Die Assindia Cardinals konnten sich am letzten Zweitliga-Spieltag nicht den Klassenerhalt sichern. Der 20:12 (7:6, 7:6, 0:0, 6:0)-Heimsieg gegen die Solingen Paladins reichte den Men in Blue nicht, um den direkten Vergleich gegen die Paladins zu gewinnen. Fünf weitere Punkte auf dem Scoreboard wären dafür von Nöten gewesen. Damit werden die Cardinals in der nächsten Saison eine Klasse tiefer in der Regionalliga West an den Start gehen.
Die Hausherren erwischten keinen allzu guten Start in die Partie. Running Back Darnell Walker Jr. fumblete das Ei im ersten Drive, die Gäste aber konnten kein Kapital aus dem Ballgewinn schlagen. Im nächsten Essener Drive der erste Touchdown des Spiels: Running Back Brett Sylve erreichte nach sechs zurückgelegten Yards die Solinger Endzone. Kicker Tim Rechter erhöhte den Spielstand mit seinem verwandelten Zusatzpunkt-Versuch auf 7:0 für die Men in Blue. Die Klingenstädter aber schlugen kurz vor Ende des ersten Viertels zurück, nachdem sie den Ball durch die Interception eines Passes des Essener Quarterbacks Alexander Jodlauk erobert hatten. Der wuchtige Solinger Running Back Moses Harris setzte sich aus vier Yards Distanz in die Endzone durch – der Zusatzpunkt-Versuch war allerdings nicht erfolgreich, sodass die Cardinals vorerst in Führung blieben. Die aber sollte nicht mehr lange anhalten.
Im zweiten Viertel drehten die Paladins das Ergebnis nach einem Pass von Lukas Busch über 29 Yards, den Noah Gehring in der Essener Endzone fing. Um den verpassten Zusatzpunkt nach dem ersten Touchdown wieder wettzumachen, versuchten sich die Solinger über eine Two-Point-Conversion, die aber ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt war. So konnten sich die Cardinals bei der nächsten Möglichkeit die Führung wieder zurückerobern. Running Back Lennart Eßer überbrückte im nächsten Drive ein Yard bis zur Goalline. Weil der Zusatzpunkt-Versuch von Rechter wieder zwischen die Stangen flog, ging es mit einem knappen Vorsprung von zwei Punkten in die Halbzeitpause – 14:12 für die Men in Blue.
Nach einem punktlosen dritten Spielabschnitt, in dem Tim Rechter einen Field-Goal-Versuch aus 34 Yards Distanz vergab und Salim Sidebotham eine Interception an der eigenen 16-Yard-Line fing, waren die Cardinals im Schlussviertel verdammt, noch zwei Touchdowns zu erzielen, um dem Abstieg doch noch aus dem Weg zu gehen. Alexander Jodlauk fumblete nach fünf Minuten noch wenige Meter vor der Endzone. Sylve aber erhöhte dann mit dem nächsten Touchdown-Lauf aus kurzer Distanz auf 20:12. Der anschließende Versuch, um zwei Punkte zu erhöhen, ging jedoch schief. Neun Sekunden vor dem Abpfiff hatten die Cardinals dann noch die große Chance, den für den Klassenerhalt nötigen Touchdown zu erzielen, nachdem die Paladins rund zwei Minuten zuvor versucht hatten, den Ball zu punten, dabei aber der Punter den Snap nicht fangen sondern nur am Boden sichern konnte. Die Gäste konnten den Essener Laufversuch aus kurzer Distanz aber abwehren – und sicherten sich somit den Klassenerhalt.
Stimmen zum Spiel
Bernd Janzen, Headcoach:
„Wir haben ein kämpferisch gutes, faires, hartes Spiel geliefert und bis zum Schluss gekämpft. Da mache ich den Jungs keinen Vorwurf. Wir haben wieder zwei, drei Szenen gehabt, in denen wir uns selbst in den Fuß geschossen haben, hatten wieder zwei gefumblete Ballübergaben dabei, die letztendlich wahrscheinlich den Ausschlag gegeben haben. Sonst hätten wir das Ergebnis vermutlich klar gestaltet.“
Florian „Tic Tac“ Hartmann, Offense Coordinator:
„An so einem Tag kannst du den Spielern null Vorwürfe machen. Sie haben alles gegeben. Das Einzige, was man sich als Coach überlegt, ist, ob wir vielleicht ein, zwei Sachen falsch gemacht haben – falsche Calls. Das muss man im Video sehen. Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Offense und das ganze Team, nach so einer Saison mit so vielen Rückschlägen heute abgeliefert zu haben, weil wir immerhin gewonnen haben, auch wenn es sich nicht so anfühlt. Das ist auch viel Wert, finde ich, und zeigt Charakter – auch bei einer so jungen Truppe.“
Mike Rötger, Defense Coordinator:
„Ich wusste gar nicht, wie schlecht sich ein Sieg anfühlen kann. Ich denke mal, wir haben heute alles gegeben. Wir waren in der Defense auf jeden Fall produktiv. Umso bitterer ist es, dass es am Ende wieder in der letzten Sekunde gescheitert ist. Das spiegelt aber auch so ein bisschen den Saisonverlauf wider. Da haben wir in diversen Spielen auch gut performt und am Ende des Tages hat es nicht gereicht, weil es auf den letzten Metern nicht mehr funktioniert hat.“