Die Stuttgart Scorpions waren nah dran an der Sensation. Im Heimspiel gegen die Frankfurt Universe kam das Team um Quarterback Michael Eubank nach 07:23-Rückstand zurück, verlor aber am Ende dennoch knapp mit 24:26. Trotz allem gibt vor allem die Offense Hoffnung mit Blick auf die Playoffs.
Der Start in die Partie verlief für die Scorpions nicht nach Maß. Die Frankfurter Offense kam sehr gut ins Spiel und erzielte direkt im ersten Drive den ersten Touchdown. Quarterback Steve Cluley bediente Wide Receiver Anthony Brooks, der einen 29-Yards-Touchdown erzielte. Einen solch guten Start erwischte die Stuttgarter Offense nicht. Michael Eubank fumbelte den Ball an der 24-Yard-Linie der Universe. Den Turnover wollten die Frankfurter nutzen, um direkt den zweiten Touchdown der Partie zu erzielen. Die Scorpions Defense stoppte sie jedoch an der eigenen 20-Yard-Linie, das Field Goal von Eritros Haggi ging zur Freude der zahlreichen Scorpions-Fans rechts an den Goal Posts vorbei.
Doch das Momentum konnte die Offense nicht nutzen. Zwar kam man erneut in die Frankfurter Hälfte, dennoch musste dann die Punt Unit um den wieder genesenen Punter Pascal Flöser zum ersten Mal auf das Feld. Kurze Zeit später sorgte dann wieder die Defense für Ekstase bei den 2.050 Fans im GAZi-Stadion. Marcus Bratton hatte einen langen Pass von Steve Cluley auf Anthony Mahoungou abgefangen. Direkt im nächsten Play gelang US-Receiver Tyler Cooperwood zwar ein Raumgewinn von 30 Yards, aber dennoch mussten die Scorpions erneut punten.
Das Thema von Head Coach Thomas Kössling nutzte diesen Punt zum nächsten Touchdown der Partie. Cluley fand Wide Receiver Lorenz Regler, der einen 35-Yard-TD erzielte. Da Haggi den Extrapunkt aber verpasste, stand es Mitte des zweiten Quarters 13:00 für Frankfurt. Das Team von Head Coach Jermaine Guynn nutzte im näcshten Drive jedoch ihre Chancen besser aus und erzielten ebenfalls einen Touchdown. Die Grundlage dafür bildete ein starker Return von Pascal Flöser, der erst nach 47 Yards gestoppt wurde. Rund zwei Minuten später fand Eubank nach einem Roll-Out nach rechts aus 2 Yards den komplett freien Wide Receiver Malcom Abimbola in der Endzone. Doch die Frankfurter antwortete im direkten Gegenzug. Cluley führte seine starke Offense erneut gut das Feld runter und vollendete den Drive mit einem 36-Yard-Pass auf Mahoungou, der die 20:07-Führung für die Universe brachte, was damit auch den Halbzeitstand bedeutete.
Nach der Halbzeit wollte Kössling dann auf Seiten der Frankfurter die Backups auf das Feld schicken. Angesichts von nur 36 Spielern hielt sich die Rotation jedoch in Grenzen. Gerade offensiv fielen die Wechsel gering aus, kam doch lediglich Back Up-QB Moritz Johannknecht ins Spiel. Dieser sorgte in seinem ersten Drive für die nächsten Punkte für die Universe, Max Siemssen, der für Haggi die Kicks absolvierte, hatte aus 22 Yards ein Field Goal erzielt. Trotz des hohen Rückstands ließen sich die Scorpions aber nicht unterkriegen. Auf Basis eines guten Kickoff Returns von Running Back Ruben Mendes Pein, der 28 Yards erlief, flog die Eubank-Offense übers Feld. Den Drive vollendete Wide Receiver Fabian Weigel, der einen 16-Yards-Pass von Eubank zum Touchdown fing.
Zu Beginn des vierten Viertel stiegen die Chancen für die Scorpions, da Marcus Bratton schon seine zweite Interception in diesem Spiel fangen konnte. Motiviert durch den Turnover brachte Eubank einen Ball nach dem anderen an seine Receiver. Am Schluss fand der US-QB Achim Großmann in der Endzone, sodass nach einem erneut erfolgreichen PAT von Flöser der Rückstand auf 21:23 schrumpfte. Die Frankfurter wirkten nun noch nervöser, sodass Wide Receiver Greg Robinson beim Versuch einen neuen First Down zu erzielen den Ball fumbelte. Defensive Tackle Brice Tchouadje konnte den Ball sehr zur Freude der heimischen Fans recovern.
Bei noch knapp 4 Minuten Spielzeit im vierten Viertel hatten das Guynn-Team erstmalig die Chance, in Führung zu gehen. Genau das sollte auch zwei Minuten später der Fall sein, als Flöser aus 42 Yards das 24:23 erzielte. Nun war es an dem jungen Frankfurter QB Johannknecht, das Spiel für sein Team bei noch 1:55 auf der Uhr zu entscheiden. Dies gelang ihm mit den Top-Receivern auch so gut, dass er 19 Sekunden vor Schluss an der 6-Yard-Linie der Scorpions stand. Nach einer Auszeit fumbelte er jedoch den Ball, konnte ihn zum Glück der Frankfurter aber selbst recovern. Kössling ließ die Uhr bis 2 Sekunden vor Ende auslaufen, ehe er die letzte Auszeit nahm. Nun war es an Siemssen unter ohrenbetäubendem Lärm das entscheidende Field Goal aus 25 Yards zu verwandeln. Er behielt die Nerven und sorgte für ausgelassenen Jubel bei den Gästen. Trotz der Niederlage gibt gerade die Leistung der Offense auf Seiten der Scorpions Hoffnung. Gegen die starke Run Defense der Universe gelangen 104 Yards, was 5,5 Yards pro Lauf macht. Auch die Pass Offense ließ mit 298 Yards aufhorchen. Zudem bewies die Defense erneut, dass sie Turnover produzieren kann, die die Scorpions zu zehn Punkten umwandeln konnten. Auch der Pass Rush zeigte sich verbessert und konnte zwei Sacks gegen eine der besseren O-Line in der GFL Süd sammeln. Damit ist ein Sieg zum Abschluss der regulären Saison gegen die Ingolstadt Dukes in greifbarer Nähe.
Autor: SM
Fotos: Sarah Philipp