Die Marburg Mercenaries gewannen das Testspiel ohne Zuschauer in Wiesbaden gegen die Phantoms mit 19:0.
Die Phantoms bezeichneten das Spiel zwischen dem GFL Team der Mercenaries und dem GFL2 Team der Phantoms als Duell zwischen David und Goliath. Und sie sorgten bereits vor dem Spiel für eine Überraschung, da sie ohne Importspieler antraten. Wiesbadens Headcoach Tibor Gohmert begründete dies entsprechend: „Zum einen müssen wir coronabedingt einen Sparkurs fahren. Dies fällt uns aber leicht, da wir so viele gute Talente aus der eigenen Jugend haben, die es verdient haben, auch in der GFL2 Spielzeit zu bekommen.“
Wiesbadens Quarterback Leon Meissner, der aus der eigenen Jugend kommt, ist dafür das beste Beispiel. Mit seinen schnellen Läufen über die Außenseiten holte er immer wieder guten Raumgewinn und zeigte der Marburger Defense Optimierungspotential auf. Das Passspiel selbst konnten die Wiesbadener gegen die starken Defense Backs der Mercenaries nicht entfalten, hier ragte besonders US – Import Marvin Hart mit spektakulären Szenen heraus. Die starke Marburger Defense, welche zu Recht die Null hielt, stoppte auch immer wieder sehr schnell das Wiesbadener Laufspiel. Hier zeigte der Linebacker Robert Heyward seine Klasse und erwies sich als wahrer Abräumer, der mit starker Physis beeindruckte. Und an der Defenseline beeindruckte der Heimkehrer Nico Koch durch zahlreiche gute Szenen. Koch gewann 2019 mit den New Yorker Lions Braunschweig die Meisterschaft und ist für die Mercenaries eine wichtige Verstärkung.
Der Marburger Offense merkte man die 20 Monaten Pause am meisten an, so konnten sie erst spät ihr Laufspiel über Runningback Marcus Cox etablieren. Nationalmannschaftsquarterback Sonny Weishaupt startete gleich mit zwei vollständigen Pässen auf Sven Kotry und Niklas Fengler, aber es kam noch nichts Zählbares heraus und das erste Quarter endete 0:0.
Im zweiten Quarter musste Marburgs Offense den Ball an der eigenen 4 Yard Line ins Spiel bringen, eine eigentlich sehr unangenehme Situation für die Offense, so kurz vor der eigenen Endzone beginnen zu müssen. Doch Weishaupt sorgte mit einem 91 Yard Touchdown Pass auf Aaron Seward für das erste Big Play in diesem Spiel. Die Gäste gingen damit mit 0:6 in Führung, der Extrapunkt war nicht gut. Auch in der Folge fand Weishaupt immer wieder Seward, doch wurde der Raumgewinn oft durch unnötige Strafen zu Nichte gemacht.
So meinte dann auch Marburgs Headcoach Joe Tricario:“ Die Jungs waren nach der langen Zeit mit sehr viel Einsatz dabei, aber die vielen Strafen haben uns immer wieder zurückgeworfen. Das dürfen wir uns in der GFL nicht erlauben. In der Offense brauchen wir noch mehr Konsistenz und bei den Special -Teams gibt es noch einiges zu verbessern.“
Gegen Ende des zweiten Quarters sorgte Weishaupt für Big Blay Nummer 2, diesmal bediente er Fengler mit einer 80 Yard Bombe, Touchdown, 0:13. Kicker Nicola Pirone verwandelte diesmal auch den Pat. Im dritten Quarter zeigte dann auch Cox, warum ihn die Mercenaries verpflichtet hatten. Mit einem kraftvollen Lauf erzielte er das 3. Big Play zum 0:19 Endstand.
Danach ließen es die Mercenaries ruhiger angehen, Cox, Heyward und die anderen Starter hatten Feierabend und es wurde viel durchgewechselt. So bekamen auch die beiden anderen Marburger Quarterbacks Dennis Siebert und Lennart Treckmann sowie die Runningbacks Alexander Hochbein und Merlin Detroy ihre Spielzeit. In der Defense sorgte Sebastian Brand mit seiner Interception für den Schlusspunkt dieser Begegnung.
Letztendlich waren es die 3 Importspieler und der Nationalmannschaftsquarterback, welche dann im Gegensatz zur eingangs zitierten Geschichte doch für den Sieg von Goliath gegen David sorgten. Aber Tricario sieht die Erkenntnisse aus diesem Spiel sehr realistisch: „Wir haben bis zum Saisonstart noch eine Menge Arbeit vor uns.“
Ihre Arbeit getan hat bereits das Social Media Team der Mercenaries, welches pünktlich zu diesem Spiel das Roster mit Fotos und Infos zu allen Spielern auf die Internetseite stellte. Die Fotos machte dafür Dimitrij Zibart. Das Roster lässt sich gemäß der aktuellen GFL Vorgaben auch als CSV Datei herunterladen.
https://www.mercenaries.de/mannschaften/1-mannschaft/roster-1mannschaft.html
Nicht dabei sein konnte Kalle Hjertton, der schwedische Neuzugang, der sich bereits im ersten Training an der Wade verletzte und schon wieder auf dem Weg nach Hause ist. Sportdirektor Michael Dalkowski bedauert dies sehr: „Kalle war nach den 5 Tagen Quarantäne zum ersten Mal im Training und hinterließ gleich einen sehr guten Eindruck. Leider verletzte er sich an der Wade und kann daher diese Saison nicht mehr eingesetzt werden. Wir werden gerne versuchen, ihn für die Saison 2022 wieder für uns zu verpflichten und wünschen ihm schnelle Genesung“.