An einem rundum gelungenen Wochenende zeigen die Erstligafootballer aus der Domstadt gegen den Tabellenzweiten Moral. Hatte man noch am letzten Spieltag beim Tabellenvierten in Berlin nach einer starken ersten Halbzeit und einer 3:14 Führung letztendlich mit 43:22 die vermeintlich letzte Chance auf eine wiederholte Play-Off Teilnahme verspielt, zeigte man sich an diesem Wochenende trotzdem angriffslustig. Vor 1.268 Zuschauern im Höhenberger Sportpark präsentierten sich zunächst die tags zuvor frisch gekürten Jugendmeister des U19 Nachwuchses. Mit 57:18 hatten die Jungkrokodile am Samstagabend in Schwäbisch Hall gegen die Wiesbaden Phantoms ihre Perfect Season mit dem fünften Jugendmeistertitel der Vereinsgeschichte gekrönt. Auch die Herren wollten sich nicht einfach ihrem Schicksal ergeben und vor heimischem Publikum gegen den Zweiten der Liga Nord zeigen, dass die vom Verletzungspech verfolgte Saison durchaus anders hätte verlaufen können. Unter dem Motto „Crocodiles tackle Leukemia“ mit einer hervorragend angenommenen DKMS Typisierungsaktion gingen die Hausherren von Beginn an entschlossen zur Sache.
Nach dem Kick Off der Gäste aus Hildesheim brachte Spielmacher Jarred Evans seine Mannen durch geschickte Verteilung von Lauf- und Passspielzügen unbeirrt in Richtung gegnerische Endzone. Letztlich fand er jedoch mit einem Pass lediglich mit LeMarkus Bailey einen dankbaren Invadersspieler. Zum Glück der Hausherren wusste dieser jedoch nichts damit anzufangen und verlor den Ball gleich darauf, nur um geistesgegenwärtig prompt von Markus Hachenberg für die Crocodiles zurück erobert zu werden. Doch die somit folgenden vier Versuche kurz vor der Hildesheimer Endzone endeten zunächst lediglich mit einem missglückten Fieldgoalversuch von Dominic Gröne. Nachdem die Gäste von der wiederum starken Kölner Verteidigung nach vier Spielzügen direkt gestoppt wurden durfte erneut der Kölner Angriff ran. Diesmal schloss Quarterback Evans mit einem Pass über sechs Yards auf Dominic Gröne erfolgreich zum Touchdown ab. Noah Plöttner erhöhte per Kick zur 7:0 Führung. Nach jeweils noch einem weiteren Ballbesitz für beide Mannschaften, wurden bei diesem Spielstand auch zum ersten Mal die Seiten gewechselt.
Im zweiten Viertel war es in der Folge nun Kölns Kicker Plöttner, der zum Abschluss den Ball nicht zwischen die Stangen zum Ausbau der Führung unterbringen konnte. Doch die von Headcoach und Defense Coordinator Patrick Köpper hervorragend eingestellte Verteidigung der Crocodiles verhinderte, dass die Gäste zur Entfaltung kamen. Ein ums andere Mal wurde Hildesheims Spielmacher sowie die gesamte Offense stark unter Druck gesetzt. Anders die Hausherren die sich letztlich durch einen Pass von Evans über 24 Yards auf Aaron Jackson und erfolgreichem Kick durch Plöttner mit 14:0 absetzten. In der Folge absorbierten die jeweiligen Verteidigungsreihen die Angriffsbemühungen gegenseitig.
Nach der Halbzeit blieben die Domstädter die optisch dominantere Mannschaft. Immer wieder durch eigene Läufe sowie vom erneut bärenstarken Runningback Squad um Carmelo Insalaco, Andre Frisch und Dean Tanwani sowie Pässe auf Ramin Akhlaghi, Dominic Gröne und Aaron Jackson peitschte Evans sein Team nach vorne. Nur Punkte sollten in der Halbzeit keine mehr folgen. Jedoch auch nicht für die weiterhin immer wieder stark unter Druck geratenen Gäste. Neben einigen verletzungsbedingten Ausfällen musste zu allem Überfluss im letzten Viertel auch noch Hildesheims Spieler Mamadou Sy nach einer Unsportlichkeit frühzeitig zum Duschen und fehlt den Invaders somit ebenfalls im weiteren Kampf gegen die Berlin Rebels und den Dresden Monarchs um den zweiten Platz im Norden hinter den Braunschweig New Yorker Lions.
Die Crocodiles erwarten nächsten Sonntag im letzten Heimspiel der Saison die Potsdam Royals zum Rückspiel. Das Hinspiel in Brandenburg konnte man mit 14:26 für sich entscheiden. Zum Abschluss geht es dann zum ewigen Rivalen Düsseldorf Panther in Benrath. Auch wenn die Play Offs nicht mehr zu erreichen sind, wollen sich die Kölner Reptilien mit zwei weiteren Siegen wenigsten mit einem ausgeglichenen Konto aus der turbulenten Saison verabschieden.
Redaktion: Snake H. Wolters
Bildmaterial: ©Thomas H. Berschet