Über 4.500 begeisterten Footballfans im Braunschweiger Eintracht Stadion, sahen ein bis zum Ende spannendes Spiel zwischen den New Yorker Lions und den Dresden Monarchs, welches nicht nur mit einem, im Football eher seltenen 28:28 (14:7; 14:14; 0:7; 0:0) Unentschieden endete, sondern dieses Remis den Lions auch zum sechsten Nordmeistertitel in Folge reichte.
Die Ausgangssituation für das Spiel war klar, um den Nordmeistertitel zu verteidigen, reichte den Lions ein Unentschieden oder ein Sieg. Bei einer Niederlage gegen die Monarchs, würde man auf Platz drei in der GFL Nord abstürzen und im Viertelfinale die Fahrt nach Frankfurt antreten müssen.
Die Dresden Monarchs ihrerseits hatten mit einem Sieg ebenfalls die Möglichkeit die Nordmeisterschaft für sich zu entscheiden, eine Niederlage würde auch sie auf Platz drei absacken lassen.
Ein Unentschieden würde Platz zwei und damit zumindest das Heimrecht im Play-Off Viertelfinale sichern. Wer jetzt vermutet, dass sich beide Teams auf einen Waffenstillstand geeinigt hätten, liegt aber vollkommen falsch, denn beide Mannschaften zeigten ein Spiel auf sehr hohen Niveau, in dem jedes Team die Chance auf den Sieg hatte.
Die Gäste aus Dresden gewannen den Coin Toss und entschieden sich für das Angriffsrecht.
Doch lange währte diese erste Angriffsserie der Gäste nicht, nach nur drei mehr oder weniger vergeblichen Versuchen, mussten sie sich per Punt vom Ball trennen.
Besser lief es für die Hausherren. Runningback Christopher McClendon und Quarterback Jadrian Clark zerlegten die Verteidigung der Monarchs scheinbar mühelos und führten den Angriff der Löwen über das Feld. Jadrian Clark fand mit Christian Bollmann, Justus Holtz und Niklas Römer Anspielstationen nach Belieben und McClendon sorgte mit seinen kraftvollen Läufen für die notwendige Abwechslung.
Auch für die ersten Punkte zeigte sich der US-Amerikanische Ballträger der New Yorker Lions verantwortlich und lief aus 22 Yards zum 7:0 (PAT T. Goebel) nahezu ungehindert in die Endzone der Gäste. Was so einfach im Angriff der Hausherren gegen die Defense der Monarchs aussah, zeigte nun auch die Offense der Goldhelme um ihren Spielmacher Trenton Norvell. Ganze sechs Spielzüge benötigte der Angriff der Sachsen um das Feld zu überqueren und den 7:7 (PAT F. Finke) Ausgleich durch Receiver Mike Schallo, nach 13 Yard Pass von Trenton Norvell, zu erzielen. Vorausgegangen war u.a. ein 20 Yard Passfang von aktuell besten Ballfänger der gesamten GFL im Jersey der Monarchs, Mitchell Paige.
Es folgte nun bis zur Halbzeit ein Schlagabtausch auf beiden Seiten, in dem die jeweiligen Angriffsabteilungen das Spiel bestimmten.
Noch vor dem ersten Seitenwechsel war es erneut die Angriffsmaschinerie der Löwen, die sich mit einem schönen Drive die Führung zurückeroberte. Mit Pässen von Jadrian Clark auf Niklas Römer und Paul Bogdann, sowie abermals Läufen vom späteren Game MVP Christopher McClendon, kam man schnell bis in die Hälfte der Monarchs voran. Für das 14:7 (PAT T. Goebel) war dann die Kombination
J. Clark auf Nicolai Schumann, mit einem schönen 35 Yard Pass über die Mitte, verantwortlich.
Mit diesem Spielstand ging es ins zweite Quarter und die Dresden Monarchs konterten umgehend.
Trenton Norvell selbst sorgte mit einem neun Yard Lauf für den erneuten Ausgleich zum 14:14 (F. Finke). Vorbereitet wurde der Touchdown u.a. durch Läufe von Ballträger Glen Toonga und die Receiver Mitchell Paige und Mike Schallo. Die zeitnahe Antwort zum 21:14 (PAT T. Goebel) der New Yorker Lions war in der Hand von Ballträger David McCants. Nicht nur das er mit einem zwei Yard Lauf abermals sein Team in Führung brachte, auch während des Drives selbst sorgte er mit seinen beeindruckenden Läufen für den meisten Raumgewinn. Doch Schluss war im zweiten Spielviertel in Sachen Punkte, bei beiden Teams noch lange nicht. Umgehend schlossen die Dresden Monarchs wieder auf und glichen, nach einem 25 Yard Pass von Trenton Norvell auf Mitchel Paige, abermals zum 21:21 (PAT F. Finke) aus. Während des Angriffsdrive der Gäste fast unbemerkt wieder zurück auf dem Feld, kehrte dabei die langjährige #22 der Löwen, Christian Petersen, der auf Grund des Ausfalls von Passverteidiger Darius Robinson, wieder aktiv ins Spielgeschehen eingriff.
Bei etwas mehr als drei Minuten verbleibender Spielzeit bis zur Halbzeitpause, betrat Jadrian Clark mit seinem Angriff noch einmal das Feld und zeigte abermals sein Können und seine Präzision.
Mit Pässen auf Christian Bollmann, der seinen 500. Passfang im Jersey der Lions fing und damit seinen Rekord der meisten Passfänge eines Wide Receiver in Braunschweig ausbaute, sowie Jan Hilgenfeldt und Läufen von Christopher McClendon, ging es voran. Den 28:21 Halbzeitstand (PAT T. Goebel), erzielte Jan Hilgenfeldt nach 10 Yard Pass von Jadrian Clark.
Nach der Halbzeitpause schien es, als wenn beide Verteidigungsreihen endlich das ein oder andere Mittel zur Gegenwehr gefunden haben, um den gegnerischen Angriff zu stoppen. Als erstes waren es die Gastgeber die das zu spüren bekamen und an der Dresden 42 Yard Linie, nach einem ausgespielten vierten Versuch, das Angriffsrecht abgeben mussten. Die Dresden Monarchs nutzen diesen Turn Over umgehend aus und nach einem 57 Yard Lauf von Glen Toonga, war es Dresdens Quarterback Trenton Norvell selbst, der mit einem Lauf aus einem Yard Entfernung den Ausgleich zum 28:28 (PAT F. Finke) erzielte. Die New Yorker Lions von Head Coach Troy Tomlin begannen jetzt die Uhr zu kontrolliere, den Ball Yard für Yard über das Feld zu bewegen und möglichst mit weiteren Punkten abzuschließen. Doch erneut hatte die Defense der Monarchs etwas dagegen und konnte abermals einen ausgespielten vierten Versuch der Lions, zu Beginn des vierten Spielviertel, stoppen. Nach jeweils einen schnell endenden Angriffsversuch beider Teams und einem verschossenen 40 Yard Fieldgoal der Dresden Monarchs, machten die Löwen die Trickkiste auf und versuchten mit einem Trickspielzug und einem langen Pass von Jan Hilgenfeldt auf Niklas Römer, die Dresden Monarchs zu verladen. Nur wenige Zentimeter zu lang geriet dabei der Pass des Braunschweiger Hilgenfeldt, ansonsten wäre wohl Niklas Römer auf und davon gewesen. So kehrten die New Yorker Lions wieder zum kontrollierten Kurzpassspiel und Läufen über Christopher McClendon zurück und arbeiteten sich Stück für Stück bis zur fünf Yard Linie der Dresden Monarchs voran. Bei noch 19 Sekunden auf der Spieluhr sollte es Kicker Tobias Goebel mit einem 22 Yard Fieldgoal richten und das Spiel zu Gunsten der Hausherren entschieden. Doch das Special Team der Monarchs zeigte sich gewappnet und blockte den Kick der Löwen. Wer nun aber, bei noch 15 Sekunden Spielzeit, auf einen letzten Versuch der Goldhelme wartete das Spiel zu gewinnen, sah sich getäuscht. Etwas überraschend knieten die Dresdener ab und “schenkten“ den New Yorker Lions damit die Nordmeisterschaft und sich selbst Platz zwei und somit seit langer Zeit mal wieder ein Heimspiel in den Play-Offs.
Die New Yorker Lions treffen nun am Samstag, den 22 September (Kick-Off 18 Uhr) auf den vierten der GFL Süd, den Munich Cowboys. Die Dresden Monarchs bekommen es mit den Allgäu Comets zu tun.
Leidtragender des Remis zwischen den beiden Teams aus Braunschweig und Dresden sind die Berlin Rebels, die als dritter im Norden, nun die schwere Auswärtsfahrt nach Frankfurt zum Team der Samsung Frankfurt Universe antreten müssen. Das Viertelfinale komplett machen die Cologne Crocodiles, die zum Südmeister nach Schwäbisch Hall reisen.
Scoreboard
07:00 22 Yard TD-Lauf C. McClendon (PAT T. Goebel)
07:07 13 Yard TD-Pass T. Norvell auf M. Schallo (PAT F. Finke)
14:07 35 Yard TD-Pass J. Clark auf N. Schumann (PAT T. Goebel)
14:14 9 Yard TD-Lauf T. Norvell (F. Finke)
21:14 2 Yard TD-Lauf D. McCants (T. Goebel)
21:21 25 Yard TD-Pass T. Norvell auf M. Paige (PAT F. Finke)
28:21 10 Yard TD-Pass J. Clark auf J. Hilgenfeldt (PAT T. Goebel)
28:28 1 Yard TD-Lauf T. Norvell (PAT F. Finke)
(Foto: Rolf Daus)