigentlich einen geschwächten Gegner dar, denn die Niederbayern haben in den letzten Wochen mit einem großen Verletzungspech zu kämpfen, ähnlich wie die Unicorns zur Mitte der Saison. So gestaltete sich dann auch das erste Viertel als eine klare Angelegenheit für die Unicorns: innerhalb von zehn Spielminuten erzielten Mickey Alfieri, Aurieus Minton und Julian Annerwall (alle PAT Tim Stadelmayr) drei Touchdowns zum 21:0. Als krönenden Abschluss des ersten Spielabschnitts gelang dann noch Niclas Lux eine Pass-Interception, die er über 42 Yards zum 28:0 zurücktragen konnte.
„Die Unicorns haben im ersten Viertel mal kurz die Muskeln angespannt und uns gezeigt, wie der Hase laufen könnte. Dann sind sie vom Gas gegangen und wir haben das Ergebnis für uns ganz motivierend gestalten können“, so Straubings Head Coach Maximilian Macek nach dem Spiel. Eine treffende Beschreibung des Spielverlaufs, doch freiwillig hatten die Haller nicht zurück geschraubt. Während die Unicorns-Defense im gesamten Spiel eine gute Figur abgab, kam ihre Offense nun ins Stocken. Zu viele Fehler schlichen sich ein und vor der Pause musste man alle vier Ballbesitze ohne Punkte an den Gegner abgeben. Den Gästen gelang hingegen kurz nach dem ersten Seitenwechsel zumindest ein 20-Yard-Fieldgoal von Philipp Biebl zum 28:3.
Aus der Kabine kamen die Unicorns dann durchaus konzentrierter und vermittelten den Eindruck, zu alter Stärke zurückgekehrt zu sein. Einen von der eigenen 32-Yard-Linie aus flüssig vorgetragenen Angriffszug konnte Mikey Alfieri mit einem 14-Yard-Lauf zum 35:3 abschließen. Danach war aber wieder Sand im Getriebe der Haller Offense. Erst wurde ein Pass von Reilly Hennessey abgefangen und vom nächsten Ballbesitz musste man sich per Befreiungskick trennen.
Die Haller Defense blieb stabil und verwehrte den Gästen weitere Punkte, allerdings nur bis kurz nach dem letzten Seitenwechsel. Ein 4-Yard-Lauf von Straubings Cole-Bailey Cantwell (PAT Philipp Biebl) ließ die Spiders auf 10:35 an die Haller herankommen. Den inzwischen schon recht sicheren Sieg vor Augen, sollte es die Haller Offense, in der nun mehr und mehr Backup-Spieler eingesetzt wurden, dann auch nicht zu mehr bringen. Selbst ein Fieldgoalversuch über 20 Yards von Tim Stadelmayr wurde vergeben und so blieb es bis zum Ende beim 35:10.
Am 10. September findet im OPTIMA Sportpark das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft statt und mit Blick auf dieses Spiel sagte Jordan Neuman: „Die Playoff-Zeit ist immer eine ganz besondere Zeit im Jahr und wir haben jetzt zwei Wochen lang Stress.“ Noch steht nicht fest, wer in Schwäbisch Hall antreten wird aber Neuman ist sich sicher: „Egal ob es Köln, Berlin oder Dresden wird, ich erwarte auf jeden Fall ein spannendes Spiel, das wahrscheinlich erst in den letzten Minuten entschieden wird.“
Zuschauer: 1.463
Die Punkte für Hall erzielten: Mikey Alfieri (12), Tim Stadelmayr (5), Aurieus Mintion (6), Julian Annerwall (6) und Niclas Lux (6).
Viertelergebnisse: 28:0 / 0:3 / 7:0 / 0:7 / Final: 35:10
Alle Punkte:
7:0 – Mikey Alfieri – 16-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
14:0 – Aurieus Minton – 12-Yard-Pass von Reilly Hennessey (PAT Tim Stadelmayr)
21:0 – Julian Annerwall – 30-Yard-Pass von Reilly Hennessey (PAT Tim Stadelmayr)
28:0 – Niclas Lux – 42-Yard-Interception-Return (PAT Tim Stadelmayr)
28:3 – Philipp Biebl – 20-Yard-Fieldgoal
35:3 – Mikey Alfieri – 14-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
35:10 – Cole-Bailey Cantwell – 4-Yard-Lauf (PAT Philipp Bielbl)