Nach einer extrem langen Hinrunde mit neun aufeinanderfolgenden Spielen, ging man im GFL Team mit gemischten Gefühlen in die Sommerpause. Man hatte sich doch mehr versprochen und das anfängliche Ziel, das Halbfinale der Playoffs zu erreichen, rückte in weite Ferne; ganz abgeschrieben hat man die Playoffs aber bisweilen auch noch nicht.
Die zwei Wochen Sommerpause waren gespickt mit Aufgaben. Für die Spieler hieß es Akkus aufladen und mit Hilfe vom medizinischen Team und dem Kältekammerpartner RemediCool regenerieren und rehabilitieren.
Die Coaches arbeiteten an einer neuen, erfolgversprechenderen Strategie. Klar war, dass es Änderungen geben musste und so wurde ein neues Trainingskonzept ausgearbeitet, das individueller auf die Schwächen des Teams zugeschnitten ist. Außerdem gab man die einvernehmliche Trennung von Offensive Line Coach Roland Wolff bekannt. Seine Position wird interim bis zum Ende der Saison vom ehemaligen Offensive Line Coach Ludger Schweikert besetzt.
Aber auch spielerisch mussten Änderungen her, vor allem in der bis dato so gering punktenden Crocodiles Offensive. Aus sportlichen Gründen entschied man sich für die Entlassung des US-Receivers Jake Isabel. Und auch US-Quarterback Conor Miller und Defensive Liner Viliseni Fauonuku mussten verletzungsbedingt ihre Saison frühzeitig beenden.
Jetzt war es Zeit für frischen Wind: Fabian Höller, der sein Karriere-Ende nach dem Spiel gegen Düsseldorf bekannt gab, widmet sich nun intensiv dem Coaching und der Koordination der Tight Ends. Zudem wurden zwei neue Amerikaner in die GFL Mannschaft aufgenommen.
Von den Greenbay Blizzards (IFL) wechselt Defensive Lineman Silverberry Mouhon nach Köln. Der 26-Jährige Hühne spielte College Football in der Division I, wo er als Outside Linebacker und Defensive End mit 20 Quarterback Sacks, in seiner College-Karriere der gegnerischen Offensive das Leben schwer machte. Seine Statistiken im College führten ihn zu einem Camp mit den Cincinnati Bengals. Von da aus ging seine Football Karriere im Arena Ball, der Indoor Football League, weiter. Nach einem Stop in Jacksonvillle bei den Sharks, ging es rauf in den Norden nach Greenbay, wo auch Crocodiles Quarterback Jarred Evans schon spielte. Den anschließenden Transfer nach Deutschland war für Silverberry ein „No Brainer“: „Ich freue mich sehr auf die Erfahrung hier in Deutschland und mal eine ganze neue Kultur kennenzulernen. Auch freue ich mich darauf endlich mal wieder Football unter freiem Himmel auf einem Feld zu spielen und das auch noch auf so einem hohen Niveau. Wir werden als Team hart arbeiten und nochmal so richtig angreifen.“
Nach dem Verletzungsaus von Ausnahmetalent Colby Goodwyn, setzt die Coaches Crew rund um Patrick Köpper, weiterhin auf die sehr solide Performance der Runningbacks Dean Tanwani, Carmelo Insalaco und Andre Frisch. Deswegen entschied man sich gegen den Transfer eines US-Runningbacks und für den Transfer eines neuen Receivers. Aaron „AJ“ Jackson soll nun endlich den Knoten in der Crocodiles Offensive platzen lassen. Der gebürtig aus Kentucky stammende Athlet startete seine College Karriere am Division I College Western Kentucky University, bevor er dann die Conference wechselte und am NAIA College Benedictine College seinen Abschluss machte. In seinen letzten zwei Jahren als Receiver punktete Aaron mit 35 Touchdowns aus 116 Receiptions für 2159 Receiving Yards. Als Footballer hat er die Ambition es in die NFL zu schaffen. Deutschland ist für ihn nun ein wichtiger Zwischenschritt, um weiterhin an sich zu arbeiten. Über seinen Wechsel sagt Aaron, dass er den größten Respekt hat, hier in Deutschland zu spielen: „Meine Entscheidung war gut überlegt und ich habe lange mit meiner Familie gesprochen. Ich war noch nie außerhalb der USA und das alles hier ist für mich Neuland, aber ich freue mich auf die Herausforderung und auf guten Football.“
Headcoach Patrick Köpper sieht den Änderungen positiv entgegen: „Die Hinrunde war sehr turbulent für uns. Die Spieler mussten sich ständig umstellen und an die personellen Gegebenheiten anpassen. Dadurch konnten wir leider nicht immer unsere komplette Leistungsfähigkeit abrufen. Für uns Coaches war es jetzt wichtig, das Team nochmal zu stärken und mit frischen Talenten und einem neuen Konzept so aufzustellen, dass wir in der Rückrunde eine Kontinuität schaffen können. Aaron und Silverberry haben sich jetzt schon gut in das Team und das System eingefunden und werden der Mannschaft den nötigen Schwung für die letzten fünf Spiele geben.“
Redaktion/Bildquelle: Jessica Ewald