Die Elmshorn Fighting Pirates müssen am 13. GFL 2-Spieltag das erste Mal dem Gegner das Jubeln überlassen. Der Meister 2019 unterlag vor 908 Zuschauern im Krückaustadion gegen die Lübeck Cougars mit 28:42 (14:7, 0:7, 7:21, 7:10).

„Es ist immer ärgerlich, wenn man verliert, aber wir haben das schon bewusst in Kauf genommen und viel mit der zweiten Garde gespielt, damit wir den Startern mal eine Pause gönnen können. Wir müssen ja nicht unnötig ins Risiko gehen“, sagte Pirates-Headcoach Jörn Maier, der aber auch anerkannte, dass der Gegner „mit seinen Top-Spielern eine gute Partie abgeliefert hat“.

Die Niederlage sei zu verschmerzen: „Vielleicht hat es auch mal ein Gutes, dass wir nicht mehr diesen Gedanken haben, weiterhin ungeschlagen zu bleiben“, sagte der Chefpirat. Schließlich ist das größte Ziel, nach dem Duell in Langenfeld am kommenden Samstag, den Erstliga-Aufstieg zu schaffen. Das Hinspiel in Düsseldorf ist am 21. September, das Rückspiel am Samstag, 5. Oktober, im Krückaustadion (15 Uhr).

Die Lübecker eröffneten das Derby mit einem frechen Gruß, doch der Onside-Kick – ein bewusst kurz gehaltener Kick, um in Ballbesitz zu bleiben – wurde von den Piraten gedankenschnell gesichert. Die Rache folgte auf dem Fuß: Von der 46 Yards Linie sprintete Pirates-Runningback Khairi Dickson, der nur im ersten Viertel spielte, zunächst über die linke Seite mit Richtungswechsel rechts in die Endzone zum 6:0 der Gastgeber – nach dem Touchdown verwandelte Kicker Sören Becker den Extra-Punkt. Die Berglöwen bissen aber direkt zurück – Receiver Patrick Donahue fing einen 15-Yards-Pass in der Elmshorner Endzone – 7:7.

Beide Mannschaften nahmen dieses Derby ernst, auch wenn die Piraten vermehrt Ersatzspielern Einsatzzeit gönnte und viele Leistungsträger einen ruhigen Nachmittag hatten. Elmshorns Quarterback Paul Durand, der Franzose durfte sich diesmal von Beginn an bewähren, passte den Football gefühlvoll links in die Endzone, Wide Receiver Julien Trekel fing das 26-Yards-Zuspiel sicher (14:7).

Kurz vor dem Ende des ersten Quarters kamen die Lübecker bis an die Fünf-Yard-Linie der Piraten heran – der dritte Versuch kam dann zu Beginn des zweiten Quarters aus einem Yard per Lauf in die Endzone. Erneut glich der Gegner in diesem munteren Spielchen aus. Anschließend kämpften beide Abwehrreihen erfolgreich gegen Punkte an, Defensive Back Timo Hilker war für die zweite Elmshorner Interception in diesem Spiel zuständig. Allerdings war auch dieser Drive nicht von Erfolg gekrönt – per Punt landete der Ball wieder beim Nordrivalen.

Mit einem Zwischenstand von 14:14 ging es für die Mannschaften in die Kabinen. Der Elmshorner Kick zur Eröffnung des dritten Abschnitts konnte von Donahue bis zehn Yards vor die Endzone getragen werden – es folgte per Laufspiel die erste Lübecker Führung in diesem Match (14:21). Wenig später musste die Piraten Defense den vierten Touchdown der Gäste hinnehmen (14:28), die deutlich heißer waren auf den Derby-Sieg.

Durand warf den Ball dann von der eigenen 35-Yards-Line auf Receiver Julian Völling, der das Zuspiel fing. Runningback Stephen Yepmo hievte das „Ei“ den fehlenden Yard über die Linie – Becker traf zum 21:28. Aber die Cougars konterten per Lauf aus zwölf Yards zum 21:35.

Das letzte Quarter begann mit einem Lauf in die Endzone von Elmshorns Yepmo über 66 Yards (28:35). Mit einem Fieldgoal bauten die Lübecker ihren Vorsprung auf zehn Punkte aus. Auch der letzte Touchdown blieb dem Gast vorenthalten – 28:42.

 

Text: Fiete Möldenstein

Foto: Sonnenberg Photography Hamburg

 

Elmshorn Fighting Pirates
Über die Fighting Pirates: Die Fighting Pirates wurden 1991 als Abteilung des EMTV gegründet. Insgesamt treten vier Football-Teams in den Altersklassen „Herren“, „A-Jugend“, „B-Jugend“ und „C-Jugend“ bei Meisterschaften an. Erfolge feierten die Footballer mit dem Gewinn der Oberligameisterschaft 1997, 2003, 2011 und der Verbandsligameisterschaft 2002. In 2017 gelang ihnen die Regionalliga Meisterschaft und der Aufstieg in die German Football League 2. Außerdem tragen die Footballer alljährlich den American Day aus – die Spiele gelten als Zuschauermagneten in Elmshorn. Alle Heimspiele finden im Krückaustadion statt.

Ähnlicher Artikel