von Hartmut Ruffer (Haller Tagblatt)
Die Schwäbisch Hall Unicorns sind seit zwei Wochen wieder auf dem Trainingsplatz. Unter strengen Hygieneregeln und mit einer Testpflicht vor jedem Training bereiten sie sich auf die in zwei Monaten startende GFL-Saison 2021 vor.
Wo ist dein Corona-Test?“ Mehr als ein Dutzend Mal stellen Jürgen Gehrke, Abteilungsleiter der Haller Footballer, und Zeugwart Thomas Munz am Mittwochabend diese Frage an die Defense-Spieler und -Coaches der Schwäbisch Hall Unicorns. Für manchen Akteur bedeutet das eine zusätzliche Laufeinheit. „Oh Mist! Der liegt noch im Auto, ich hole ihn.“ Wer keinen aktuellen Test vorweisen kann, kann diesen vor Ort machen. Ehrenamtliche Helferinnen der Unicorns, die einen solchen Test durchführen dürfen, stehen bereit. „Das ist aber nur für auswärtige Spieler gedacht“, erklärt Jürgen Gehrke. Es geht also um eine Handvoll Spieler. „Unsere einheimischen Spieler testen sich in der Regel im Testzentrum.“
Nur mit einem aktuellen, negativen Corona-Test geht es weiter Richtung Kunstrasenplatz. Dort müssen sich alle via Smartphone und QR-Code einloggen. „Das erspart uns die Zettelwirtschaft für die Anwesenheitslisten“, meint Jürgen Gehrke.
Ursprünglich sollte am vergangenen Mittwoch das erste gemeinsame Mannschaftstraining abgehalten werden. Die Unicorns sind dazu berechtigt, da sie als Bundesligist unter die Spitzensportverordnung fallen. Der deutsche Footballverband hat lange dafür gekämpft, dass seine Bundesligisten zu dieser Verordnung gezählt werden. Doch wegen der momentan hohen Inzidenzzahlen haben sich die Unicorns-Verantwortlichen dazu entschlossen, noch zwei Wochen auf einen kompletten Trainingsbetrieb zu verzichten.
So sind am Mittwochabend rund 30 Spieler der Defense unter der Leitung von Defense Coordinator Johannes Brenner auf dem Platz. In Zukunft soll es feste gemeinsame Gruppen aus Offense und Defense geben, die wechselweise im Training sind. Die Hygienevorschriften sind streng und werden überwacht. „Wir sind einerseits froh darüber, dass wir trainieren dürfen“, erläutert Jürgen Gehrke, „andererseits wollen wir zeigen, was man machen kann, wenn man sich an die Hygieneregeln hält.“
Die Spieler dürfen keine Umkleiden und keine Duschen am Trainingsgelände nutzen. „Wir haben das Glück, dass unser Sport im Freien stattfindet. Da wir Duschen und Umkleiden nicht nutzen, wären die Spieler und Coaches im Falle eines positiven Corona-Tests eines Beteiligten Kontakte zweiten Grades.“ Das ist für die Unicorns eine wichtige Nachricht, denn so müssten sie im Falle eines Falles nicht den Trainingsbetrieb komplett einstellen.
Die Unicorns bereiten sich auf die GFL-Saison 2021 vor. Und diese wird gespielt werden, das unterstreicht Jürgen Gehrke. Die noch offene Frage lautet, unter welchen Bedingungen gespielt wird. Ob Zuschauer beim Auftaktspiel am 5. Juni gegen Ravensburg erlaubt sein werden oder nicht, lässt sich momentan nicht sagen.
Zurückhaltender ist der Unicorns-Abteilungsleiter bezüglich des Europapokalauftritts. Die Unicorns treten in diesem Jahr in der Central European Football League (CEFL) an. Sie erwarten am Samstag, 22. Mai, den Sieger der Begegnung Copenhagen Towers (Dänemark) gegen Carlstad Crusaders (Schweden). „Ob es zu dem Spiel kommen wird, hängt von den Quarantänebestimmungen ab, die dann in den skandinavischen Ländern gelten“, formuliert es Jürgen Gehrke, „wir wären aber bereit.“