Elmshorn, 07. Januar 2020 – Berend Grube ist 28 Jahre alt – und hat schon einige Jahre Football-Erfahrung gesammelt. Er steht bereits seit 2008 auf dem Feld. In der kommenden Saison spielt der Defensive End für den Erstliga-Aufsteiger Elmshorn Fighting Pirates. Grube wechselt vom GFL 2-Team Lübeck Cougars an die Krückau. „Mich reizen die erfolgsorientierten Ambitionen, die in Elmshorn an den Tag gelegt werden. Meiner Meinung nach kann ich dort auch die beste footballspezifische Ausbildung in der näheren Umgebung erhalten“, sagt der gebürtige Lübecker, der nun in Hamburgs Osten wohnt. Die Pirates hätten das größte Potenzial „wieder eine erfolgreiche norddeutsche Erstligamannschaft auf die Beine zu stellen“.
Dass Grube seinen Teil zu einer starken Pirates-Defense 2020 beitragen werde, ist nach Ansicht von Headcoach Jörn Maier, der ihn einst schon in der SH-Auswahl (Team Storm) trainierte, sicher. „Berend wird uns im Pass Rush sehr weiterhelfen. Mit ihm, Okan Güzel und Kolin Hill haben wir auf dieser Position drei Top-Spieler. Er hat in Lübeck in den letzten Jahren stets gute Leistungen gezeigt und ist eine große Verstärkung für uns“, sagt Maier. Die meisten Teams der GFL 1 setzen auf ein eher passlastiges Angriffsspiel. Unter dem neuen Defense-Coordinator Patrick Esume soll sich der gegnerische Quarterback nie in Sicherheit wiegen und aggressiv attackiert werden, sobald er den Ball in die Finger bekommt.
„Meine Mutter brachte mir damals einen Flyer mit, da ich mit meiner damaligen Fußballmannschaft nicht mehr zufrieden und auf der Suche nach einer neuen Herausforderung war“, erinnert sich Grube an seine Anfangszeit bei den Cougars. 2009 wagte er den Sprung über den großen Teich und war bis 2010 für die Peters Township Indians (McMurray, US-Bundesstaat Pennsylvania) im High School-Team aktiv. Anschließend spielte Grube am Thiel College (Greenville, Pennsylvania) für die Tomcats. 2014 endete seine Studienzeit dort mit dem Abschluss Bachelor of Arts in International Business. Zu den sportlichen Highlights zählten während seines USA-Aufenthalts ein Sieg nach vierfacher Verlängerung gegen die Westminster Titans im ersten Saturday Night Lights Spiel der Geschichte seines Colleges. „Ich habe als Tight End auch einen Touchdown gefangen, erst kurz vor Mitternacht war das Spiel vorbei. Dabei lagen wir 40 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit noch mit einem Touchdown hinten“, erzählt der Neu-Pirat. Zudem wurde er als Junior und Senior auf jener Position auch mit Honorable Mention ALL-PAC in seiner Conference ausgezeichnet.
Danach kehrte Grube wieder zurück in die Höhle der „Berglöwen“, ehe er 2020 nun mit den Elmshornern auf Kaperfahrt durch die GFL 1 gehen wird. „Ich habe schon einige Pirates, die 2017 in Lübeck waren, kennengelernt“, sagt Grube. Zu der Zeit war Max Paatz dort Sportdirektor, zu den ehemaligen wie aktuellen Mitspielern zählte unter anderem Khairi Dickson. Auch mit Okan Güzel stand er bereits einst in der SH-Auswahl im selben Team.
Mit Offense-Coordinator Andreas Nommensen sprach Grube zunächst über einen möglichen Vereinswechsel. „Zu meinen Stärken auf dem Feld zählen unter andere mein Get-Off an der Line of Scrimmage, meine Größe und die daraus resultierende Reichweite. Da ich Defense aber auch Offense gespielt habe, verschafft mir mein Spielverständnis und meine Variabilität auf dem Feld einen Vorteil“, sagt der 1,97 Meter große und 110 Kilo schwere Hüne.
Der Pirates-Neuzugang nimmt sich vor „viel dazu zu lernen und meinen Horizont zu erweitern.“ Außerdem möchte Grube seine Mitspieler mit seiner Arbeitseinstellung mitreißen, „damit wir zu einer dominanten und physisch starken Verteidigung der Liga werden.“ Schließlich sind Football und Krafttraining unabkömmlich miteinander verbunden. „Ich lebe generell sehr fitnessorientiert, da mir Training letztendlich einfach gut tut“, sagt der 28-jährige, der als Musik-Fan – vornehmlich Rock/Metal und alten Hip Hop – auch gern auf Konzerte geht. Ab und zu greift Grube selbst zur Gitarre.
In diesem Jahr möchte er in diesem Jahr in der Mannschaft Fuß fassen und Vertrauen gewinnen. Und Grube ist angriffslustig: „Klar im Fokus sind auch die Playoffs und das ultimative Ziel wäre es, den German Bowl zu gewinnen.“
Text: Fiete Möldenstein
Foto: Bjarne Almstedt