Elmshorn, 15. Januar 2020 – Ein langer Atem zahlt sich eben immer aus. Der Kontakt zu Wide Receiver Lukas Rehder ist nie abgerissen. „Ich hätte ihn gern schon in der Saison 2018 in Elmshorn gesehen, aber er hat sich dann entschieden, weiter in Kiel zu spielen. Schön, dass es nun doch noch geklappt hat“, sagt Andreas Nommensen, Offense-Coordinator der Elmshorn Fighting Pirates über den Neuzugang aus der Landeshauptstadt. „Er war Offense-MVP in Kiel und ist für uns sportlich eine echte Bereicherung. Lukas ist ein beweglicher und fangsicherer Athlet“, lobt er seinen neuen Passempfänger, der den Piraten-Angriff 2020 in der GFL 1 verstärkt.
In der vergangenen Spielzeit erzielte der 23 Jahre alten Bahrenfelder in 13 Partien für die Baltic Hurricanes zwei Touchdowns und sorgte für durchschnittlich 41,4 Yards Raumgewinn pro Spiel. „Auch mit Coach Schulz stand ich immer wieder mal in Kontakt. Mit ihm habe ich 2017 noch in Kiel zusammengespielt“, sagt Rehder. Er sei zu den Pirates gewechselt, weil „mich der Werdegang der Coaches und der des gesamten Teams sehr überzeugt“, so der Online Marketing-Manager.
Viele seiner Freunde, die schon zuletzt im Piraten-Dress den Gegnern das Fürchten gelehrt haben, hätten ihn zusätzlich zu diesem Schritt geraten. 2015 spielte er mit Gian de Guzman, Levi Kruse und Timo Hilker in Hamburg bei den Junior Devils, mit Diego Sanchez, Philipp Schulz, Eldert Terekuu, Okan Güzel, Miguel Boock, Sebastian Kyereh und Jeremy Sarfo war er in den Jahren 2017 und 18 bei den „Wirbelstürmen“ aktiv. „Ich habe durchweg Positives über die sportliche Entwicklung, den Zusammenhalt und die Stimmung im Team gehört. Ich bin überzeugt von der sportlichen Leitung um Jörn Maier, Andreas Nommensen und jetzt auch Patrick Esume“, erklärt der Receiver, der sich ziemlich sicher ist, „dass mich die Competition mit den anderen Receivern und das Coaching deutlich nach vorne bringt.“
Darüber hinaus hofft der Sport-Fan und begeisterte Fitnessstudio-Gänger auch, „dass ich das Team sportlich und menschlich bereichern kann.“ Davon geht Nommensen fest aus: „Er ist ein offener und ehrlicher Typ, der zudem sehr klar im Kopf ist. Lukas ist ambitioniert, auf- und abseits des Feldes.“
Nach sieben Jahren im Jugend-Basketball als Center beim SC Rist Wedel – Großvater Gerd Rehder hatte 1968 diesen Club mitgegründet, Rehders Vater Dirk war dort einige Jahre Zweitliga-Spieler – suchte der damalige Wedeler eine sportliche Luftveränderung. „Ich bin über einen Bekannten dann zum Football gekommen und letztendlich hat dieser Sport mich dann richtig gecatcht“, sagt der 1,93 Meter große und 95 Kilo schwere Rehder. 2014 spielte er bei den Hamburg Junior Devils seine erste Saison, schon im Jahr darauf war er Teil der deutschen U19-Nationalmannschaft, die bei der EM in Dresden Zweiter wurde. Von 2016 bis 2019 fing er für die Hurricanes dann Footbälle aus der Luft.
Auch wenn Rehder, der auch gern mit seinem Hund und seinen Freunden durch die Gegend streunert, mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht, ist ein wenig Träumerei erlaubt: „Mit Kiel 2016 und 2017 im Halbfinale zu spielen waren sehr coole Erfahrungen. Aber das ultimative Ziel ist natürlich der German Bowl. Ich hoffe, dass es mit den Pirates was wird.“
Für dieses Jahr nimmt sich Rehder vor, sich im Route-Running weiter zu verbessern. Seine größte Stärke sieht der Pirates-Neuzugang im Catch-in-Traffic, also im Fangen des Balls in Bedrängnis: „Außerdem weiß ich ziemlich gut, wie ich meinen Körper auf dem Feld sowohl zum Blocken als auch zum Routenlaufen einsetzen muss.“
Headcoach Jörn Maier freut sich über noch mehr Qualität in der traditionell punkthungrigen Piraten-Offense: „Lukas zählte in Kiel stets zum Stammpersonal und war in seinen 13 Spielen immer produktiv.“ Daran soll sich auch in Elmshorn nichts ändern.
Text: Fiete Möldenstein
Foto : Marc Seefeldt